Koralmbahn-Semmeringtunnel: Neue Wege für Mobilität und Zusammenarbeit

Kärnten/ Wien -

Mit der Koralmbahn fährt man ab 14. Dezember in 41 Minuten von Klagenfurt nach Graz. Gedacht und geplant wird aber schon viel weiter: Ab 2030 wird die Zugfahrt von Klagenfurt nach Wien durch den Semmering-Basistunnel auf unschlagbare 2 Stunden und 40 Minuten verkürzt. Über diesen „Gamechanger“ diskutierten gestern, Mittwoch, rund 150 Menschen aus Wirtschaft, Politik und Gründerszene in Wien. Auch Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und ÖBB-Chef Andreas Matthä nahmen an „Kärnten Connects Wien“ im Restaurant KELSEN im Parlament teil.

LH Kaiser und Bgm. Ludwig bei Netzwerkveranstaltung zu Semmering-Basistunnel in Wien – Kaiser: "Nutzen wir die immensen Chancen gemeinsam und schlagen wir dem Dauerpessimismus ein Schnippchen“.

Länderübergreifende Möglichkeiten nutzen

Kaiser hob die bereits jetzt engen Beziehungen zwischen Kärnten und Wien hervor. „Wien ist mit rund 80.000 hier lebenden Kärntnerinnen und Kärntnern die zweitgrößte Stadt Kärntens“, sagte er augenzwinkernd und verwies auch auf den hier netzwerkenden Club Carinthia Wien. Der Semmering-Basistunnel werde für eine weitere Verkürzung der Zeit sorgen – „Zeit, das einzige nicht vermehrbare Gut“. Kärnten und Wien würden so bei Wirtschaft, Arbeit, Sport, Kultur, Tourismus, im Startup-Geschehen noch mehr zusammenwachsen. „Ich habe nur eine einzige Bitte: Nutzen wir diese immensen Chancen gemeinsam. Schlagen wir dem Dauerpessimismus ein Schnippchen“, so der Kärntner Landeshauptmann. „Jetzt ist der Süden dran“, kommentierte ÖBB-Vorstandsvorsitzender Matthä den massiven Ausbau der Südstrecke. Die Koralmbahn bezeichnete er als epochal: „Sie wird die Lebensrealitäten der Menschen verändern.“ Es würden dadurch ein neuer Lebensraum, neue Arbeits- und Wohnmöglichkeiten entstehen. „Und die Unis von Klagenfurt und Graz kommen in Pendlerdistanz.“

Fachleute im Gespräch

Beim Netzwerktreffen fanden vier Interviewpanels statt, die von brutkasten-CEO Dejan Jovicevic moderiert wurden. Dabei sprachen Romina Jenei von RegioPlan, Reinhard Draxler von der Kelag, Claudia Mischensky von der Industriellenvereinigung, Kambis Kohansal Vajargah von der Wirtschaftskammer, Thereza Christina Grollitsch von der BABEG, Alexander Windbichler von Anexia, Hotelier Andreas Falkensteiner, Ulrike Rauch-Keschmann vom Wirtschaftsministerium, Roland Sint von der Region Nassfeld-Pressegger See, Lesachtal und Weissensee, „Investment Punk“ Gerald Hörhan, Gerhard Kopeinig von der Architekten- und Ziviltechnikerkammer sowie Siegfried Huber von der Kärntner Sparkasse.

Kultur, Kulinarik und prominente Gäste

Für die musikalische Umrahmung sorgte das „Bläserquartett Kärnten & Wien“ unter Leitung von David Lanner. Anwesend waren unter anderem auch Kärntens ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard, Wiens ORF-Landesdirektor Edgar Weinzettl, die Nationalratsabgeordneten Philip Kucher, Gabriel Obernosterer und Janos Juvan, Bundesratsabgeordnete Claudia Arpa sowie Landtags-Klubobmann Erwin Angerer. Kredenzt wurden Kärntner Slow-Food Köstlichkeiten und Wiener Schmankerln.

LH Peter Kaiser, Bürgermeister Michael Ludwig. (c) LPD Kärnten/Clemens Schmiedbauer