Stationärer Handel bleibt relevant
Die Studie zeigt, dass auch die jüngere Generation häufig im stationären Handel einkauft, entgegen der Annahme, dass die Generation Z vor allem online einkauft. „Die persönliche Beratung, einfache Umtauschmöglichkeiten und Ansprechpartner:innen vor Ort sind für viele ein entscheidender Faktor“, erklärt Hanns Stattmann, Gremialobmann des Handels mit Mode und Freizeitartikeln in der Wirtschaftskammer Kärnten.
Innovationen als Antwort auf den Wandel
Um den veränderten Einkaufsgewohnheiten gerecht zu werden, setzen viele Händler:innen auf innovative Konzepte, die Online- und Offline-Angebote miteinander verbinden. Stattmann hebt hervor, dass viele Modehändler:innen auf Spezialisierung, exklusive Einzelstücke und Serviceleistungen wie Änderungen und Reparaturen setzen, um den Kund:innen einen Mehrwert zu bieten, der über das reine Einkaufen hinausgeht.
Forderungen für faire Wettbewerbsbedingungen
Stattmann fordert von der Politik Maßnahmen, die den stationären Handel gegenüber internationalen Online-Plattformen stärken. „Die ungleichen Wettbewerbsbedingungen belasten unsere heimischen Händler enorm“, so Stattmann. Besonders die Zollfreigrenzen für Importe aus Drittstaaten sowie die unzureichende Kontrolle von Steuer- und Zollabgaben bei Online-Bestellungen seien problematisch. Stattmann fordert die Abschaffung dieser Freigrenzen und eine konsequentere Kontrolle der internationalen Anbieter.
Appell an die Politik und Aufklärung der Konsument:innen
Ein weiterer Punkt, den der Kärntner Modehandel an die Politik richtet, ist die stärkere Aufklärung der Konsument:innen über die Auswirkungen von Einkäufen aus Drittstaaten. Themen wie mangelnder Verbraucherschutz, fehlende Garantien, Qualitätsprobleme und Umweltbelastungen durch Fernimporte sollten stärker in der Öffentlichkeit thematisiert werden. Ein EU-weites digitales Steuermeldesystem könnte helfen, die Mehrwertsteuer und Zölle bei internationalen Bestellungen besser zu kontrollieren und den Wettbewerb fairer zu gestalten.