Bei einem Tankwagensattelzug, welcher auf einem Parkplatz in der Nähe einer Tankstelle abgestellt wurde, trat im Bereich des Hecks vom Auflieger 96-prozentige Schwefelsäure (Gefahrennummer 80) aus. Vermutlich hatte der Tank im Bereich einer von vier Kammern einen technischen Defekt, es dürfte eine Schweißnaht aufgegangen sein. Aus diesem Grund sammelte sich die ätzende Flüssigkeit im Bereich der Isolierschichte und kam dann über die Außenhülle ins Freie.
Einsatzkräfte umgehend alarmiert
Der Fahrer bemerkte das Problem und verständigte unverzüglich die Polizei, welche dann die Feuerwehren und den Landeschemiker alarmierte. Seitens der eintreffenden Feuerwehreinheiten arbeitete man den Einsatz nach der sogenannten „GAMS“ Regel ab. Die Erkundung ergab, dass der Bereich wo die Schwefelsäure austrat nicht abzudichten war, also musste man die 6.300 Liter der betroffenen Kammer umpumpen und das weiterhin austretende Gefahrgut auffangen.
Es waren bereits an die 200 bis 300 Liter der Flüssigkeit ausgeronnen und diese sammelte sich auf der Schotterfläche in vorhandene Pfützen, wobei der Fahrer des Fahrzeuges korrekt gehandelt und Auffangbehälter darunter gestellt hat.
Nach dem Absperren des Gefahrenbereiches und Aufbau der Dekostelle wurde, unter Verwendung von schwerem Atemschutz und Schutzanzüge der Schutzstufe 3, im Bereich der Austrittsstelle gearbeitet.
Schwefelsäure wurde umgepumpt
Die Säure konnte in einen größeren Behälter aufgefangen und mittels Luftmembranpumpe, in mittlerweile durch die Einsatzleitung organisierte Tanks, umgepumpt werden. Auch den restlichen Inhalt von mehreren Tausend Litern verbrachten die Einsatzmannschaften in diese Tanks.
Auf Grund der guten Kontakte zu Italien wurde ein Freund und Mitglied der Berufsfeuerwehr in Tarvis um Mithilfe als Dolmetscher gebeten, zumal der Fahrer des Sattelzuges nur in italienischer Sprache kommunizierte und bei den Umpumparbeiten sein Wissen bezüglich der Fahrzeugtechnik weitergeben musste.
Säurepfützen neutralisiert und abgetragen
Nach dem Beenden des Umfüllens konzentrierte sich die Mannschaft der beiden Wehren auf das sorgfältige Reinigen der Gerätschaft und dem Aufbringen von Bindemittel auf die Schwefelsäurepfützen.
Ein Lokalaugenschein mit dem zuständigen Landeschemiker ergab, dass das ausgetretene Material mittels Kalk zu neutralisieren sei und anschließend die Oberfläche des betroffenen, kontaminierten Bereiches abzubaggern und zu entsorgen ist.
Die Feuerwehr Arnoldstein und Betriebsfeuerwehr Euro Nova waren mit 27 Mann und 6 Fahrzeugen an die 5 Stunden im Einsatz.
Die Entsorgungsarbeiten wurden durch ein privates Unternehmen mit Bagger und LKW durchgeführt.
Vorbildlich koordinierter Einsatz
Alles in allem war es ein sehr koordinierter Einsatzablauf und die Fachkenntnisse der eingesetzten Mannschaften waren hervorragend und spiegelten sich im Endergebnis des gesamten Einsatzes wieder.