Gerade auf kurzen Autofahrten ist der Spritverbrauch im Verhältnis zur Strecke sehr hoch. Zersiedelung, fehlende Nahversorgung und Mängel bei Gehwegen erschweren es der Bevölkerung mehr kurze Strecken zu Fuß zu gehen. Der VCÖ tritt eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung sowie die Stärkung der Ortskerne und Nahversorgung ein.
Bilanzierung
Die Kärntnerinnen und Kärntner machen täglich rund 790.000 Autofahrten. Während rund 180.000 Autofahrten länger als 20 Kilometer sind, sind rund 310.000 Autofahrten kürzer als fünf Kilometer, wie eine VCÖ-Analyse von Daten des Verkehrsministeriums zeigt. Rund 80.000 Autofahrten sind sogar in Gehdistanz. Kurze Autofahrten belasten sowohl die Geldbörse als auch die Umwelt. Denn auf dem ersten Kilometer ist der Spritverbrauch etwa zwei bis drei Mal so hoch wie im Schnitt und damit auch der Ausstoß von klimaschädlichem CO2.
Flotte Beine
Dabei sind die eigenen Beine für die Kärntnerinnen und Kärntner machen ein durchaus wichtiges „Verkehrsmittel“. Im Schnitt werden pro Jahr und Person rund 200 Kilometer zu Fuß zurück. Das entspricht der Distanz von fünf Marathons. Nicht inkludiert ist darin Spazieren gehen, wandern oder laufen. Immerhin jeder achte Einkauf wird zu Fuß erledigt, jeder zehnte Hol- und Bringweg und jeder 19. geht zu Fuß zur Arbeit, informiert der VCÖ. In Summe gehen die Kärntnerinnen und Kärntner für Alltagserledigungen rund 110 Millionen Kilometer zu Fuß.
Mobilität
Gehen ist nicht nur die gesündeste und kostengünstigste Form der Mobilität, sondern auch am klimafreundlichsten. Kurze Strecken zu gehen statt mit dem Auto zu fahren ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest. Dadurch, dass sie Strecken zu Fuß gehen statt mit dem Auto zu fahren, vermeiden die Kärntnerinnen und Kärntner pro Jahr rund 27.000 Tonnen CO2.
Siedlungspolitik
Damit mehr Alltagswege zu Fuß zurückgelegt werden können, ist es wichtig, die Ortskerne und die Nahversorgung wieder zu stärken, betont der VCÖ. Wenn Supermärkte sich am Ortsrand auf der grünen Wiese ansiedeln statt im Ortskern, dann können Einkäufe nicht mehr zu Fuß erledigt werden. Auch die Siedlungspolitik kann einen großen Beitrag leisten, damit wieder mehr zu Fuß gegangen wird. Wenn neue Wohnungen nicht im Ort, sondern am Rand entstehen, können beispielsweise Kinder nicht zu Fuß zur Schule gehen. Umso mehr, als es oft von den Siedlungen zum nächsten Ortsgebiet keine Gehwege gibt. Der VCÖ tritt für eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung in den Gemeinden und Städten ein sowie für eine Infrastrukturoffensive für Fußgängerinnen und Fußgänger.
Rückfragen: VCÖ-Kommunikation, Christian Gratzer, (01) 8932697,(0699) 18932695