AK Goach zu Einmalzahlung für Arbeitslose: Rechtssicherheit in Krisenzeit statt „Zeugnisgeld“

Kärnten -

AK-Präsident Goach zeigte sich in einer ersten Reaktion sichtlich verärgert über die Ankündigung von Einmalzahlungen für Arbeitslose und Familien. Er spricht von einer Verhöhnung der Menschen, die es nun finanziell schwer hätten – sie brauchen keinen weiteren „Bonus“, sondern rechtliche Grundlagen, auf die man sich verlassen kann. Er bekräftigte erneut die Forderung nach der Anhebung der Nettoersatzrate beim Arbeitslosengeld auf 70 Prozent.

AK Prasident Günther Goach

Kärntens AK-Präsident Günther Goach reagierte heute, Dienstag, auf die von der Bundesregierung angekündigten Einmalzahlungen für Arbeitslose und Familien verärgert: „Rechtssicherheit ist das Gebot der Stunde, nicht ein weiterer Bonus. Die Menschen brauchen finanzielle Sicherheit über die gesamte Zeit der Krise und kein einmaliges „Zeugnisgeld.“ Die Regierung verlautbarte im Rahmen ihrer Regierungsklausur, für Arbeitslose einmalig 450 Euro und für Kinder 360 Euro zahlen zu wollen. „Es fehlt gerade noch das belehrende „Aber nicht alles auf einmal ausgeben““, kommentierte Goach zynisch.

Arbeitslosengeld auf 70 Prozent erhöhen – Rechenbeispiel

Das Durchschnittsnettogehalt einer Kärntnerin beträgt laut Statistischem Handbuch des Landes Kärnten Jg. 2019 – rund 1.200 Euro im Monat, das eines Kärntners 1.750. Das ergibt ein Durchschnittshaushaltseinkommen von 2.950 Euro. Bei einem Drittel Einbußen sind das für die Frau 840 Euro im Monat, für den Mann 1.225: das Haushaltseinkommen beträgt nur mehr 2.590 oder 2.425 Euro –  wenn beide den Job verlieren, überhaupt nur mehr 2.065 Euro. Der AK-Präsident betont: „Die Haushaltsausgaben bleiben aber unverändert gleich hoch – und sind mit 900 Euro weniger zu bestreiten. Die Erhöhung des Arbeitslosengeldes ist kein Luxus, sondern einzig taugliches Mittel, um eine soziale Krise zu verhindern. Unverschuldete Arbeitslose in der Krise mit knapp über der Hälfte ihres Einkommens zurückzulassen, ist unwürdig.“