Hermagor -
Die Wasserwirtschaft Hermagor hat unmittelbar nach dem Hochwasserereignis Oktober 2018 damit begonnen Überlegungen für die Verbesserung des Hochwasserschutzes im Gailtal anzustellen.
Diese Folgemaßnahmen wurden bereits im Dezember 2018 den Vertretern der Förderstellen des Landes und des Bundes vorgestellt. Diese betreffen einerseits Maßnahmen für den Siedlungsschutz (Dammaufhöhungen, Dammsanierungen, Verbesserung Binnenentwässerungen) und andererseits bauliche Vorkehrungen zur Stabilisierung der Gewässersohle im Oberen Gailtal zwischen Gundersheim und Kötschach-Mauthen. Diese Maßnahmen sind mit € 40 Mio. zu beziffern.
Notwendige Maßnahmen:
Am vordringlichsten wurden Hochwasserschutzmaßnahmen im Raume Rattendorf, Waidegg und Jenig beurteilt. Wie mittlerweile durchgeführte Berechnungen auch für den Überlastfall ergeben haben, ist es notwendig nachfolgende Maßnahmen umzusetzen:
Aufhöhung des Ringdammes Rattendorf im Dezimeterbereich
Sanierung des rechtsufrigen Gailbegleitdammes zwischen Zedlbach und der Ortschaft Rattendorf
Ausbildung einer gesicherten Überströmstrecke flussaufwärts der Rattendorfer Gailbrücke im rechtsufrigen Gailbegleitdamm
Sanierung des linksufrigen Gailbegleitdammes zwischen den Ortschaften Waidegg und Jenig
Neubau der Waidegger Gailbrücke
Sanierung des linksufrigen Gailbegleitdammes zwischen der Ortschaft Jenig und Danz
Schritt 1
In einem ersten Schritt werden die Detailprojekte für den Regulierungsabschnitt zwischen Waidegg und Rattendorf/Jenig ausgearbeitet. Die behördlichen und technisch finanziellen Genehmigungen sollen im Jahre 2020 beantragt werden. Ein frühestmöglicher Baubeginn könnte im Jahre 2021 erfolgen. Die Baukosten sind in der Größenordnung von € 10 Mio. zu beziffern (ca. 4,5 km Dammsanierung, Aufhöhung Ringdamm Rattendorf, Neubau Waidegger Gailbrücke).
Schritt 2
In einem zweiten Schritt ist geplant, die Detailprojektierung für den linksufrigen Gailbegleitdamm flussabwärts von Jenig durchzuführen. Für dieses Bauvorhaben mit geschätzten Baukosten von € 3,5 Mio. (1,8 km Dammsanierung) ist ein Baubeginn im Jahre 2022 vorgesehen.
Voraussetzung
für die Umsetzung der Maßnahmen ist einerseits die Zustimmung der betroffenen Grundeigentümer zur Grundinanspruchnahme, wobei in Summe Grundflächen in der Größenordnung von rund 3 ha. benötigt werden. Andererseits ist natürlich auch die Bereitstellung von öffentlichen Geldern notwendig.
Im Zuge der Projektspräsentation wird einleitend das Gailregulierungskonzept mit
Hochwasserrückhalt erläutert. Zudem wird anhand von Bildern das Katastrophenhochwasser vom
Oktober 2018 in Erinnerung gerufen. Zur Information werden auch die im vergangenen Jahr durchgeführten Hochwasserdokumentationen vorgestellt. Diese betreffen nicht nur die Vermessung der aufgetretenen Hochwasserspiegellagen und der Sohllage des Gailflusses nach dem Hochwasser, sondern auch eine hydraulische Nachrechnung des Hochwasserereignisses, eine Schadensanalyse im Bereich der aufgetretenen Dammschäden und eine Geschiebebilanzierung.
Die geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen
werden grundsätzlich erläutert und anhand von
Plänen präsentiert. Die Dammsanierungen werden in der Art erfolgen, dass luftseitig ein
entsprechender Dichtkörper eingebaut wird. Durch die geplante flachere Böschungsneigung werden die Dämme auch verbreitert. Es ist geplant, das im Jahre 2019 durch die Wasserwirtschaft Hermagor im Bereich des Rückhaltebeckens Rattendorf geräumte Material (Anlandungen infolge Dammbruch Waidegg) für die Dammsanierungen zu verwenden. Dieses wird gailnahe zwischengelagert und kann somit kostengünstig einer Verwertung zugeführt werden.
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