Wärmepumpen nutzen die natürliche Energie, die in der Umwelt gespeichert ist, um Haushalte effizient zu heizen und mit warmem Wasser zu versorgen. Dabei greifen sie auf die Sonnenenergie zurück, die in Luft, Wasser und Boden gespeichert ist. Diese erneuerbare Energiequelle macht Wärmepumpen zu einer umweltfreundlichen Alternative zu konventionellen Heizsystemen.
Der Betrieb der Wärmepumpe erfordert jedoch eine gewisse Menge elektrischen Strom, um den Verdichter (Kompressor) anzutreiben. Das Verhältnis zwischen der eingesetzten elektrischen Energie und der abgegebenen Wärme wird durch die Leistungszahl bzw. den COP-Wert (vom eng. Coefficient Of Performance) beschrieben. Eine Leistungszahl von 4 bedeutet beispielsweise, dass mit 1 kWh Strom 4 kWh Heizenergie gewonnen werden. Mit Leistungszahlen über 3 (bei Luftwärmepumpen) bzw. über 4 (bei Wasser-Wasser-Wärmepumpen) zählen diese Geräte zu den effizientesten Heizlösungen auf dem Markt
Wärmepumpen sind besonders gut mit Fußbodenheizungen kombinierbar, da diese mit niedrigeren Vorlauftemperaturen arbeiten und die Wärmepumpe stets die nötige Temperatur bereitstellen kann.
Wenn Sie sich für eine Wärmepumpenanlage entschieden haben, sollten Sie die im Folgenden beschriebenen Punkte beachten.
Auswahl des richtigen Wärmepumpentyps
Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen, die sich nach der genutzten Energiequelle unterscheiden: Wasser-Wasser-, Sole-Wasser- und Luft-Wasser-Wärmepumpe.
Wasser-Wasser-Wärmepumpen gelten als die effizienteste und stabilste Lösung, insbesondere bei niedrigen Außentemperaturen. Als Energiequelle nutzen sie Grundwasser, das nach der Wärmeentnahme zurück in die Erde geleitet wird. Mit COP-Werten zwischen 5,2 und 6,2 sind sie hocheffizient, ihre Installation ist jedoch aufwändig.
Sole-Wasser-Wärmepumpen (Erdwärmepumpen) entziehen dem Erdreich Wärme und übertragen diese an das Heizungs- und Brauchwasser. Mit COP-Werten von 4,4 bis 5 sind sie ebenfalls äußerst effizient, ihre Installation kann jedoch sehr anspruchsvoll sein.
Das verbreitetste Wärmepumpensystem ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe (Luftwärmepumpe), da sie einfacher zu installieren und kostengünstiger ist als die beiden oben genannten Systeme. Sie gewinnt Wärmeenergie aus der Umgebungsluft, weshalb für ihren Einbau keine aufwändigen Erdarbeiten erforderlich sind. Ihr Nachteil ist ihre niedrige Effizienz, da ihr COP-Wert zwischen 3,4 und 4 liegt.
Eine Wärmepumpe ist teuer, aber lohnenswert
Auch wenn die Anschaffung einer Wärmepumpe höhere Anfangskosten mit sich bringt, amortisiert sich diese Investition oft innerhalb von 10 Jahren oder weniger, abhängig vom gewählten System und den verfügbaren Förderungen. Mit einer Lebensdauer von über 25 Jahren und einem geringen Stromverbrauch (Wärmepumpen nutzen je nach Bauart zu etwa 75 bis 80 % erneuerbare Energie) bieten Wärmepumpen sehr niedrige Betriebskosten.
Interessanterweise ist die Warmwasserbereitung mit einer Wärmepumpe sogar kostengünstiger als mit einer Solarthermieanlage, die als zweitbeste Option gilt.
Die Kosten für die Installation einer Wärmepumpe variieren je nach System. Luft-Wasser-Wärmepumpen liegen preislich zwischen 13.000 und 21.000 €, während Wasser-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen aufgrund der aufwändigen Erschließungsarbeiten in der Regel 20.000 bis 30.000 € kosten. Insbesondere bei Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Tiefensonden können die Kosten auch höher ausfallen.
Die richtige Dimensionierung der Wärmepumpe
Eine der wichtigsten Überlegungen bei der Anschaffung einer Wärmepumpe ist die Dimensionierung. Die benötigte Leistung hängt von der Größe des zu beheizenden Raumes, der Dämmung des Gebäudes und den klimatischen Verhältnissen ab. Der Einbau der Wärmepumpe erfolgt durch einen professionellen Fachbetrieb, der diese Berechnungen durchführt, um sicherzustellen, dass die Wärmepumpe optimal dimensioniert ist.
Eine zu leistungsstarke Wärmepumpe führt nicht nur zu höheren Anschaffungskosten, sondern auch zu einem ineffizienten Betrieb. Liegt nämlich der Energiebedarf unter dem Minimum, das die Wärmepumpe liefern kann, arbeitet das Gerät in kurzen Zyklen, weshalb sich das System immer wieder ein- und ausschaltet. Beim Einschalten verbraucht der Verdichter mehr Energie, außerdem erhöht sich durch das ständige Ein- und Ausschalten der Verschleiß der Komponenten. Eine zu schwache Wärmepumpe hingegen könnte im Winter nicht genug Wärme liefern und im Sommer keine ausreichende Kühlung gewährleisten.