20 Jahre FrauenWirtschaftsForum: Inspiration, Verantwortung und Zukunftsgeist

Velden -

Zwei Jahrzehnte Inspiration, Austausch und weibliche Stärke: Das FrauenWirtschaftsforum 2025 im Casineum am Wörthersee stand ganz im Zeichen der „21st Century Skills“ – jener Fähigkeiten, die Frauen benötigen, um morgen die Zukunft aktiv mitzugestalten. Unter dem Motto „Was SIEGERinnen von Verliererinnen unterscheidet trafen sich Unternehmerinnen aus ganz Kärnten zu einem Abend voller Impulse, Emotionen und Erfolgsgeschichten. Höhepunkt war der Vortrag von Keynote-Speaker Andreas Salcher, Bestsellerautor und Bildungsexperte.


20 Jahre FrauenWirtschaftsForum – Vernetzung, Inspiration und Erfolgsgeschichten

Seit 20 Jahren laden Frau in der Wirtschaft Kärnten (FiW) und die Kärntner Raiffeisenbanken Unternehmerinnen, Führungskräfte und engagierte Frauen aus allen Branchen zum FrauenWirtschaftsForum ein. Gestartet im Jahr 2005 mit der Haubenköchin Johanna Maier hat sich das Forum zu einem Fixpunkt im Kärntner Wirtschaftsleben entwickelt. Es folgten inspirierende Persönlichkeiten wie Polly Adler, Christine Bauer-Jelinek, Leo Martin oder zuletzt der Pilot Philip Keil. Was als Treffpunkt für Austausch und Inspiration begann, ist heute eine wertvolle Plattform für Vernetzung, Weiterbildung und gegenseitige Stärkung. 

Stark wie die Sonnenblume

Zum 20-jährigen Jubiläum stand die Sonnenblume, ein Sinnbild für Stärke, Optimismus und Neuanfänge, für den Geist der Unternehmerinnen, die sich seit zwei Jahrzehnten gegenseitig bestärken. Gestern Abend drehte sich alles um die Frage, was erfolgreiche Unternehmerinnen von jenen unterscheidet, die in Krisenzeiten ins Straucheln geraten. Keynote-Speaker Andreas Salcher gab wertvolle Impulse, wie man in herausfordernden Zeiten stabil und lösungsorientiert bleibt und erklärte, welche Kompetenzen es dafür im 21. Jahrhundert braucht. 

Gelebte Kooperation in der Wirtschaft

„Das FrauenWirtschaftsForum ist mehr als nur eine Veranstaltung – es ist ein Ort, an dem Erfahrungen ausgetauscht und neue Ideen geboren werden. Diese Gemeinschaft zeigt jedes Jahr aufs Neue, welche Kraft im Miteinander von uns Unternehmerinnen steckt“, so KommR Astrid Legner, WK-Vizepräsidentin und FiW-Landesvorsitzende. Gerade in Zeiten des Wandels sind Frauen in der Wirtschaft Vorbilder für gelebte Selbstverantwortung. Legner ergänzt: „Wer Verantwortung übernimmt, statt mit dem Finger auf andere zu zeigen, gestaltet die Zukunft aktiv und genau das brauchen wir in Kärnten dringender denn je.“

(c) WKK | Marygoodfoto/Maria Wawrzyniak

Neues Projekt „Quereinsteigerinnen“

Das Thema Veränderung begleitet FiW schon von Beginn an. Viele Frauen verändern sich beruflich, satteln um und orientieren sich im Arbeitsleben neu. Und das genau versucht FiW nun mit dem neuen Projekt „Quereinsteigerinnen” in die Öffentlichkeit zu tragen. „Wir rücken damit jene Frauen ins Rampenlicht, die beruflich einen mutigen Schritt gewagt haben. Wir wollen anderen Frauen zeigen, dass jede Veränderung der Beginn von etwas Großem sein kann. Diese Geschichten werden auf den FiW-Social-Media-Kanälen sowie bei Veranstaltungen in ganz Kärnten präsentiert“, so FiW-Landesgeschäftsführerin Tanja Telesklav. Die ersten „Quereinsteigerinnen“, die ins Rampenlicht gerückt werden, sind Julia Lorenz und Victoria Botzenhart. Die beiden jungen Juristinnen haben aus einer spontanen Idee heraus das Taschenlabel „Five Forty“ gegründet.

Koralmbahn verbindet Unternehmerinnen aus Kärnten und der Steiermark 

Ein zentrales Zukunftsthema des Abends war die Koralmbahn, die Kärnten mit der Steiermark und dem Alpe-Adria-Raum enger verbinden wird. Julia Pehr von den ÖBB, die maßgeblich an dem Projekt beteiligt war, gewährte Einblicke in die technischen und gesellschaftlichen Dimensionen dieses Jahrhundertprojekts. Vizepräsidentin Legner betonte die neue Dynamik, die durch die Bahnverbindung entstehen wird: „Mit dem Koralmtunnel öffnet sich nicht nur ein Verkehrsweg, sondern ein Zukunftsraum für Unternehmerinnen. Die wirtschaftliche Verbindung Richtung Alpe-Adria schafft neue Netzwerke, Kooperationen und Perspektiven für Frauen in allen Branchen.“

Bereits für Anfang 2026 ist eine gemeinsame Fahrt durch den neuen Tunnel geplant – als symbolischer Auftakt für verstärkte Kooperationen mit Unternehmerinnen aus Slowenien, Italien und künftig auch der Steiermark.

