Mit weiteren Verkehrssicherheitsmaßnahmen Zahl der schweren Unfälle reduzieren

VCÖ: In Kärnten ist Zahl der Verkehrstoten im Vorjahr auf 29 gestiegen

Kärnten -

Für die Verkehrssicherheit war 2023 kein erfreuliches Jahr, stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ fest. In Kärnten ist die Zahl der Verkehrstoten im Vorjahr stark auf 29 gestiegen. Im Jahr 2022 kamen 21 Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Auch österreichweit ist die Zahl der Verkehrstoten gestiegen.


Der VCÖ spricht sich für verstärkte Maßnahmen gegen die Hauptunfallursachen Ablenkung und nicht angepasste Geschwindigkeit aus. Niedrigeres Tempo und erhöhte Aufmerksamkeit reduzieren das Unfallrisiko im Straßenverkehr, betont der VCÖ.

Die Zahl der Todesopfer war in Kärnten in der Vergangenheit bereits niedriger als im Vorjahr:

Im Jahr 2014 wurden 26 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet, im Jahr 2022 wurde der historisch niedrigste Wert erreicht, als  der Straßenverkehr in Kärnten 21 Menschen das Leben kostete. Im Bundesländer-Vergleich verzeichnete Niederösterreich im Vorjahr die mit Abstand meisten Todesopfer im Straßenverkehr.

Österreichweit ist die Zahl der Verkehrstoten im Jahr 2023 gestiegen

“Die zahlreichen Todesopfer sind Mahnung, verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen umzusetzen, um die Zahl der schweren Verkehrsunfälle zu reduzieren”, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. Hauptunfallursachen waren Ablenkung und Unachtsamkeit sowie nicht angepasste Geschwindigkeit.

Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille, verdeutlicht der VCÖ. Deshalb sollte Handy-am-Steuer ins Vormerksystem aufgenommen werden, wie das in vielen EU-Staaten bereits der Fall ist.

Einen wichtigen Beitrag für die Verkehrssicherheit leisten Kontrollen der Exekutive. Deshalb sind auch mehr Ressourcen für die Verkehrsüberwachung durch die Exekutive notwendig, so der VCÖ.

Auch niedrigeres Tempo hilft, fatale Folgen von Unachtsamkeit und Ablenkung zu verhindern. Insgesamt reduziert niedrigeres Tempo den Anhalteweg, der sich aus Reaktionsweg und Bremsweg zusammensetzt. Dadurch sinkt das Unfallrisiko. Auf Freilandstraßen kann mit mehr Tempo 80 statt 100 die Zahl schwerer Verkehrsunfälle reduziert werden. Im Ortsgebiet erhöht mehr Tempo 30 statt 50 die Verkehrssicherheit. “Gerade für Kinder, die zur Schule gehen, ist es wichtig, dass es nicht nur direkt vor der Schule, sondern am gesamten Schulweg verkehrssicher ist. Wenn Gemeinden sehen, dass es eine Temporeduktion für die Verkehrssicherheit braucht, dann sollen sie diese auch einfach umsetzen können”, betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

VCÖ: In Kärnten stieg im Jahr 2023 die Zahl der Verkehrstoten stark an (Anzahl Verkehrstote im Kärnten)


Jahr 2023: 29 Verkehrstote (vorläufige Daten)

Jahr 2022: 21 Verkehrstote (endgültige Daten)

Jahr 2021: 38 Verkehrstote
Jahr 2020: 35 Verkehrstote

Jahr 2019: 29 Verkehrstote
Jahr 2018: 30 Verkehrstote

Jahr 2017: 30 Verkehrstote
Jahr 2016: 33 Verkehrstote

Jahr 2015: 40 Verkehrstote
Jahr 2014: 26 Verkehrstote  

Jahr 2013: 41 Verkehrstote
Jahr 2012: 46 Verkehrstote

Jahr 2011: 32 Verkehrstote
Jahr 2010: 42 Verkehrstote


Quelle: BMI, Statistik Austria, VCÖ 2024

Der “VCÖ – Mobilität mit Zukunft” ist eine auf Mobilität und Transport spezialisierte, gemeinwohlorientierte Organisation. Ziel des VCÖ ist ein ökologisch verträgliches, ökonomisch effizientes und sozial gerechtes Verkehrssystem. Die Sichtweise des VCÖ ist global orientiert, themenübergreifend und berücksichtigt die Interessen zukünftiger Generationen. Der VCÖ wurde im Jahr 1988 gegründet.