Seine vorwissenschaftliche Arbeit zum Thema “Cosimo de’ Medici – Der Patron und sein turbulenter Weg zur Macht” wurde von der Humanistischen Gesellschaft Kärntens mit dem Jugendförderungspreis „Athena 2022“ für die drei besten Vorwissenschaftlichen Arbeiten (VWA) aus den Bereichen Antike Kultur und Humanismus ausgezeichnet.
Caspar Böhlens Klassenvorstand (8B) Prof. Mag. Ingrid Jarnig gab den Anstoß, die von ihr betreute VWA bei der Humanistischen Gesellschaft einzureichen, da sich die Arbeit bestens unter das für 2022 gewählte Motto “Ovid statt Covid” einreihen ließ.
Beachtlicher Erfolg!
Der junge Mann selbst freut sich außerordentlich über den zusätzlichen Erfolg seines Werkes, das ohnehin eine der drei Säulen der Matura (VWA, schriftliche und mündliche Reifeprüfung) darstellt. Bereits in der 7. Klasse entscheiden sich die Schüler selbst für ein freies Thema, zu dem sie nach strengen Vorgaben und Zitierregeln diese “vorwissenschaftliche Arbeit” gestalten. Das erfordert Selbstdisziplin, Fleiß und Zielstrebigkeit, denn Abweichen gibt es vom einmal gewählten Thema keines mehr – es begleitet die Schüler bis zur Matura. Da gilt es, bereits im Vorfeld genau zu recherchieren, welche Quellen zur Ausarbeitung herangezogen werden können. Caspar hat vier Bücher studiert und zahllose Internet-Quellen konsultiert, ist in die Welt des Cosimo de’ Medici eingetaucht.
Renaissance modern
Für den Maturanten – obwohl sich das Leben des Handelsmannes, Bankiers und Politkers aus der Familie de’ Medici um 1400-1450 zutrug – eine moderne Geschichte, die sich heute nicht grundlegend anders gestalten würde. “‘De’ Medici stammte aus einer Bankiersfamilie und Handelsdynastie, importierte Textilien aus dem fernen Osten und verhalf der Familienbank zu großem Ruhm. Seinem politischen Geschick und seiner Fähigkeit, Netzwerke zu knüpfen, zum Dank zählten neben der Römisch-Katholischen Kirche bald alle wichtigen Institutionen zu seinen Kunden. Er galt als Strippenzieher im Machtkampf um die damalige Republik Florenz, die sich mit seiner Hilfe gegen den übermächtigen Erzfeind Mailand durchsetzte. Mit seinem Geld wurden Kriege gewonnen, bedeutende Bauwerke errichtet, darunter das Kloster San Marco sowie zahlreiche Bibliotheken, er stiftete Kunst und Kultur”, klärt uns Caspar im Gailtal-Journal Interview auf. Nicht nur für ihn ein interessantes Thema, quasi am Puls der Zeit.
BORG Hermagor
Direktor Dr. Andreas Schuller freut sich mit seinem Schützling und den beiden Maturaklassen, die allesamt tolle Leistungen erbracht und hochinteressante VWAs abgegeben haben. Er sieht mit Caspars Auszeichnung auch die Arbeit der Pädagogen am BORG Hermagor als erfolgreich an. “Die Matura spiegelt zwölf Jahre Schulbesuch wider und jedes Jahr aufs Neue ernten die Schüler, was all ihre Lehrer*innen ihnen gemeinsam mit auf ihren Lebensweg gegeben haben”, so der Direktor nicht ohne Stolz.
Viel Erfolg!
Das Gailtal Journal wünscht Caspar Böhlen für seinen weiteren Lebensweg viel Erfolg! Seine nächste Station ist das Bundesheer, ein Studium in Wien kann er sich danach gut vorstellen. Ob Sprachen oder Naturwissenschaften steht noch nicht fest.