Kärnten-Steiermark: Mit der Koralmbahn zum Stern des Südens

Kärnten/ Steiermark -

Kärnten und die Steiermark haben sich gestern, Dienstag, in Klagenfurt zur dritten Kärnten-Steiermark-Konferenz getroffen. Ziel der Zusammenkunft von Landesregierungen und Klubobleuten der Regierungsparteien war es, die Chancen durch die Koralmbahn gezielt und abgestimmt zu nutzen. Auf der umfangreichen Tagesordnung standen unter anderem Infrastrukturausbau, Bildung, Katastrophenschutz, Nachhaltigkeit, Kultur und Sport.

LH Kaiser, LH Kunasek, LHStv. Gruber und LHStv.in Khom informierten über Ergebnisse der dritten Kärnten-Steiermark-Konferenz: Gemeinsam stellen wir die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft unserer beiden Länder und für unsere Bevölkerung“.

Koralmbahnindex und Hochschulstrategie 2030

Landeshauptmann Peter Kaiser betonte die konstruktive Zusammenarbeit der beiden Länder. Bei der Konferenz wurden 16 einstimmige Beschlüsse gefasst. Zentraler Punkt ist der Koralmbahnindex, der Demografie, Maßnahmen, Kooperationsformen und Erwartungen in beiden Ländern erfasst. „So können wir entsprechend gegensteuern, Maßnahmen neu aufstellen oder ergänzen“, erklärte Kaiser. Darüber hinaus soll in der gemeinsamen Hochschulkonferenz eine Hochschulstrategie 2030 entwickelt werden. Ziel ist es, den gemeinsamen Hochschulraum international sichtbarer zu machen, Schwerpunkte herauszuarbeiten, Synergien zu nutzen und Doppelstrukturen abzubauen. Die Konferenz dazu findet am 18. September in Klagenfurt statt.

Kooperation in Forschung, Kultur und Sport

Kaiser betonte auch die Zusammenarbeit im Forschungs- und Entwicklungsbereich. Im Kulturbereich sind unter anderem Schnupperabos für Theaterbesuche in Klagenfurt, Graz, Ljubljana und Triest geplant. Im Sport bestehen bereits Kooperationen bei Veranstaltungen wie Kärnten Läuft und dem Graz-Marathon, künftig soll etwa der Nachwuchsfußball stärker vernetzt werden. Ein weiteres Ziel ist die enge Abstimmung beim Notfallmanagement für den Koralmtunnel und der gemeinsame Ankauf von Katastrophenschutzgeräten. Dabei sollen auch weitere Bundesländer einbezogen werden. Zudem wurde die „Nachhaltigkeitsagenda Koralmbahn“ beschlossen, die gemeinsame Maßnahmen für Umwelt- und Klimaschutz vorsieht.

3. Kärnten-Steiermark-Konferenz in Klagenfurt. (c) LPD Kärnten/Gleiss

Tourismus und Volkskultur gemeinsam stärken

Landeshauptmann Mario Kunasek betonte die Chancen der Koralmbahn für Wirtschaft und Tourismus. Ziel sei ein gemeinsamer Auftritt für den Tourismusraum Kärnten-Steiermark, inklusive der sogenannten „letzten Meile“ – vom Zug zur Destination. Außerdem sollen Behörden und Einsatzkräfte entlang der Bahnstrecke besser vernetzt werden. Im Bereich Volkskultur sind gemeinsame Veranstaltungen und eine bessere Vernetzung der Akteure geplant. Auch Museumsangebote sollen grenzüberschreitend digitalisiert werden.

Infrastruktur, Sicherheit und Finanzausgleich

Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber unterstrich die Bedeutung der Kooperation „ungeachtet politischer Konstellationen“. Für die Wertschöpfungsachse Koralmbahn müssen auch Projekte abseits der Strecke stimmen: Breitbandausbau, Sicherheitsausbau der S37, Ausbau der B317 und Vollausbau der A2-Anschlussstelle Wernberg gehören dazu. Von Bund und ÖBB fordert Gruber unter anderem Lärmschutz entlang der Güterbahntrasse, die Aufhebung des Stückelungsverbots und die kombinierte Nutzung der regionalen Klimatickets Kärnten-Steiermark. Außerdem soll der Finanzausgleich neu aufgesetzt werden, um eine faire Verteilung zu gewährleisten. LHStv.in Manuela Khom betonte, dass die Zusammenarbeit den gemeinsamen Wirtschaftsraum stärken werde. Besonders wichtig sei die Wissenschaft, für die man verstärkt Mittel von Bund und EU akquirieren wolle. Ziel sei, dass Pendeln zwischen beiden Bundesländern alltäglich werde, ohne dass Familien und Kinder Nachteile hätten.