Höchster Wert seit der ersten Ölpreiskrise
Im Jahresverlauf 2023 sank die Teuerung von 11,2 % im Jänner auf 5,3 % im November, um im Dezember auf 5,6 % zu steigen. „Die Inflation lag im Jahr 2023 mit 7,8 % immer noch fast viermal höher als der EZB-Zielwert von 2,0 %. Im Vergleich zum Jahr davor, als die Preissteigerung mit 8,6 % den höchsten Wert seit der ersten Ölpreiskrise 1974 erreicht hatte, ist sie in Österreich damit zwar ein Stück weit gesunken.
Starke Preisanstiege als Ursache
Der Rückgang der Inflation fiel 2023 in den meisten anderen Ländern im Euroraum kräftiger aus. Mehr als die Hälfte der Inflation des Jahres 2023 ist auf starke Preisanstiege in der Gastronomie, bei Nahrungsmitteln, der Haushaltsenergie und der Wohnungsinstandhaltung zurückzuführen. Preisdämpfend hingegen wirkten die niedrigeren Treibstoffpreise, die insgesamt maßgeblich für den Rückgang der Inflation im Verlauf des Jahres verantwortlich waren“, sagt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Stärkster Preistreiber ist das Wohnen
Im Jahr 2023 stiegen die Preise für Wohnung, Wasser, Energie durchschnittlich um 11,1 % und damit weniger stark als im Jahr 2022. Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich 2023 um 12,6 % und damit ähnlich stark wie 2022. In beiden Jahren gaben die Materialien den Ausschlag. Bei der Haushaltsenergie fielen die Teuerungen mit 16,5 % weniger als halb so stark aus wie im Jahr 2022. Hauptverantwortlich dafür war die Entwicklung der Preise für Heizöl sowie für Strom. Bei Strom wirkten auch die Strompreisbremse, der Netzkostenzuschuss für GIS-befreite Haushalte, der Stromkostenergänzungszuschuss für Haushalte mit mehr als drei Personen sowie bis inkl. Oktober der NÖ-Rabatt insgesamt preisverringernd. Feste Brennstoffe verteuerten sich 2023 mit +8,9 % und damit markant weniger kräftig als im Jahr 2022. Bei Gas bremste sich die Teuerung weniger stark ein. Für Fernwärme hingegen musste deutlich mehr gezahlt werden. Die Mieten stiegen um 7,9 %.
Restaurants und Hotels sind zweitstärkster Preistreiber
In Restaurants und Hotels wurden die Preise um 12,2 % angehoben und damit merklich stärker als 2022. Als hauptverantwortlich dafür erwiesen sich Bewirtungsdienstleistungen, die mit +12,0 % deutlich teurer als im Jahr 2022 waren. Insbesondere die Gruppe Restaurants, Cafés und dergleichen trug dazu bei.
3. Platz – Nahrungsmittel
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 11,0 % und damit ähnlich stark wie im Jahr 2022. Ausschlaggebend dafür war die Entwicklung der Nahrungsmittelpreise. Die Preise für Öle und Fette stiegen mit +3,5 % markant weniger stark als im Jahr 2022, wozu insbesondere die Butterpreise beitrugen. Weniger kräftigere Teuerungen zeigten sich auch bei Fleisch sowie bei Milch, Käse und Eiern . Zucker, Marmelade, Honig, Schokolade und Süßwaren hingegen legte am deutlichsten zu. Kräftigere Teuerungen wiesen auch Brot und Getreideerzeugnisse auf, ebenso Gemüse.