Sein Ziel ist demnach die totale Zentralisierung der Allgemeinmedizin
„Huss will das Erfolgsmodell der Haus- und Landärzte, die seit Jahrzehnten Millionen ÖGK-Versicherte professionell und kostengünstig versorgen, für das Projekt der Primärversorgungszentren opfern. Dies obwohl diese PVZ ihre langfristige Bewährungs- und
Belastungsprobe erst bestehen müssen“, so Opriessnig.
„Alle Ärztinnen und Ärzte, die eine Haus- und Landarztpraxis betreiben, dürften sich von einem der höchsten Repräsentanten ihres Vertragspartners ÖGK eher Anerkennung und
Wertschätzung erwarten als die Botschaft: Wir brauchen euch nicht mehr, wir wollen ein
anderes System“. Huss zeige mit seinen Aussagen, wie abgehoben und weit er von den Bedürfnissen vieler Versicherter, vor allem der immer immobileren, älteren Bevölkerung, entfernt ist.
Wohnortnahe ärztliche Betreuung
„Viele Patienten, vor allem in den Randtälern Kärntens sind auf eine wohnortnahe ärztliche
Betreuung angewiesen, ihnen hilft kein PVZ in einer Bezirksstadt. Primärversorgung ist für sie kein Zentrum in der Stadt, sondern ein wohnortnaher und niederschwelliger Zugang zum Arzt des Vertrauens“, betont Opriessnig.
Er wundert sich, dass Kassenfunktionäre und Teile der Politik eines nicht erkennen: „Jeder
Hausarzt in Einzel- oder Gruppenpraxis ist Primärversorger!! Als Hausarzt kenne ich meine
Patienten persönlich, ich kenne ihr Umfeld, die Familie, die Kartei habe ich im Wesentlichen
im Kopf. Ich weiß was war, kenne diverse Untersuchungsergebnisse, ich fange mein Gespräch nicht bei null an. Das spart enorm Kosten und schafft Vertrauen“.
Garant für eine patientengerechte Versorgung
Die Versorgung in Österreich kann nur durch ein Miteinander von Zentren, Gruppenpraxen,
Einzelordinationen und neuen Praxisformen, die noch zu entwickeln sind, gewährleistet
werden. Der Hausarzt ist kein Auslaufmodell, sondern im Gegenteil der Garant für eine
patientengerechte Versorgung“, ist Opriessnig überzeugt.