Alles auf Schiene!

Eröffnungsfeier der Gailtalbahn Elektrifizierung

Hermagor -
Am Samstag, 14. Dezember 2019, fand anlässlich der Eröffnungsfeier der Gailtalbahn (Elektrifizierung) die Jungfernfahrt statt.

LH Peter Kaiser, Bgm. Siegfried Ronacher (Hermagor) Bgm. Alfred Altersberger (Nötsch), LR Sebastian Schuschnig, Bgm. Ronny Rull (ST. Stefan) und Bgm. Erich Kessler (Arnoldstein)
Pünktlich um 10:00 Uhr fuhr der Festzug vom Villacher Hauptbahnhof ab und erreichte den Zielbahnhof Hermagor unter Applaus zahlreicher Interessierte und Gratulanten.Die Feierlichkeiten rund um die elektrifizierte Bahnstrecke wurden um 12 Uhr offiziell eröffnet. Die Elektrifizierung der Bahn ist eine der großen Antworten im Klimaschutz. Gestern konnte Kärnten einen regionalen, aber großen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten, da in Hermagor die elektrifizierte Gailtalbahn von LH Peter Kaiser und LR Sebastian Schuschnig feierlich im Beisein der Bevölkerung und regionaler Politiker eröffnet wurde. Nach zwei Jahren Bauzeit und einer Investition in Höhe von 61 Mio. Euro sind die Gailtaler von Hermagor bis Arnoldstein nun voll elektrisch unterwegs.
Erfolgreicher Start für die Elektrifizierung der Gailtalbahn

Großen Dank der ÖBB

Für Landeshauptmann Peter Kaiser mache Kärnten mit dem heutigen Tag wieder einen großen Schritt in die richtige Richtung. Kaiser dankte in seinem Statement allen voran der ÖBB. „Kärnten hat schwierige Jahre hinter sich und hätte diese Investition ohne ÖBB nicht geschafft. Dafür spreche ich heute für das Land, für den Landtag und für die Koalition einen großen Dank aus“, so Kaiser.
Bgm. Siegfried Ronacher ist stolz auf das umgesetzte Projekt

Weitere Maßnahmen geplant


Der Landeshauptmann verwies darauf, dass heute bereits die nächsten Maßnahmen für Kärnten mit der ÖBB besprochen werden. Immerhin werde laut Kaiser 2025 die Baltisch-Adriatische-Achse fertig sein. „Unser Land, die Menschen, müssen einen Nutzen von dieser europäischen Verkehrsverbindung haben und wir müssen sie schützen vor Bahnlärm“, erklärte Kaiser. Zudem müsse das Logistikzentrum Fürnitz eine wesentliche Rolle in den transeuropäischen Netzen spielen. „Das Logistikzentrum in Fürnitz muss Zoll-Standort für Italien werden, die Gespräche dafür laufen“, wies Kaiser hin. Damit sollte Kärnten von der neuen „umweltfreundlichen Wertschöpfungskette profitieren“! Kaiser fasste schließlich zusammen: „Wir arbeiten intensiv daran, moderne und umweltfreundliche Mobilitätsangebote für die Kärntnerinnen und Kärntner zu entwickeln. Wir werden auch in den nächsten Jahren weiter in den Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebotes investieren.“
Großer Dank gebührt der ÖBB – allen voran dem gebürtigen Kärntner Andreas Matthä, CEO bei der ÖBB.

Umfangreiche Erneuerungen


Im Zuge der Elektrifizierung der Bahnstrecke wurden zwischen Arnoldstein und Hermagor alle Bahnhöfe modernisiert und barrierefrei umgebaut. Insgesamt wurden 141 Park & Ride-Plätze, 90 Bike & Ride-Plätze sowie 40 Mopedstellplätze in neuer Ausstattungsqualität geschaffen. 879 Oberleitungsmasten wurde notwendig und 30 Kilometer Fahrdraht. Bei Arnoldstein musste die 124 Jahre alte Gailbrücke erneuert werden. 235 Tonnen schwer ist die neue Brücke nun. Sehr zur Freude der Anrainer und Pendler wurden 21 Eisenbahnkreuzungen aufgelassen

LR Sebastian Schuschnig: „Klimaschutz und Öffentlicher Verkehr sind untrennbar miteinander verbunden, daher investieren wir in den nächsten Jahren verstärkt in den Öffentlichen Verkehr und elektrifizieren den Schienenpersonennahverkehr in Kärnten bis 2023 vollständig. Diese Investitionen in die Infrastruktur sind Direkt-Investitionen in Klimaschutz, in den Wirtschafts- und Lebensstandort Kärnten und im Sinne künftiger Generationen. Ich möchte die Mobilität in Kärnten so entwickeln, wie sie in einem modernen Bundesland 2020 und darüber hinaus aussieht. Nur so werden wir mehr Menschen für den Öffentlichen Verkehr gewinnen und die Mobilitätswende in Kärnten forcieren. Die vollständige Elektrifizierung der Gailtalbahn ist ein Meilenstein, dem noch viele weitere folgen werden. Bis zur Fertigstellung des Jahrhundertprojektes Korlambahn müssen wir in Kärnten alle relevanten Weichen stellen, um zukünftig von der neuen Anbindung maximal zu profitieren.“  
Die Strecke der vollelektrifizierten Bahn führt auch durch Natura 2000-Gebiete, durch Europaschutzgebiete, Vogelschutzgebiete vorbei an Naturdenkmälern, was auch im Rahmen der Bauzeiten immer wieder berücksichtigt werden musste, um die Brut- und Laichzeiten nicht zu gefährden. Schutzmaßnahmen von Seiten der ÖBB waren genauso notwendig um die Gebiete nicht zu beeinträchtigen, wie die Schaffung von Ersatzmaßnahmen. Vogelschutzhauben an Oberleitungsmasten wurden zu Schutz stark bedrohter Vogelarten errichtet.
Andreas Matthä, CEO bei der ÖBB

Andreas Matthä, CEO bei der ÖBB, ist selbst gebürtiger Kärntner und erklärte im Rahmen der Eröffnungsfeier: „Wir läuten heute das grüne Bahn-Zeitalter in der Region ein. Als Nahversorger im Rahmen der Mobilität haben wir ein sicheres, bequemes und umweltfreundliches Angebot. Die ÖBB investierte heuer in Kärnten 250 Mio. Euro und nächstes Jahr werden es 290 Mio. Euro sein!“
Viele Interessierte kamen zur Eröffnung


Im Zuge der Eröffnung fuhr eine Delegation, angeführt von LH Kaiser, in einem Sonderzug vom Bahnhof in Arnoldstein weg über die elektrifizierte Strecke nach Hermagor. In sämtlichen Bahnhöfen entlang der Strecke wurden die Zuggäste von Musikkapellen, den jeweiligen Bürgermeistern, Punsch- und Maroniständen empfangen. In Hermagor erwartete die Gäste ein großes Festzelt mit einem Rahmenprogramm rund um die feierliche Eröffnung der Strecke. Begleitet wurde der Festakt von der Eisenbahnmusik Arnoldstein.
Anwesend waren der Vorstandsvorsitzende der ÖBB, Andrea Matthä, Erich Kessler, Bgm. Arnoldstein, Alfred Altersberger, Bgm. Nötsch, Ronny Rull, Bgm. St. Stefan und Siegfried Ronacher, Bgm. Hermagor.

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