Bürgermeisterbrief von Siegi Ronacher an die Gemeindebürger der Stadtgemeinde Hermagor Pressegger See:

Der Hermagorer Bürgermeister Siegi Ronacher verabschiedet sich

Hermagor -

Der noch amtierende und am Sonntag abgewählte Hermagorer Bürgermeister Siegfried Ronacher, nimmt in einer aktuellen Aussendung an die Bevölkerung, Abschied aus der Politik und bedankt sich für das entgegengebrachte Vertrauen über 14 Jahre Gemeindepolitik in Hermagor.

Bürgermeisterbrief von Siegi Ronacher an die Gemeindebürger der Stadtgemeinde Hermagor Pressegger See

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger! Geschätzte Wählerinnen und Wähler!Liebe Hermagorerinnen und Hermagorer!

Die Bürgermeisterwahl 2021 ist geschlagen. Nach dieser Wahl, deren Ergebnis nicht nur mein Leben in neue Bahnen lenken wird, ist es mir ein inniges Anliegen, in vielerlei Hinsicht „Danke“ zu sagen!

Hinter jeder Wählerstimme steht ein Mensch

Zahlen und Prozente zu Wahlergebnissen scheinen für viele Augen bloße Fakten auf Papier zu sein. Für mich jedoch steht hinter jeder Wählerstimme ein Mensch, der mir und meiner Arbeit das Vertrauen geschenkt hat! Bitte seien Sie versichert: Ich weiß diese Solidaritätsbekundung von ganzem Herzen zu schätzen und danke allen, die mir ihr Vertrauen ausgesprochen haben.

Danke für die Unterstützung 

Ich danke Ihnen allen außerdem für den starken Rückhalt und die breite Unterstützung, die ich in den vergangenen 14 Jahren, in denen ich die Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See politisch mitgestalten durfte, erfahren habe. Ich erlaube mir zu sagen, dass wir auf das Erreichte stolz sein dürfen.

Allen Unternehmern und Betrieben ein großes Dankeschön für die erfolgreiche Zusammenarbeit und das gute Einvernehmen in Ansiedelungs- und Widmungsbelangen sowie für den steten Austausch, die innovativen Anregungen als auch kritischen Impulse.

Ob im sportlichen oder sozialen, künstlerischen oder musischen Bereich – unsere Vereine, Initiativen sowie die Feuerwehren tragen mit Gemeinschaftssinn, Engagement, Solidarität, Authentizität, Kreativität und noch viel mehr dazu bei, die Gemeinde lebens- und liebenswert weiterzuentwickeln. Ich weiß, wie viel Einsatz und Know-How dafür von den Akteurinnen und Akteuren erbracht wird und ich freue mich, dass auch dieses Miteinander immer auf Augenhöhe stattgefunden hat. Dankeschön!

Einsatz für die Gemeinde 

Ich habe in meiner Amtszeit stets versucht, mich für die Gemeinde tatkräftig, zukunftsorientiert und breit aufgestellt einzusetzen, egal ob im Rathaus oder den Gemeindeabteilungen selbst, im Gemeindeverband, Abwasserverband und Abfallwirtschaftsverband, in der LAG-Region, im Tourismusverband und bei der IKZ GmbH, im Jugend- und Eltern-Kind-Zentrum, im Gemeindebund, in der Lawinenkommission sowie auch im Förderverein der Kärntner Sparkasse. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danke ich für die gute Zusammenarbeit und das zeitlich oftmals flexible Engagement, das gefordert war.

Eine Bürgermeisterwahl vergleiche ich gerne mit einer Art „Mitarbeiterbewertung“. Am 14. März haben 5.911 „Gemeindechefs“ – also Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger – zwei Kandidaten, die für die kommenden sechs Jahre zum Wohle der Gemeinde arbeiten wollen, vorab bewertet. Mein Kontrahent hat diesmal das bessere Ergebnis erzielt. Ich gratuliere dem Wahlsieger und wünsche ihm alles Gute.

Wahlkampf oftmals untergriffig 

Der vorangegangene, fast ein halbes Jahr dauernde Wahlkampf, wurde mir gegenüber oftmals übergriffig, vom Niveau her teils unter der Gürtellinie und stark in meinen privaten und familiären Bereich eingreifend, geführt. Für mich wurden dabei Grenzen überschritten, die ein sachliches, produktives und zukunftsorientiertes Miteinander im Gemeinde- und Stadtrat unmöglich machen.

Daher, und auch um meiner Familie Situationen solcher Art zukünftig zu ersparen, habe ich mich schweren Herzens dazu entschieden, die Politik nach eineinhalb Jahrzehnten zu verlassen und die Verantwortung meinem jungen, frischen und dynamischen Team zu übergeben, das schon bisher hervorragende Arbeit geleistet hat. Ich bitte auch Sie, diese Entscheidung zu verstehen.

Schmerzlicher Schritt 

Der Schritt ist für mich schmerzlich und schwer. Leichter macht mir jedoch die Gewissheit, eine Gemeinde zu hinterlassen, die auf einem gefestigten Fundament steht und die mit Zuversicht in die Zukunft blicken kann. Die Weichen dafür wurden gestellt. Ich hoffe, mein Nachfolger wird dieses Fundament pflegen und weiterhin darauf aufbauen.

Von Ihnen darf ich mich als Bürgermeister der Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See hiermit nun verabschieden und wünsche Ihnen alles erdenklich Gute!

Ihr Siegfried Ronacher