Pflegeausbildung mit Matura!

Villach -

Höhere Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege (HLSP) der Diakonie de La Tour startet als Schulversuch in Villach. Mit einem Gottesdienst am 16.9. in der evangelischen Kirche im Stadtpark Villach wurde die neue Schule nun auch „offiziell“ aus der Taufe gehoben. 27 Schülerinnen und Schüler aus ganz Kärnten besuchen die Schule.


Eine Pflegeausbildung mit Matura bietet die neue Höhere Lehranstalt für Sozialbetreuung
und Pflege (HLSP), die in den Räumlichkeiten und in Kooperation mit der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege (GuK-Schule) des Landes Kärnten am Standort Villach ihren Schulbetrieb aufgenommen hat.


27 Schülerinnen und Schüler aus ganz Kärnten besuchen die erste Klasse. Die neue Ausbildung richtet sich an Schülerinnen und Schüler nach Absolvierung der achten Schulstufe, die Interesse an einer Tätigkeit im Sozial- und Gesundheitsbereich haben. Die Möglichkeiten nach der fünfjährigen Ausbildung sind vielfältig: Egal, ob ein Beruf direkt im Pflegebereich angestrebt wird oder eine weiterführende fachspezifische Ausbildung für verwandte Berufe an Fachhochschulen oder Universitäten gewünscht ist – mit dem Abschluss der neuen HLSP kann man als Pflegefachassistenz mit Matura sofort in den Pflegeberuf einstiegen, aber beispielsweise auch Medizin studieren.

Neue Ausbildungsform

Für Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner steht fest: „Mit dieser neuen Ausbildungsform schließen wir eine Lücke, die es bislang in der Pflegeausbildung gegeben hat. Erstmals ist es möglich, eine allgemeine Ausbildung mit Matura zu machen und zeitgleich die Schule als Pflegefachkraft abzuschließen.“

Gestartet wird mit einer Klasse, zwei weitere erste Jahrgänge sind geplant, der Schulversuch wurde für sieben Jahre genehmigt. „Das heißt, in dieser Zeit schaffen wir drei Durchgänge“, sagt LH Peter Kaiser. „Und wir hoffen, dass spätestens nach der siebenjährigen Pilotphase, besser früher, diese Ausbildungsschiene in den öffentlichen Schulbereich implementiert wird.

Das wäre ein wichtiger Beitrag, ja, das Herzstück einer Pflegeausbildungsoffensive, die Österreich bundesweit benötigt“, appellieren Kaiser und Prettner. Für die professionelle Ausbildung der Schülerinnen und Schüler sorgen gleich zwei Teams: Die Ausbildung im Pflegebereich übernehmen die Lehrenden der GuKSchule, für die allgemeine Ausbildung tragen erfahrene Bundeslehrerinnen und -lehrer der Diakonie de La Tour Sorge. Die Freude beim Schulstart Gottesdienst über das neue Angebot war groß.

Nach Abschluss stehen viele Wege offen

„Es ist eine attraktive Schule für alle, die sich für berufliche Tätigkeiten im Sozial- und Pflegebereich interessieren. Mit Matura und der Ausbildung zur Pflegefachassistenz stehen nach Abschluss viele Wege offen“ so der Rektor der Diakonie, Pfarrer Mag. Dr.Hubert Stotter. Mitgefeiert haben auch die Pflegedirektorin des LKH Villach, Christine Schaller-Maitz, und die Mitinitiatorin der neuen Ausbildung, LAbg. Waltraud Rohrer.

„Endlich wurde die Höhere Bildungslehranstalt (HLSP) aus der Taufe gehoben. Dieses
Schulprojekt des Bildungsministeriums ist ein wichtiger Schritt, um jungen Menschen
die beruflichen Perspektiven im Sozial-, Pflege- oder auch medizinischen Bereich näher zu ringen. Es unterstreicht den hohen gesellschaftlichen Wert dieser Berufe.

Und es wurde dem Umstand Rechnung getragen, dass nicht nur der Technik,
der Wirtschaft und der Gastronomie eine berufsbildende Schule zur Verfügung steht.

Einen Großteil der Kosten tragen Bund und Land Kärnten


Für mich wird es weiterhin oberstes Ziel sein, diese Schulform möglichst rasch aus
dem Projektstatus ins Regelschulwesen auch an öffentlichen Schulen überzuführen.
Unter der Parole, früh die Berufung zu erfüllten Berufswünschen zu erreichen, und
zwar im Einklang von Bildung und Ausbildung,“ so LAbg. Waltraud Rohrer, Mitinitiatorin
der Schule. Einen Großteil der Kosten für die neue Schule tragen Bund und Land Kärnten, aber nicht alle Kosten sind dadurch gedeckt.

Als privater Schulerhalter muss die Diakonie zur Finanzierung von Raummiete, Administration, Materialien etc. einen Schulbeitrag einheben. Dieser beträgt für das heurige Schuljahr 170,00 EUR im Monat, zehnmal jährlich.