Raiffeisen stärkt Unternehmerinnen

Die Kärntner Raiffeisenbanken fühlen sich mit den Unternehmerinnen sehr verbunden: „Unternehmerischer Erfolg braucht mehr als Zahlen. Er braucht Menschen, die zuhören, verstehen und gemeinsam gestalten. Genau darin liegt unsere Stärke. Das FrauenWirtschaftsForum bietet eine wertvolle Plattform für den persönlichen Austausch, setzt wichtige Impulse zur Weiterentwicklung und trägt dazu bei, den Wirtschaftsstandort Kärnten nachhaltig zu stärken“, sagt Manfred Wilhelmer, Vorstandssprecher der Raiffeisen Landesbank Kärnten.

Keynote-Speaker Salcher: Ohne „21st Century Skills“ geht nichts

Höhepunkt des Abends war der Vortrag von Andreas Salcher. Der Bestsellerautor, Unternehmensberater und einer der einflussreichsten Vordenker Österreichs in Bildungsfragen sprach über die „21st Century Skills“. In seinem aktuellen Buch „Das Beste für mein Kind – Schule erfolgreich meistern“ legt Salcher den Fokus auf die Zukunftskompetenzen junger Menschen.

Mut, Neugier und Innovation

Er rief dazu auf, „den Mut zu fördern, der aus Fehlern Lernen macht und aus Neugier Innovation schafft“. Salcher zeigte eindrucksvoll, was erfolgreiche Menschen – insbesondere Frauen in Führungsrollen – in herausfordernden Zeiten auszeichnet. Nicht das Fehlen von Krisen macht den Unterschied, sondern der bewusste Umgang damit.

Selbstverantwortung statt Schuldzuweisung

Was Siegerinnen von Verliererinnen unterscheidet? Salcher: „Siegerinnen sind Menschen, die aus widrigen äußeren Umständen und Krisen große Fähigkeiten entwickeln können. Das Muster lässt sich in drei Worten zusammenfassen: Selbstverantwortung statt Schuldzuweisung. Egal, wie tief oder wie ungerecht sie verletzt oder zurückgeworfen wurden, sie fühlen sich nicht als ohnmächtige Opfer. Sie leiden zwar nicht weniger, aber sie übernehmen Verantwortung und suchen im Ernstfall nicht den Schuldigen, sondern den Neuanfang.“

Innere Widerstandskraft durch eigene Stärken

Frauen, die ihre Stärken kennen und gekonnt einsetzen, entwickeln eine innere Widerstandskraft, die sie durch unsichere Zeiten trägt. Dabei spielen die sogenannten „21st Century Skills“ eine zentrale Rolle.

Grundvertrauen als Basis für Erfolg

Über allen 21 Zukunftsfähigkeiten steht eine Haltung, die Salcher für entscheidend hält: Grundvertrauen ins Leben. „Dieses Grundvertrauen bildet sich in den ersten sechs Lebensmonaten. Wer in der Kindheit nur wenig davon mitbekommt, kann es im Laufe des Lebens erarbeiten. Es gibt eine Brücke zwischen dem Wissen über die eigenen Fähigkeiten und dem Vertrauen ins Leben. Je besser jemand diese Möglichkeiten nutzt, desto stärker wird sein Vertrauen durch die Anwendung der eigenen Talente. Genau das sollten Unternehmen und Schulen unterstützen.“

Andreas Salcher – Bestsellerautor, Unternehmensberater und führender Bildungsexperte Österreichs (c) WKK | Marygoodfoto/Maria Wawrzyniak

Powertalk 

Im anschließenden Power-Talk diskutierten Astrid Legner, Manfred Wilhelmer (Raiffeisen Kärnten), Karin Koncsik (Kleine Zeitung) unter der Leitung von Moderatorin Martina Klementin über Bildung, Leadership und die Zukunft weiblicher Wirtschaftskraft. Eine Verlosung mit besonderen Preisen – von Unternehmerinnenreisen bis zu regionalen Genussmomenten – bildete den festlichen Abschluss. „Das FrauenWirtschaftsForum bot erneut eine Plattform für Inspiration, Austausch und gegenseitige Stärkung – ganz im Sinne des Leitgedankens: Frauen, die Verantwortung übernehmen, gestalten Zukunft“, so Legner abschließend. 

(c) WKK | Marygoodfoto/Maria Wawrzyniak