Ob starker Hagel einerseits oder sturmähnliche Windböen andererseits: Viele Verkehrsteilnehmer stehen in derartigen Fällen dann vor der Frage: Was tun? Ganz so einfach ist diese Frage nämlich auch tatsächlich nicht immer zu beantworten, wie ASFINAG-Verkehrssicherheitsexperte Bernhard Lautner bestätigt.
Andere Verkehrsteilnehmer nicht behindern
Im Grundsatz gilt: Nur um reine Sachschäden zu verhindern, darf man sich und vor allem andere Verkehrsteilnehmer nicht gefährden, sprich: zum Beispiel bei Hagel keinesfalls auf der Autobahn unter einer Brücke stehen bleiben.
So solltest du dich verhalten
Bei starkem Wind:
Geschwindigkeit verringern, Abstand vergrößern, Lenkrad – so wie man das immer tun sollte! – mit beiden Händen festhalten! Und besondere Vorsicht, wenn man aus einem Tunnel oder windgeschützten Bereich wieder ins Freie fährt. Die Kraft des Windes wird unterschätzt: Versuche haben ergeben, dass ein normaler Pkw bei einer Seitenwindgeschwindigkeit von 72 km/h und Tempo 100 um etwa einen Meter seitlich versetzt werden kann. Bei Tempo 140 können es bereits bis zu vier Meter sein.
Bei starkem Regen:
Langsam auf Sicht weiterfahren, Abstand stark vergrößern, das eigene Fahrzeug sichtbarer machen (Nebelschlussleuchte!). Lautner: „Bei einer herannahenden Gewitterfront ist es aber sicher am besten, wenn man rechtzeitig einen unserer Rastplätze oder eine Raststation aufsucht und dort abwartet. Der Zeitverlust wird durch die Stress-Ersparnis sicher aufgewogen.“
Bei Hagel:
Auch hier gilt natürlich die Devise „langsam weiterfahren und den Abstand vergrößern“. Auf Autobahnen im Tunnel oder unter Brücken zu halten, ist nicht gestattet.
Bei einem Gewitter:
Langsamer und konzentriert weiterfahren. Sich auf Blitze gedanklich „vorbereiten“, um dann das Fahrzeug nicht im Schreck zu verreißen – die Fenster geschlossen halten und keinesfalls aussteigen. Lautner: „Ein Auto wirkt bekanntlich wie ein Faraday‘scher Käfig. Drinnen ist man somit am besten vor einem Blitzschlag geschützt.“