Beim Lokalaugenschein mit dem Gailtal Journal zeigt sich Ortskommandant René Berger freudig erleichtert: „Das bisherige Rüsthaus ist bereits in die Jahre gekommen und entsprach in keinster Weise mehr den aktuellen Anforderungen. Nach dem Baubeginn im Sommer 2022 sind wir bereits im Februar 2023 in den Neubau umgezogen; alle 50 aktiven Kameraden und Kameradinnen sind voll motiviert. Der Neubau wurde in rekordverdächtig kurzer Zeit von weniger als einem Jahr realisiert und befindet sich in der Zielgeraden.“
Projekt-Daten
Das neue Rüsthaus mit den Außen-Abmessungen 15,40 x 10,60 m ist ein zweigeschoßiger Holzriegelbau. Lediglich die Bodenplatte und die hangseitigen Wandscheiben sind in Stahlbeton. Durch den hohen Vorfertigungsgrad der Holzbau-Elemente aus dem Werk Hubmann in Weißbriach konnte die Montagezeit bis zur Dachgleiche auf ein Minimum reduziert werden. Im Erdgeschoß befinden sich der Mannschaftsraum (10 x 5 m), der Geräteraum, der Schlauchturm sowie eine Damen-Umkleide und ein WC. Das Obergeschoß besteht aus dem 53 m2 großen Schulungsraum, Vorraum, Archiv, Teeküche und WC Damen/Herren. Erreichbar ist das Obergeschoß an der Nordost-Giebelseite über 2 Außenstiegen-Anlagen. Sämtliche Holzriegelwände sind entsprechend gedämmt, innen mit Gipskartonplatten ausgekleidet und außen mit Silikat-Putz abgeschlossen. Die Decke über dem Erdgeschoß besteht aus 28 cm starken Brettsperrholz-Elementen (BSP), das mit Betonziegeln gedeckte Satteldach hat 25 Grad Dachneigung, ebenso wie der Schlauchturm mit 10,50 m Innenhöhe. Mit 4 m lichter Raumhöhe ist der Fahrzeugraum für alle künftigen Fahrzeug- oder Geräte-Eventualitäten bestmöglich vorbereitet. Eine absolute Besonderheit ist die Tatsache, dass der Schlauchturm inklusive Außenfassade und Dach als bauliche Einheit vom alten Rüsthaus gelöst und nach kurzem Sondertransport durch die Ortschaft als Fertigteil-Element beim neuen Rüsthaus wieder auf den Stahlbeton-Unterbau aufgesetzt wurde. „Das war sinnvoll und auch wirtschaftlich“, ergänzt der erfahrene Zimmermann und Kommandant-Stellvertreter Andreas Presslauer. Als Raumheizung wurde eine zeitgemäße Luft-Wärmepumpen-Anlage installiert.
Abwicklung
Im Rahmen der baulichen Gesamt-Investition von etwa 360.000 Euro haben die Feuerwehr-Kameraden insgesamt erfreuliche 2.500 Arbeitsstunden als Eigenleistungen erbracht. Kommandant Berger: „Das hat sich so ergeben, weil bei uns innerhalb der etwa 50 Aktiven praktisch alle handwerklichen Berufe vertreten sind. Auch den Grundstücks-Erwerb haben wir durch einen Tausch mit der Nachbarschaft einvernehmlich und kostendämpfend umgesetzt.“
Zukunft
Was noch auf der Wunschliste steht, ist ein neues Mehrzweckfahrzeug (MZF), weil das bisherige Kleinlöschfahrzeug bereits aus dem Baujahr 1989 stammt. Der Kommandant konkretisiert schmunzelnd: „Der IVECO ist bereits im Anflug.“
Beteiligte Firmen
Die bautechnische Begleitung wurde von BM Dipl.-Ing. Gernot Berger (gb – Tragwerksplanung) übernommen. Sämtliche Baggerarbeiten vor Baubeginn und die Vollendung des Außenbereichs, nach Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses, wurden von der Firma Metall-Erdbau-Trans Koplenig mit Perfektion erledigt. Die Ausführung der Baumeisterarbeiten im Hoch- und Tiefbau übernahm die Firma Winkler Bau GmbH aus Greifenburg. Die Holzbauarbeiten wurden von Mitarbeitern der Firma Holzbau Hubmann mit altbewährter Qualität ausgeführt. Wände in Holzriegelbauweise wurden vorgefertigt, verladen und mittels Kran auf der Baustelle verhoben. Des Weiteren war die Weißbriacher Firma für das Kaltdach zuständig und die Decke wurde mittels angefertigten Brettsperrholz montiert. Die Installation der WC-Anlagen, Feuerlöschleitung und Luftwärmepumpe (Wärmeabgabe erfolgt über Betonkernaktivierung und Heiz-
estrich) erledigte die Firma Wiedenig Haustechnik GmbH. Mitarbeiter der Firma Malerei Wieser waren für die Malerarbeiten zuständig. In der Tischlerei Stöffler in Lassendorf wurden die Böden, Türen und Fenster angefertigt und vor Ort eingebaut.