Ein Fußballfeld. So groß war die Fläche, die in Kärnten zwischen 2015 und 2020 im Schnitt jeden Tag für Gebäude, Straßen und Parkplätze mit Asphalt und Beton versiegelt wurde, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Umweltbundesamts zeigt. Insgesamt ist in Kärnten bereits eine Fläche von 207 Quadratkilometer durch Gebäude- und Verkehrsflächen versiegelt.
Böden werden nicht gekühlt
“Während unverbaute Böden, wie beispielsweise Wiesen, Regenwasser aufnehmen und bei Hitze die Umgebung kühlen, heizen mit Asphalt oder Beton versiegelte Flächen die Umgebung massiv auf. Große Pkw-Abstellplätze bei Supermärkten und Einkaufszentren sind Asphaltwüsten, die Hitze-Stau verursachen, ebenso städtische Straßen, wo es keine Bäume und keine Grünflächen gibt”, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest. Der VCÖ weist darauf hin, dass das Straßennetz in Kärnten bereits eine Gesamtlänge von rund 11.700 Kilometer aufweist.
Ein Baum pro Parkplatz
“Der Straßenraum in den Städten und Gemeinden ist rasch an die Erderhitzung anzupassen. Konkret heißt das mehr schattenspendende Bäume, mehr Grünflächen und verstärkte Entsiegelung”, erklärt VCÖ-Expertin Mosshammer. So sollte jeder großflächige Pkw-Abstellplatz mindestens einen Baum pro Stellplatz aufweisen und Asphalt oder Beton möglichst durch versickerungsfähige Oberflächen ersetzt werden. Während bei asphaltierten Parkplätzen kein Wasser versickern kann, können bei festem Kiesbelag immerhin 40 Prozent des Wassers versickern und bei Rasengittersteinen sogar 85 Prozent. Wasser, das im Boden versickert, verdunstet an heißen Tagen und kühlt dadurch die Umgebung ab.
Straßen-Rückbau am Land
Auch außerhalb der Städte und Gemeinden sind Entsiegelungsmaßnahmen wichtig, betont der VCÖ. Überbreite Freilandstraßen können rückgebaut werden, wie das beispielsweise in Kärnten bei Arnoldstein bereits umgesetzt wurde. Auf der überbreiten Straße wurde ein Grünstreifen rausgefräst und zusätzlich ist durch die rechts davon verbliebene Restfläche ein baulich getrennter Radweg entstanden.