Weniger Geld, mehr Arbeit: „Das AMS wird ausgehungert, die Menschen im Stich gelassen!“

Kärnten -

Trotz steigender Arbeitslosenzahlen und alles andere als rosiger Wirtschaftsprognosen von WIFO und IHS hält die Bundesregierung an der Budgetkürzung für das AMS um 94 Millionen Euro fest. In Kärnten würden im nächsten Jahr knapp zehn Millionen Euro fehlen, um wichtige Maßnahmen umzusetzen. AK-Präsident Goach: „Das hat nicht nur für die arbeitsuchenden Menschen verheerende Folgen, sondern auch für die Wirtschaft!“

AK-Präsident Günther Goach   

Auch im Juli lösen die Arbeitslosenzahlen keine Jubelschreie aus. In Kärnten waren im Juli, inklusive Schulungsteilnehmer:innen, 17.329 Personen als arbeitslos gemeldet. Im Vergleich gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg um 7,5 Prozent. Bei den Jugendlichen unter 25 sind um 18 Prozent (+222 junge Menschen) mehr ohne Job als im Juli 2023. Bei den Älteren über 50 Jahre gibt es eine Steigerung von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

„Führt in eine Sackgasse“

Trotz dieser besorgniserregenden Zahlen hält die Bundesregierung an ihrem Plan fest, das Budget für das Arbeitsmarktservice im kommenden Jahr zu kürzen. „Als die Kürzungen geplant wurden, gingen Expertinnen und Experten von sinkenden Arbeitslosenzahlen aus. Die Situation hat sich jedoch merklich verändert, eine Einschränkung der Leistungen klingt jetzt grotesk. Es ist absolut verantwortungslos, dort zu sparen, wo wichtige Beschäftigungsprojekte umgesetzt, Qualifizierungsmaßnahmen durchgeführt und Frauen und Jugendliche beim (Wieder-)Einstieg ins Berufsleben unterstützt werden“, stellt AK-Präsident Günther Goach klar und betont: „Dieser verantwortungslose Schritt wird verheerende Folgen für die gesamte Wirtschaft haben. Diese Arbeitsmarktpolitik führt in eine Sackgasse, jetzt ist noch Zeit zum Wenden! Frauen, die es ohnehin am Arbeitsmarkt schwer haben, oft in die Teilzeit gedrängt und vielfach finanziell benachteiligt sind, werden die Einschnitte besonders hart treffen. Aber auch die überbetriebliche bzw. integrative Lehrlingsausbildung ist gefährdet, und das bei einem Mangel an Facharbeiterinnen und Facharbeiter.“

Fatale Auswirkungen

Die extreme Budget-Kürzung hat nicht nur auf die Beschäftigungslosen und Lehrlinge fatale Auswirkungen, sondern verursacht auch tiefgreifende Einschnitte in anderen Bereichen. So soll beim AMS auch an der Personalschraube gedreht werden.

„Wir brauchen nicht nur ein finanziell, sondern auch personell top aufgestelltes AMS. Nur dann ist es in der Lage, seine Unterstützung in gewohnter Qualität anzubieten. Daher braucht es mehr statt weniger Mittel“, fordert Goach.

Katastrophale Folgen kann die Einsparung für die Partner:innen-Betriebe des AMS haben, die für die Förder-, Weiter- und Qualifizierungsmaßnahmen verantwortlich zeichnen, weil weniger Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten stattfinden können. Dadurch ist die Gefahr der Abwanderung von Wissen und Kompetenz gegeben.

“Bankrotterklärung der österreichischen Bundespolitik beim Thema Arbeitsmarkt”

Goach: „Dem AMS bleibt somit kein finanzieller Spielraum für besonderen Förderbedarf wie zum Beispiel ‚20.000‘ oder ‚Bildungsverpflichtung bis zum 18. Lebensjahr‘. Das ist die Bankrotterklärung der österreichischen Bundespolitik beim Thema Arbeitsmarkt.“