Enzo Unfer: ,,Plöckenpass-Lösung mit Unterstützung der EU realisierbar!”

Plöckenpass -

Nach über 16 Monaten Isolation infolge des verheerenden Erdrutsches im Dezember 2023 erwacht der Plöckenpass/Passo Monte-Croce-Carnico endlich zu neuem Leben. Ein historischer Meilenstein, möglich gemacht durch das entschlossene Eingreifen der Region Friaul-Julisch Venetien, die außergewöhnlichen Ressourcen und Fachwissen mobilisierte, um diese lebenswichtige Verkehrsader wiederherzustellen. Die Wiedereröffnung ist jedoch nur der Anfang: Die Straße bleibt weiterhin anfällig für extreme Wetterereignisse und erfordert eine dauerhafte und zukunftsorientierte Lösung.

Enzo Unfer, ehemaliger Direktor der Europäischen Investitionsbank, lebt heute teilweise wieder in seinem Heimatort Timau und teilt seine Expertise zur EU-Finanzierbarkeit einer nachhaltigen Lösung für den Plöckenpass.

Drei Strategien für eine sichere & nachhaltige Zukunft

  • 4 km langer Tunnel – Eine flexible und pragmatische Lösung, die ein gutes Gleichgewicht zwischen Investitionen und Nutzen bietet und in relativ kurzer Zeit umsetzbar ist.
  • 8 km langer Tunnel – Eine umfassendere Investition für vollständige Sicherheit, auch bei extremen Wetterbedingungen. Zwei Tunnel, die Stabilität für kommende Generationen garantieren.
  • Oberflächenvariante – Auf den ersten Blick die günstigste Option, jedoch mit hohem ökologischem Preis: erhebliche Abholzung, Zerschneidung geschützter Lebensräume und dreifache CO-Emissionen im Vergleich zu den Tunnellösungen.

Die Tunnellösungen erweisen sich als optimale strategische Wahl, da sie Klimabeständigkeit, Schutz des empfindlichen alpinen Ökosystems und ganzjährige Befahrbarkeit auch bei widrigen Wetterbedingungen vereinen.

Europa ruft, Italien & Österreich antworten

Dank strategischer EU-Fonds wie der Connecting Europe Facility, InvestEU und der grenzüberschreitenden Kooperationsprogramme Interreg Italien-Österreich könnten bis zu 85 % der Infrastrukturkosten von der Europäischen Union getragen werden. Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist mit technischer Unterstützung von JASPERS bereit, fachkundige Beratung und zinsgünstige Finanzierungen bereitzustellen – und somit die Wettbewerbsfähigkeit in EU-Ausschreibungen und langfristige finanzielle Nachhaltigkeit sicherzustellen. „Das größte Hindernis ist nicht der Berg, sondern die Politik. Italien und Österreich müssen in dieselbe Richtung rudern – für eine Infrastruktur, die Zukunft atmet und die Alpenbevölkerung verbindet.“ — Enzo Unfer, ehemaliger Direktor der EIB.

Auf dem Weg in eine gemeinsame Zukunft

Jetzt ist die Zeit zum Handeln. Diese Infrastruktur ist nicht nur eine Straßenverbindung, sondern ein Symbol für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und nachhaltige Entwicklung der Berggemeinden. Das Schicksal des Plöckenpasses /Passo Monte-Croce-Carnico liegt in den Händen der regionalen und nationalen Verwaltungen Italiens und Österreichs, die mit Weitblick und Entschlossenheit aus einer Herausforderung eine Chance für den gesamten Alpenraum machen können.