Von erneuerbaren Energien bis Versorgungssicherheit: Kelag-Konferenz zeigt Wege in die Zukunft

Kärnten -

Mit der ganztägigen Kelag-Konferenz „Energie unter Spannung: Zwischen Unabhängigkeit, Leistbarkeit und Populismus“ haben LHStvin Gaby Schaunig, LHStv Martin Gruber und LR Sebastian Schuschnig einen wichtigen Diskussionsrahmen für die Energiezukunft eröffnet. Im Zentrum stehen Fragen, wie eine sichere und leistbare Energieversorgung gewährleistet werden kann, die gleichzeitig weitgehend unabhängig von ausländischen Lieferanten ist. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf faktenbasierter Kommunikation, insbesondere im Bereich erneuerbarer Energien.

Kelag Vorstand Danny Güthlein, Kelag Aufsichtsratsvorsitzender Gilbert Isep, LH-Stv. Martin Gruber, LHStv.in Gaby Schaunig, LR Sebastian Schuschnig und Kelag Vorstand Reinhard Draxler.

Faktenbasierte Diskussion als Schlüssel

LHStvin Gaby Schaunig, die in Vertretung von LH Peter Kaiser sprach, betonte die Bedeutung faktenbasierter Debatten: „Nicht nur bei der künftigen Energieversorgung, sondern in allen Bereichen, wo Meinungen Fakten überlagern, ist eine faktenbasierte Diskussion entscheidend.“ Sie hob hervor, dass jede Transformation, etwa hin zu erneuerbaren Energien, Investitionen in Infrastruktur erfordert. „Alle Menschen müssen gleichermaßen von der Energiewende profitieren, unabhängig davon, ob sie Hausbesitzer oder Wohnungsmieter sind. Unterschiedliche Netztarife schaffen keine Gleichstellung. Das neue Gesetz ist ein erster Schritt in diese Richtung“, erklärte Schaunig und verglich dies mit der Autobahnvignette, die für alle gleich kostet, die Nutzung aber unterschiedlich ist. Zudem verwies sie auf zahlreiche Forschungseinrichtungen in Kärnten, die Schlüsseltechnologien der grünen und digitalen Transformation vorantreiben, darunter Mikro- und Leistungselektronik, Photovoltaik, Energiemanagement und intelligente Netze.

Energiewende praktisch gestalten

LHStv Martin Gruber unterstrich die Notwendigkeit, Bürokratie abzubauen, Grundlagen zu ändern und Anreize zu schaffen, damit die Bevölkerung aktiv an der Energiewende teilnimmt: „Eine Energiewende kann nicht von oben verordnet werden.“ Besonders die Land- und Forstwirtschaft sieht er als wichtigen Beitrag zur Unabhängigkeit des Bundeslands. Gruber betonte die Rolle von Agri-PV-Anlagen und die sorgfältige Nutzung von Flächen, um sensible Landschaftsbereiche zu schützen – etwa bei der Windkraftzonierung.

Unabhängigkeit und regionale Versorgung

LR Sebastian Schuschnig machte deutlich, dass der Ausbau von Versorgungsinfrastruktur und die Unabhängigkeit von ausländischen Energielieferanten zentrale Aufgaben sind. „Gerade im Winter besteht weiterhin eine Versorgungslücke, und wir müssen Energie importieren. Wenn wir bei Lebensmitteln auf Unabhängigkeit achten, warum nicht auch bei Energie?“ Jede in Kärnten erzeugte Kilowattstunde steigere die Resilienz gegenüber globalen Krisen und stärke gleichzeitig die regionale Wirtschaft. „Eine nachhaltige Energieversorgung sichert nicht nur die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes, sondern auch wertvolle Arbeitsplätze“, so Schuschnig.