Kaiser begann seine Eröffnung mit einem Zitat von Pablo Picasso. „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“, so der Landeshauptmann in seinen Begrüßungsworten. „Pure Begegnung“ als Titel der Ausstellung sei eine wahre Kontradiktion zu den vergangenen 26 Monaten, die wesentlich von einem „Social Distancing“ geprägt waren. Alle Bereiche der menschlichen Begegnung seien in dieser Zeit vermisst worden. Die Ausstellung mit den Werken von Franz Wiegele sei ein Gesamt-Œuvre seines Schaffens in jenem Haus, in dem er gelebt habe. „Die Beziehung und die Begegnung, das Miteinander und die Interaktion stehen immer wieder im Mittelpunkt seines Schaffens. Aus dem Künstler Franz Wiegele ist immens vieles entstanden, der Nötscher Kreis ist zu einem Begriff geworden. Mein Kompliment auch an die Gemeinde Nötsch, die mit ihrem Kunstbezug eine Identität geschaffen hat, die Kärnten weit über die Grenzen hinaus bekannt gemacht hat“, erklärte Kaiser, der seine Eröffnung mit einem Zitat von Franz Wiegele schloss: „Die Kunst will Mittler sein zwischen Welt und Mensch, Menschheit und Individuum, Mensch und Menschlichkeit.“ Mit diesem Gedanken solle man auch die Hoffnung verbinden, dass der momentane Angriffskrieg gegen die Ukraine hoffentlich bald zu Ende gehe, so der Landeshauptmann.
Bürgermeister Alfred Altersberger bedankte sich bei allen Anwesenden für ihr Erscheinen. Darunter waren unter anderen Hausherrin Hermine Wiegele, Nationalratsabgeordneter Peter Weidinger, die Landtagsabgeordnete Ruth Feistritzer, der Bürgermeister von Arnoldstein Reinhard Antolitsch und Bezirkshauptmann Heinz Pansi.
Kurator Peter Assmann übernahm die Einführung in die aktuelle Ausstellung
Er sagte, mit der Ausstellung möchte man wieder Begegnungen forcieren und Menschen die Möglichkeit geben, zueinander zu kommen. „Die Kunst von Franz Wiegele gibt uns dazu alle Voraussetzungen.“ Denn das Wiegele-Haus selbst sei das wichtigste Ausstellungsexponat, seine besondere Atmosphäre seit Jahrzehnten zu erleben. „Der Mensch braucht auch geistige Nahrung und die gibt ihm die Kunst“, so Assmann. Wiegele hätte mit seiner Kunst immer das Gesamte im Blick gehabt und einen eigenen Weg zur Begegnung mit ihr gefunden.
Das Museum des Nötscher Kreises
Das Museum des Nötscher Kreises wurde am 16. Mai 1998 eröffnet und ist dem Leben und Werk der Künstler des „Nötscher Kreises“ gewidmet, die Anfang des 20. Jahrhunderts mit ihrer sehr individuellen Malerei die österreichische Kunst entscheidend mitgestalteten. Diese lose Gruppierung von befreundeten Malern, die einerseits in dieser Region geboren wurden – wie Sebastian Isepp (1884-1954) und Franz Wiegele (1887-1944) – oder von auswärts nach Nötsch gezogen sind – wie Anton Kolig (1886-1950) und Anton Mahringer (1902-1974), stellt ein bedeutendes künstlerisches Phänomen innerhalb der österreichischen Malerei der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar und hat dabei vor allem die Kunst der Zwischenkriegszeit entscheidend geprägt.
Mehr Infos unter www.noetscherkreis.at