Teamarbeit als Garant des Wohlstands
Kritik an der heutigen Arbeitswelt wies Mandl zurück: „Man muss nicht irgendwelchen Fiktionen Glauben schenken, sondern in die Betriebe hineingehen und sich die Realität anschauen, wie qualitätsvoll wir mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umgehen: Diese Teamarbeit wird auch in Zukunft unser aller Wohlstand gewährleisten!“
Ausländerfeindliche Tendenzen
Eine klare Absage erteilte Mandl ausländerfeindlichen Tendenzen in der heimischen Politik. Österreich verdiene mehr als die Hälfte seines Bruttoinlandsprodukts im Export, ohne ausländische Arbeitnehmer seien wichtige Gesellschafts- und Wirtschaftsbereiche wie die Altenpflege oder der Bau gar nicht aufrechtzuerhalten. Die „Festung Österreich“ sei ein fataler Irrweg, ist Mandl überzeugt: „Wer glaubt, wir machen jetzt den Laden dicht, wird sich wundern. So schadet man einem Standort.“
Bewertung der Kammer überdurchschnittlich
Wie man hingegen einem Wirtschafts- und Lebensstandort nützt, berichtete WK-Direktor Meinrad Höfferer. Die Wirtschaftskammer habe mit ihrem rechtzeitig zur Landtagswahl veröffentlichten Grundsatzpapier „Weichenstellungen“ die Wirtschaftsinteressen stark im Regierungsprogramm verankern können. Die gute Arbeit der Kammer würde auch eine aktuelle, österreichweite Unternehmerumfrage beweisen: Die Gesamtzufriedenheit liegt in Kärnten mit 2,3 nach dem Schulnotensystem über dem Österreich-Schnitt, die WK sei – gemeinsam mit den Steuerberatern – der wichtigste Servicepartner der heimischen Betriebe.
Neues Feedback-System
Um diese Bestnoten zu halten, kündigte Höfferer die Einführung eines neuen Feedback-Systems bei Beratungen durch die Kammerspezialisten an. Mit dem weiteren Ausbau der kammereigenen PV-Anlagen sowie einem strikten Energiesparkurs nimmt die WK eine Vorreiterrolle bei der Energiewende ein. Dieser Zeitgeist soll auch in einer sensiblen Modernisierung des denkmalgeschützten Kammerfestsaals mit seinen prächtigen Lustern und Lobisser-Bildern Ausdruck finden.
Investition in Test Center Carinthia
Der von Finanzreferent Peter Gauper vorgestellte und mit überwältigender Mehrheit (bei zwei Enthaltungen der Grünen Wirtschaft) angenommene Rechnungsabschluss für das Jahr 2022 weist einen Bilanzgewinn von 2,026 Mio. Euro aus. Dieser dient strategischen wichtigen Zielen wie der aktuellen Errichtung des Test Centers Carinthia (TCC), das ein Meilenstein in der Berufsorientierung für Erwachsene werden soll. Mit dieser Investition legt die Wirtschaftskammer Kärnten weiterhin einen Schwerpunkt auf das Thema Bildung und Weiterqualifizierung, in das in den vergangenen 20 Jahren bereits mehr als 50 Millionen Euro an Mitgliedsbeiträgen geflossen sind.