„Wie viele offene Arztstellen muss es noch geben, damit der Bund endlich reagiert und die Zugangsbeschränkung zum Medizinstudium erhöht? Gesamtösterreich kämpft mit 2.000 offenen Arztstellen, ringt also um jede einzelne Ärztin, um jeden einzelnen Arzt, doch wir schicken auch heuer wieder zig-Tausende Jugendliche, die sich nichts sehnlicher wünschen, als Arzt und Ärztin zu werden, nach Hause“, kritisiert die Kärntner Gesundheitsreferentin Beate Prettner. „Am heutigen 5. August werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer – knapp 12.000 der 15.158 Angemeldeten haben den achtstündigen Test tatsächlich absolviert – über die Ergebnisse ihres Medizin-Aufnahmetestes informiert. Für fast 90 Prozent von ihnen wird sich ihr Traum zerschlagen. Der Bund hält an seiner rigorosen Zugangsbeschränkung fest. Und das, obwohl immer mehr ärztliche Stellen nicht besetzt werden können“, so Prettner.
Für LR.in Prettner ist klar:
„Wir brauchen zumindest eine Verdoppelung der Medizinstudienplätze. Und wenn man sich dagegen weiter querlegt, dann müssen ganz schnell andere Maßnahmen ergriffen werden: Maßnahmen, die Jungärztinnen und Jungärzte im öffentlichen Gesundheitswesen in Österreich halten. Es kann nicht sein, dass man sang- und klanglos und ohne gegenzusteuern zusieht, wie sich die Personallücke in gewissen Fachbereichen jedes Jahr vergrößert.“ Prettner fordert „umgehendes Handeln, sonst schlittern wir ungebremst in einen noch größeren Ärztemangel.“
59 Studienplätze
Die heuer eingeführte Sonderquote von 59 Studienplätzen für alle Bundesländer, davon entfallen lediglich vier Studienplätze auf Kärnten, sieht sie nur als „Tropfen auf dem heißen Stein“: „Ich empfinde es als Hohn, wenn man diese Sonderquote als großen Fortschritt feiert. Um den immer größer werdenden Ärztemangel zu stoppen, müssen endlich spürbare Maßnahmen gesetzt werden.“ In Kärnten haben sich für die vier gewidmeten Studienplätze 50 junge Menschen beworben.