Neuerdings “akzeptieren” die Gauner anstatt Bargeld auch Wertgegenstände, etwa Goldschmuck als Geldaushilfen.
Simple Betrugsmasche
Die Vorgehensweise der Täter ist fast immer dieselbe. Die Suche nach einem geeigneten Opfer beginnt meist im örtlichen Telefonbuch. Dabei werden Personen mit “alt” klingenden Vornamen auserkoren und kontaktiert. Zunächst meldet sich der Betrüger ohne einen Namen zu nennen und erkundigt sich nach dem Wohlbefinden. Auf die Frage des Opfers, wer er denn sei, reagiert er meist leicht vorwurfsvoll mit der Gegenfrage, ob man ihn denn nicht erkennen würde. Zählt das Opfer dann ein paar Namen aus ihrer Verwandtschaft auf, pickt sich der Gauner auf “Gut Glück” einen heraus und bestätigt, dass er derjenige sei.
Geldnot….
In weiterer Folge klagt der Betrüger über Geldnot und drängt sein Opfer dazu, ihm auszuhelfen. Ein wesentliches Merkmal dieser Betrugsmasche ist es, dass die Täter relativ rasch auf das Thema Geld kommen. So bleibt dem Opfer keine Zeit, darüber nachzudenken oder sich gar mit jemandem über das Ansinnen zu beraten. Schnell soll es auch zur Geldübergabe kommen. Vor dem ausgemachten Termin lässt sich der “Neffe” entschuldigen und schickt eine Vertretung, den Mitttäter. Dieser holt das Geld in der Wohnung des Opfers ab – besonders dreiste Betrüger stellen auch Quittungen über den erhaltenen Betrag aus. Diese sind natürlich wertlos, da mit falschen Personalien versehen. Erst nachdem die Täter mit ihrer Beute abgezogen sind, kommt den Betroffenen der Verdacht, Opfer eines Betruges geworden zu sein.
Oder doch lieber Wertgegenstände?
Neuerdings bieten die Anrufer auch an, dass sie anstelle von Bargeld auch Goldschmuck als kurze Geldaushilfe akzeptieren würden.
Wie man sich schützen kann
Am wirksamsten kann diesen Tätern begegnet werden, indem man ihnen von Beginn an mit Misstrauen begegnet. Sollten sie ins Visier solcher Betrüger geraten, helfen folgende einfache
Verhaltensregeln:
- Brechen Sie Telefonate, bei denen von Ihnen Geldaushilfen gefordert werden sofortab. Lassen sie sich auf keine Diskussionen ein und machen Sie Ihrem Gegenüber entschieden
klar, dass sie auf keine der Forderungen oder Angebote eingehen werden.
- Kontaktieren sie den “vermeintlichen” Verwandten, indem sie ihn unter jener Telefonnummerzurückrufen, die sie sonst auch verwenden.
- Bestehen sie auf ein persönliches Treffen und geben sie sich nicht mit einer “Vertretung”zufrieden.
- Erstatten sie umgehend Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle (Notruf 133).
- Besprechen Sie die weitere Vorgangsweise mit der Polizei, wenn Sie sich auf eineGeldübergabe einlassen wollen.
- Lassen sie in Ihr Haus oder ihre Wohnung niemanden, den sie nicht kennen. Verwendensie zur Kontaktaufnahme mit solchen Personen die Gegensprechanlage oder verwenden
sie die Türsicherungskette oder den Sicherungsbügel.
- Versuchen Sie, sich das Aussehen der Person für eine spätere Personsbeschreibunggenau einzuprägen.
- Notieren Sie sich – sofern möglich – Autokennzeichen und Marke, Type sowie
- Farbe eines vermutlichen Täterfahrzeuges.
- Erstatten Sie umgehend Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle
- (Notruf 059133).
Die Erfahrungen zeigen, dass Täter, welche auf unerwarteten Widerstand stoßen, schnell wieder von ihren Opfern ablassen. Deshalb können diese Tipps entscheidend dabei helfen,
diesen Betrügern von vornherein das Handwerk zu legen. Weitere Information erhalten Sie in der nächsten Polizeiinspektion, auf der Homepage
https://bundeskriminalamt.at/202/Betrug_verhindern/files/Schutz_Neffentrick_Juni2015.pdf und auch per BMI-Sicherheitsapp.
Die Spezialisten der Kriminalprävention stehen Ihnen kostenlos und österreichweit unter der Telefonnummer 059133 zur Verfügung.