Blauzungenkrankheit breitet sich aus
Johann Burgstaller, Tierarzt und zuständig für Tierkrankheiten bei der Landwirtschaftskammer, berichtete dem ORF, dass der erste Fall der Blauzungenkrankheit in Kärnten bereits vor einem Jahr gemeldet wurde. Inzwischen hat die Viruserkrankung jedoch deutlich an Dynamik gewonnen. Aktuell sind zwischen 80 und 100 Rinderbetriebe sowie rund 50 Schafbetriebe in Kärnten betroffen. Täglich werden neue Verdachtsfälle gemeldet, genaue Zahlen lassen sich derzeit kaum nennen, so Burgstaller. Experten gehen zudem davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Infektionen – die sogenannte Dunkelziffer – noch deutlich höher liegt.
Besonders gefährlich für Schafe
Die tatsächliche Zahl der Infektionen könnte deutlich höher liegen, als offiziell gemeldet. Landwirte müssen ihre Betriebe trotz der Viruserkrankung nicht schließen; lediglich der Verkauf infizierter Tiere ist untersagt, so Johann Burgstaller. Eduard Penker vom Kärntner Schafzuchtverband weist darauf hin, dass die Blauzungenkrankheit besonders bei Schafen gefährlich ist und tödlich verlaufen kann.
Übertragung durch Stechmücken
Die Blauzungenkrankheit, die mittlerweile auch in Kärnten angekommen ist, wird über Gnitzen – kleine Stechmücken – übertragen. Durch die aktuell hohen Temperaturen sind nun deutlich mehr dieser Insekten im Land aktiv. Eine Impfung, die vor schweren Krankheitsverläufen schützt, ist bislang nur bei etwa 36 Prozent der Rinder und 15 Prozent der Schafe durchgeführt worden. Wichtig für Verbraucher: Die Krankheit ist nicht von Tier zu Tier übertragbar, und auch der Verzehr von Fleisch oder Milch ist unbedenklich.