Wellcum – 10 Jahre Spa for Men

Hohenthurn -

Österreichs größter Wellness- und Sauna-Club mit Hotel wurde vor zehn Jahren, im November 2013, in Stossau, Gemeinde Hohenthurn, eröffnet.

GF Mattia Cabras, Laura Meggiorini, Ana Nistor und GF Michael Zotter

Beim Jubiläums-Lokalaugenschein Ende Dezember 2023 informierte sich das Gailtal Journal vor Ort bei den Geschäftsführern Michael Zotter und Mattia Cabras über den betrieblichen Verlauf der vergangenen zehn Jahre und über Zukunfts-Perspektiven.
Demnach wurde schon wenige Jahre nach dem Start, konkret ab dem Jahr 2017, laufend in bauliche Erweiterungen und Zubauten, sowohl an der Nord- als auch an der Südseite des insgesamt ca. 10.000 m2 großen Areals, in der Größenordnung von etwa 5 Millionen Euro investiert. Michael Zotter: „In Verbindung mit schrittweisen und vorausschauenden Qualitäts-Anpassungen hat sich das Unternehmen inzwischen zu einem florierenden Betrieb mit aktuell 60 regionalen Mitarbeitern in den Bereichen Verwaltung, Bar, Restaurant, Küche, Housekeeping und Security entwickelt. Ganz nebenbei sind wir mit Sicherheit der meist- und bestkontrollierte Betrieb der Region, sowohl was behördliche als auch gesundheitsbezogene Belange betrifft. Die Pandemie-Jahre ab 2020 sind klarerweise auch an uns nicht spurlos vorübergegangen; wir hatten genauso mit Schließungen und rigorosen Einschränkungen zu kämpfen, wie man es aus der Hotellerie und Gastronomie-Szene gut kennt. Doch das ist vorbei, und wir haben unsere nächsten Investitions-Pläne in Richtung eines weiteren Hotel-Komplexes bereits wieder voll aktiviert.“ Mattia Cabras ergänzt: „Im Wellcum sind durchschnittlich mehr als 100 Damen auf Selbständigen-Basis tätig, die in keinem Zusammenhang mit dem Club stehen. Wir haben an 364 Tagen im Jahr geöffnet! Lediglich der 24. Dezember ist Ruhetag. Die Bar ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt, wo man in gemütlicher Atmosphäre miteinander in Kontakt treten kann. Durchschnittlich etwa 60 bis 70% der Gäste kommen aus Italien.“

Das Gebäude liegt weitab von jeglichem Siedlungsgebiet

Idealer Standort

Mit dem idealen Standort in Grenznähe des Dreiländerecks Österreich-Italien-Slowenien, unweit der Südautobahn A10, hat sich die erfolgreiche und richtige Strategie der engagierten Investorengruppe inzwischen eindrucksvoll bestätigt. Das in völliger Abgeschiedenheit gelegene Wellcum ist, von Italien kommend, über die B83, und ab der unmittelbar vor der Orts-Einfahrt Stossau/Arnoldstein beginnenden Fluss-Straße nach etwa zwei Kilometern entlang des westseitigen Ufers des Gailitz-Baches, optimal erreichbar.

Bgm. Ing. Florian Tschinderle mit Receptions-Damen Michaela und Mischa – anlässlich der Eröffnung im November 2013

Entstehung

Auf Anfrage des Gailtal Journals bei Ing. Florian Tschinderle, Alt-Bürgermeister von Hohenthurn, stellt sich die Entstehungs-Geschichte des Wellcum wie folgt dar: „Die Entscheidungsfindung bzw. schlussendlich die Umsetzung dieses Projektes war sicherlich für mich eine der größten Herausforderungen in meiner 18-jährigen Tätigkeit als Bürgermeister der Gemeinde Hohenthurn. Nach vielen Gesprächen und Diskussionen in den zuständigen Gremien der Gemeinde, speziell aber in Verhandlungen mit allen damit zuständigen Behörden, wurde in der ersten Projekterarbeitung der Weg für eine mögliche Umsetzung dieses Projektes erarbeitet. Was für mich von Beginn an von hoher Wichtigkeit und Bedeutung war, ist dass dieses Projekt weitab von jedem Siedlungsgebiet, Ortschaften und öffentlichen Einrichtungen zur Umsetzung kommen sollte. Diese Möglichkeit war im Bereich des Industrie- und Gewerbegebietes der Gemeinde gegeben. Ein weiterer Faktor für eine positive Entscheidungsfindung war für mich auch, dass mit allen zuständigen Behörden klare Vorgaben und Kontrollmechanismen ausgearbeitet wurden. Nicht nur im Gemeinderat, sondern auch in der Bevölkerung gab es im Vorfeld zu diesem Projekt viele Diskussionen in alle Richtungen, was in einer Demokratie gut und rechtens ist. Eine weitere Bedingung meinerseits für die Errichtung dieses Projektes war auch, dass vor Ort Arbeitsplätze für sämtliches Personal vom Management bis zum Reinigungspersonal geschaffen werden, damit die Kommunalsteuer in die Gemeindekasse einfließt. Somit wurden zu Beginn ca. 50 Arbeitsplätze geschaffen.

Der großzügige Empfangsbereich verspricht mehr


Auf Grund all dieser Fakten und der erarbeiteten und vorliegenden Unterlagen entschied sich der Gemeinderat schlussendlich mehrheitlich für die Umsetzung. Ich darf hier auch festhalten, dass dieser Betrieb mittlerweile mehrere bauliche Erweiterungen erfahren hat. Das gesamte Projekt trägt auch dazu bei, dass die Gemeinde Hohenthurn wirtschaftlich gut aufgestellt ist. Ich darf hier auch bemerken, dass sämtliche Verhandlungen und geschäftliche Beziehungen mit der jeweiligen Geschäftsführung zum Positiven für die Gemeinde Hohenthurn abgewickelt werden konnten. Abschließend kann ich heute festhalten, dass ich, nach Errichtung des Wellcum, zwei Jahre später mit knapp 75% wieder zum Bürgermeister gewählt wurde. Dieses Ergebnis hat meine Entscheidung klar bestätigt.“

Rückblick

Unmittelbar bevor das Wellcum-Projekt am heutigen Standort umgesetzt wurde, gab es auch Standort-Vorgespräche mit der benachbarten Marktgemeinde Arnoldstein, wo zunächst der nördlichste Zipfel der Waldsiedlung als Standort überlegt wurde. Doch die Entscheidungsfindung wurde dort durch eine engagierte Bürger-Initiative wegen bedenklicher Nähe zum Wohngebiet blockiert. Somit wurde der Weg frei für die Gemeinde Hohenthurn, denn der Gailitz-Fluss bildet die natürliche Gemeindegrenze zwischen dem Euronova- (ehemals BBU) -Gelände und dem Ortsteil Stossau der Gemeinde Hohenthurn.

Resümee

Im Gespräch mit Geschäftsführer Michael Zotter kommen auch anfängliche Berührungs-Ängste diverser Lieferanten zur Sprache, die sich aber recht bald in Wohlgefallen aufgelöst haben. Im Gegenteil, das Wellcum ist inzwischen längst als perfekter Geschäftspartner und verlässlich pünktlicher Zahler bekannt. Und bei der Suche nach dem Erfolgs-Fundament des Betriebes sei es, mit Verlaub, gestattet, eine klare Formulierung aus Johann Wolfgang von Goethe’s Faust zu zitieren, wo er bereits Mitte der 1770er-Jahre lapidar feststellte: „…das Ewig-Weibliche zieht uns hinan.“