In Kärnten ist im 1. Halbjahr der Anteil neuzugelassener E-Pkw gestiegen – Hybride boomen trotz Krise

Kärnten -

Im 1. Halbjahr wurden in Kärnten um ein Drittel weniger Pkw neu zugelassen, am stärksten war der Rückgang bei Benzin-Pkw mit 43 Prozent, wie Daten der Statistik Austria zeigen.

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Die Anzahl der neuzugelassenen E-Pkw blieb trotz Krise konstant, die Zahl der Hybrid-Pkw ist sogar stark gestiegen, informiert der VCÖ. Die Klimaziele sind nur erreichbar, wenn der Anteil der Pkw mit Verbrennungsmotor deutlich sinkt. Der VCÖ fordert ein rasches Ende für die steuerliche Begünstigung von Diesel und für Firmenwagen mit Verbrennungsmotor. 219 E-Pkw wurden im 1. Halbjahr in Kärnten neu zugelassen und damit um nur einen Pkw weniger als im 1. Halbjahr 2019, berichtet der VCÖ. Da der Absatz von Diesel- und Benzin-Pkw um 43 bzw. 38 Prozent eingebrochen ist, ist der Anteil der neuzugelassenen E-Pkw auf 3,6 Prozent gestiegen. Einen regelrechten Boom gab es trotz der Krise bei den Hybrid-Modellen. Bereits 680 der insgesamt 6.156 neuzugelassenen Pkw haben zusätzlich zum Benzin- oder Diesel-Motor auch einen E-Motor. Die Anzahl der Hybride hat sich im Vergleich zum 1. Halbjahr 2019 fast verdoppelt, macht der VCÖ aufmerksam. „Der Hybrid-Boom zeigt, dass bei den alternativen Antrieben das Angebot die Nachfrage bestimmt. Der Anteil der E-Pkw könnte heute schon deutlich höher sein, wenn es von den Herstellern ein größeres Angebot an E-Pkw gäbe“, stellt VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen fest. Wasserstoff spielt bei Pkw übrigens keine Rolle, kein einziger Pkw mit Brennstoffzelle wurde in Kärnten im 1. Halbjahr neu zugelassen.

Ökologische Gesamtbilanz


Die ökologische Gesamtbilanz von E-Pkw ist besser als jene von Pkw mit Verbrennungsmotor. „Die klimaschädlichen Emissionen von Diesel- und Benzin-Pkw sind im Schnitt mehr als doppelt so hoch wie jene von E-Pkw. Werden E-Pkw nur mit Ökostrom getankt ist die Klimabilanz sogar vier Mal besser“, weist VCÖ-Expertin Rasmussen auf die Daten des Umweltbundesamts hin. Während pro Personenkilometer Benzin- und Diesel-Pkw im Schnitt 217,5 Gramm Treibhausgase verursachen, sind es bei E-Pkw mit österreichischem Strom-Mix inklusive der Stromimporte 96,9 Gramm Treibhausgase, mit Ökostrom getankt sind es nur 50,4 Gramm. In dieser Bilanz ist die Fahrzeug- und Batterieherstellung ebenso enthalten, wie die Energieerzeugung und das Recycling. „Die Klimaziele sind nur erreichbar, wenn so wie bei Heizungen auch im Verkehrsbereich der Ausstieg aus Erdöl beschleunigt wird“, betont VCÖ-Expertin Rasmussen. Die Wirkung von Förderungen und Steuerbegünstigungen ist bei E-Pkw ausgereizt. Denn neben der seit 1. Juli erhöhten Kaufprämie von 5.000,- Euro, zahlen E-Pkw keine Normverbrauchsabgabe (NoVA), keine Motorbezogene Versicherungssteuer und natürlich keine Mineralölsteuer. Für die private Nutzung von E-Firmenwagen fällt zudem kein Sachbezug an.

Steuerbegünstigung für Diesel und für Firmenwagen mit Verbrennungsmotor beenden

Die notwendige Energiewende im Verkehr wird noch immer durch Steuerbegünstigungen etwa für Dieseltreibstoff und für die private Nutzung von Firmenwagen behindert. Bereits im Jahr 2018 hat die damalige Bundesregierung ein Ende der umweltschädlichen Subventionen vereinbart. Umgesetzt wurde seither nichts. Der VCÖ fordert die rasche Abschaffung der Steuerbegünstigung von Diesel. Diesel wird um 8,5 Cent pro Liter niedriger besteuert als Eurosuper, obwohl beim Verbrennen von 1 Liter Diesel wird um rund 13 Prozent mehr CO2 verursacht als beim Verbrennen von 1 Liter Eurosuper. Derzeit kostet ein Liter Diesel um rund 20 Cent weniger als zu Jahresbeginn und um 45 Cent weniger als im Herbst 2012. Da österreichweit im 1. Halbjahr drei von vier E-Pkw auf „juristische Personen“ neuzugelassen wurden, ist das Potenzial durch Änderungen in der Firmenwagen-Besteuerung der E-Mobilität Rückenwind zu geben sehr groß, betont der VCÖ.

VCÖ: Anteil der neuzugelassenen E-Pkw in Kärnten im 1. Halbjahr deutlich gestiegen (Anteil neu zugelassener E-Pkw – in Klammer Anzahl)

1.Halbjahr 2020: 3,6 Prozent (219)

1.Halbjahr 2019: 2,3 Prozent (220)

Gesamtjahr 2019: 2,3 Prozent (395)

Gesamtjahr 2018: 1,5 Prozent (261)

Gesamtjahr 2017: 1,4 Prozent (258)

Gesamtjahr 2016: 0,9 Prozent (163)

Gesamtjahr 2015: 0,4 Prozent (66)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2020