Bewegender Abschluss der Trauerwoche: Ein leuchtendes Herz und ein „kleines Raumschiff“ der Hoffnung

Villach -

Stille. Und in die Stille hinein sanfte Klaviermusik. Die erst 13-jährige Pianistin Rebeka Schöffmann spielt „River flows in you“, eine Komposition des südkoreanischen Pianisten Yiruma. Die vielen anwesenden Menschen lassen ihren Blick über die Drau schweifen. Dorthin, wo Schwimmer von Feuerwehr und Wasserrettung um 18 Uhr ein beleuchtetes Herz mit einem Durchmesser von drei Metern in das Wasser setzen.

Ein beleuchtetes Herz, das flussabwärts treibt. Klaviermusik. Ein berührender Text. Villach und mit der Stadt ganz Kärnten setzten einen würdevollen Schlusspunkt der Trauerwoche.

Ein bewegendes Ende der Trauerwoche

Unter dem Titel „Ein Herz, eine Stadt. Villach hält zusammen“ wird die Trauerwoche nach dem islamistischen Terroranschlag, bei dem ein 23-jähriger Syrer einen 14-jährigen Jugendlichen aus Villach mit einem Messer getötet und fünf weitere Personen teils schwer verletzt hat, offiziell beendet. Langsam, sanft, schwimmt das beleuchtete Herz – einem Strahl der Hoffnung gleich – unter der Draubrücke und dann unter dem Congress Center-Steg durch. Es scheint wie ein Zeichen unvergänglicher Liebe, wie ewige Erinnerung. Die Klaviermusik klingt ab. Und die Stimme von Schauspielerin und Poetry-Slammerin Estha Sackl setzt kraftvoll ein: Ihr selbstgeschriebener Text „Mein kleines Raumschiff“ geht unter die Haut. Worte, die Hoffnung geben…

Abschluss der Trauerwoche in Villach
(c) LPD Kärnten/Augstein Medien
Rebeka Schöffmann (Klavier).
(c) LPD Kärnten/Augstein Medien

Bürgermeister Albel: ,,Veranstaltung gibt mir einen Funken Hoffnung”

,,Die Veranstaltung gibt mir einen Funkten Hoffnung”, berichtet Villachs Bürgermeister Günther Albel gegenüber 5 min.at.  Seinen Worten nach brauche es jetzt einen Neuanfang. ,,Der Hass muss abgestellt werden und der Zusammenhalt in der Stadt muss siegen”, meint Albel im Gespräch. Außerdem werden seinerseits Forderungen nach strengeren Regeln bezugnehmend auf Asylwerberinnen und Asylwerber laut. Demnach müsse man mit härteren Strafen gegenüber denen vorgehen, die sich nicht ans Gesetz halten. Auch müsse man die ,,falsche Toleranz und Naivität” verabschieden und härter durchgreifen, so Günther Albel im Interview mit der Kleinen Zeitung. Er spricht sich für eine Asylobergrenze aus. ,,Die Menschen, die sich in unserem Land aufhalten, müsse man bestmöglich integrieren, das sei aber unbegrenzt und unkontrolliert nicht möglich”, so Villachs Bürgermeister. Außerdem fordert er nun strengere Regeln für soziale Netzwerke. Ihm zufolge dürfte es künftig nicht möglich sein, dass IS- Influencer ungestraft davonkommen und sich innerhalb von nur wenigen Monaten so derartig radikalisieren, um für eine grausame Tat, wie wir sie in Villach miterleben mussten, imstande sind. 

Bürgermeister Günther Albel.
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Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser, STR Harald Sobe, Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig (alle Stadt Villach)
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