„Ich bin so glücklich. Schon seit ich davon gehört habe, dass die Impfung zugelassen wird, warte ich darauf. Am meisten freue ich mich jetzt darauf, meine Familie zuhause besuchen zu dürfen“, sagte, sichtlich erleichtert, Hedwig Melcher heute, Dienstag, kurz nach neun Uhr früh. Sie wurde im Pflegeheim Maria Gail der Diakonie de la Tour in Villach als eine der Ersten in Kärnten gegen Corona geimpft. Dort zeigte sich mit 116 impfwilligen Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine überdurchschnittlich hohe Impfbereitschaft. 166 weitere Personen werden im Laufe des Tages in den Pflegeheimen Providentia in Klagenfurt, Haus Gmünd der SHV Spittal, und SeneCura in Frantschach-St. Gertraud geimpft. Noch diese Woche sollen 10 weitere Altenwohn- und Pflegeheime mit Impfdosen versorgt werden. Vom 12. bis 14. Jänner werden die Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der restlichen Pflegeheime in Kärnten, so sie das freiwillig möchten, geimpft. Bis Mitte Februar soll dann auch die nötige zweite Dosis verabreicht worden sein.
Die Impfung ist der Anfang der Wende
” Eine Wende zum Guten, die wieder Stabilität bringen wird. Die Pandemie hat soziale Beziehungen verunmöglicht. Gerade diese Beziehungen sind für alte Menschen und ihre Angehörigen aber so wichtig. In Pflegeheimen war dies besonders zu spüren: Jeder Kontakt brachte Sorgen mit sich. Sorgen, jemanden zu infizieren. Die Schutzimpfung wird Leben retten und uns diese Last wieder nehmen. Wir sind der Corona-Pandemie nicht mehr schutzlos ausgeliefert. Wir haben bald alle die Wahl, ob wir uns durch die Impfung schützen lassen wollen“, sagte Hubert Stotter, Rektor der Diakonie de la Tour.
„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe ich gebeten, an ihre eigene Gesundheit und an ihr Risiko, an Covid 19 zu erkranken, zu denken. Ich für meinen Teil habe die Entscheidung bewusst getroffen und mich für eine Impfung entschieden. Erstens weil ich erwähnte Risiken nicht mehr eingehen will und zweitens, weil ich mich im neuen Jahr wieder unbeschwert bewegen möchte. Ich will wieder auf Urlaub fahren, um meine leeren Energiereserven aufzutanken und ohne Sorge vor Ansteckung anderen Menschen begegnen. Die schweren Zeiten werden nun wieder leichter werden“, zeigte sich Pflegedienstleiterin Margot Schratzer zuversichtlich.
Arbeitsmedizinerin und Impfärztin Ingeborg Juvan betonte: „Wir haben im Vorfeld ganz genau auf Unverträglichkeiten mit Medikamenten und eventuelle Allergien geachtet. Jetzt wird es in erster Linie darum gehen genaue Abläufe einzuhalten bis früher oder später alles automatisiert und standardisiert abläuft.“
Die Impfung kaum gespürt hat Pflegeassistentin Monika Krall. „Ich fühle mich jetzt sehr gut. Für mich war die Impfung wichtig, weil Corona schon so lange dauert. Ich freue mich darauf, wieder Menschen in den Arm nehmen zu dürfen“, hegte auch sie, als eine der ersten Geimpften in Kärnten, Hoffnung auf einen „normalen Alltag“.