Kein Verständnis für Vorverlegung der Sperrstunde

Klagenfurt -

Viele Gastronomen stehen mit dem Rücken zur Wand. Nach einem halben Jahr, das von Einschränkungen und Umsatzeinbußen geprägt war, sollte es nun das Gebot der Stunde sein, die Gastronomiebetriebe bestmöglich zu unterstützen. In den westlichen Bundesländern Vorarlberg, Tirol und Salzburg sieht man das offenbar anders, denn hier wird die Gastro-Branche durch das Vorziehen der Sperrstunde zusätzlich massiv unter Druck gesetzt.


Damit trifft man vor allem jene, die es in den vergangenen Monaten ohnehin am schwersten hatten: die Abend- und Nachtgastronomen, die den Großteil ihrer Umsätze nach 22:00 Uhr erwirtschaften.

„Zum Glück gibt es dafür in Kärnten keine Notwendigkeit. Solche Maßnahmen zu beschließen, steht bei uns außer Diskussion“, sagt WK-Fachgruppenobmann Stefan Sternad. „Wir setzen auf ein diszipliniertes Einhalten der Covid-19-Maßnahmen. Entscheidend ist, dass sich alle Beteiligten an die geltenden Abstands- und Hygieneregeln halten – und zwar zu jeder Uhrzeit“, betont der Kärntner Wirtesprecher.

Damit könne insgesamt wesentlich mehr erreicht werden als durch eine Einzelmaßnahme wie das Vorverlegen der Sperrstunde. Eine Vorverlegung der Sperrstunde bewertet Sternad als kein probates Mittel zur Eindämmung der Pandemie.

Auf disziplinierten Umgang achten


Deshalb lautet sein Appell an die Gäste: „Sorgen wir gemeinsam dafür, dass die Infektionszahlen so gering als möglich bleiben. Funktionieren kann das nur, wenn wir uns alle an die Covid-19-Maßnahmen halten.“ Dazu gehöre auch Disziplin im privaten Bereich. „In unseren Betrieben wird vorbildhaft gearbeitet, auch die Gäste bemühen sich um das Einhalten von Abstands- und Hygienevorgaben. Das allein reicht aber nicht. Wir alle müssen auch im privaten Bereich auf einen disziplinierten Umgang achten.“

Das Verhalten jedes einzelnen werde entscheidend dafür sein, wie erfolgreich die Betriebe – auch in anderen Branchen – in den kommenden Wochen und Monaten wirtschaften werden können. „Und davon hängen Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Zukunftsaussichten ab.

Diese Krise können wir nur gemeinsam bewältigen. Unüberlegte Hauruck-Aktionen wie eine vorverlegte Sperrstunde sind dabei kontraproduktiv“, betont Stefan Sternad.