„Seit nunmehr 25 Jahren läuft unsere Verbands-Kläranlage für die Gemeinden Hermagor, Kirchbach, Gitschtal und St. Stefan (Einleitergemeinde seit 2001) am rechten Gailufer östlich von Görtschach perfekt und störungsfrei, ohne jemals die gesetzlich vorgegebenen Ablauf-Grenzwerte überschritten zu haben. Das freut uns sehr und bestätigt die gute, kompetente Zusammenarbeit unseres gesamten Teams.“
Mit diesen Worten begrüßte Geschäftsführer Ing. Martin Enzi die zahlreich erschienenen Gäste, die zur Feierstunde „30 Jahre Abwasserverband – 25 Jahre Kläranlage“ in das Festzelt am Gelände gekommen waren.
Richtige Entscheidung
Vereins-Obmann, Gitschtal-Bürgermeister Christian Müller, verwies in seinen Grußworten auf die erfreuliche Tatsache, dass die seinerzeitigen Wegbereiter bereits vor 30 Jahren den pionierhaft wertvollen Weitblick-Gedanken für die interkommunale Zusammenarbeit in die Tat umsetzten. Namentlich dankte er dafür den Gründungs-Bürgermeistern Vinzenz Rauscher (Hermagor), Christoph Buchacher (Kirchbach) und Hans Herold (Gitschtal), sowie dem ersten Obmann Johann Fritz und seinem engagierten Geschäftsführer Ing. Heinz Steiner. Der aktuelle Verbands-Vorstand besteht aus Bgm. Obmann Christian Müller, Obmann-Stv. Gemeinderat Ing. Wolfgang Wallner und Vorstand Vize-Bgm. Winfried Eder.
Bürgermeister Christian Müller: „Trotz der langen Verhandlungsphase vor der Verbandsgründung hat man sich damals „vom Kirchturmdenken“ verabschiedet und eine überregionale Lösung angestrebt und verwirklicht. Mit großer Wertschätzung und Verantwortung tragen wir alle bisherigen Leistungen und Investitionen von insgesamt etwa 86 Millionen Euro für die nächsten Generationen weiter in die Zukunft. In insgesamt 23 Bauabschnitten entstanden bisher für 3.850 Hausanschlüsse ca. 390 km Schmutzwasser-Kanal mit dazugehörenden Pumpwerken und allen sonstigen technischen Einrichtungen. Trotz enormer Kostensteigerungen in den vergangenen Jahren ist es uns gelungen, unsere Kanalgebühren für die Bevölkerung vertretbar moderat zu gestalten.“
Grußworte
Stellvertretend für die Verbands-Bürgermeister lobte Kirchbach’s Bürgermeister Markus Salcher die stets konstruktive und korrekte Zusammenarbeit innerhalb des Verbandes. „Die Verbandslösung war rückblickend für alle Verbandsgemeinden die optimalste und sinnvollste Lösung für die Abwasserentsorgung. Beweis dafür ist aus meiner Sicht vor allem der Vergleich der Kanalgebühren in den Verbandsgemeinden mit den umliegenden Gemeinden im Gailtal. Erwähnenswert aus meiner Sicht wäre noch, dass im Zuge der Kanalbauarbeiten in allen Ortschaften der Verbandsgemeinden auch enorme Investitionen in andere Infrastruktureinrichtungen zeitgleich getätigt wurden. Fast in allen Ortschaften wurde in die Erneuerung bzw. Sanierung der Wasserversorgungsanlagen, Oberflächenentwässerungen, Ortsbeleuchtungen, Gemeindestraßensanierungen und Erneuerungen investiert. Ebenso konnten in einzelnen Ortschaften auch diverse Verschönerungen im Zuge der Kanalbauten durchgeführt werden. Dies führte auch aus meiner Sicht nach und nach zu einer durchaus positiven Akzeptanz für die Abwasserentsorgung in der Bevölkerung. Stellvertretend möchte ich mich hiermit auch bei den unzähligen Grundstückseigentümern für das entgegengebrachte Verständnis und die Zustimmung zu den Grabungsarbeiten bedanken.“
Landespolitik
Umwelt- und Naturschutz-Landesrätin Mag. Sara Schaar skizzierte in ihren Grußworten den jubilierenden Abwasserband Karnische Region als „Erfolgsmodell“, aus dem ersichtlich ist, dass schon die Wegbereiter zum richtigen Zeitpunkt das Richtige getan und umgesetzt haben. „Großartig, wie damals schon gedacht und überlegt wurde. Leider gibt es noch genug Flecken auf der Welt, wo sich niemand um den Müll kümmert. Erfreulich anders bei uns. Alle haben an einem Strang gezogen.
Wir alle können von den Umwelt-Pionieren generationsübergreifend lernen! Das Land Kärnten steht weiterhin engagiert dahinter und wird bei Erfordernis stets weiterhelfen.“
Rückblick/Ausblick
Geschäftsführer Ing. Martin Enzi lieferte via Powerpoint eine akribisch ausgearbeitete Chronik der gesamten Verbands-Entstehung, in dem auch die zahlreichen organisatorischen und baulichen Herausforderungen in all den Jahren klar erkennbar wurden. Insbesondere durch die erfreuliche touristische Entwicklung des Skigebietes Nassfeld waren immer wieder rasche und enkeltaugliche Entscheidungen zu treffen. Schlussendlich ergaben sich bisher insgesamt 23 Bauabschnitte, die fachlich und terminlich erfolgreich gestemmt werden konnten. „Somit waren ab 2018 alle im Pflichtbereich der Mitgliedsgemeinden liegenden Objekte an die Kanalisationsanlage angeschlossen. Aktuell wurde zuletzt am Nassfeld Sandwirt eine neue Vorreinigungs-Anlage im Dezember 2023 in Betrieb genommen. Ebenso wurde auf der Gartnerkofel-Seite und in Sonnleitn in der Größenordnung von 3,4 Millionen Euro neu gebaut und saniert. Für die Abwicklung und Realisierung der einzelnen Bauabschnitte hatte der Abwasserverband natürlich kräftige Unterstützung seitens der beauftragten Projektanten. Erwähnenswert sind hier die Ziviltechniker DI David Themessl aus Villach, DI Welf Zimmermann aus Nötsch, sowie das Ingenieurbüro Ing. Walter Brieger aus Villach. Sie haben den Verband über Jahre hinweg ordnungsgemäß und fachgerecht betreut, und die gewaltigen Kanalprojekte so kostengünstig als möglich geplant und abgewickelt.“
Als neuestes Projekt stellt Geschäftsführer Enzi die aktuelle Planung einer riesigen Freiflächen-PV-Anlage östlich der bestehenden Kläranlage vor. Hier werden etwa 1,5 Millionen Euro für 700 kWp investiert, um die Strom-Autarkie entscheidend voranzutreiben. Die Vorbereitungen durch Unterstützung des erfahrenen Elektro-Planers Franz Pichler befinden sich in der finalen Phase.
Impressionen: