Kein tödlicher Schulwegunfall
Im Vorjahr ist die Zahl der Schulwegunfälle in Kärnten zurückgegangen. Bei 48 Schulwegunfällen wurden 52 Kinder verletzt, berichtet der VCÖ. Im Jahr davor kam es zu 56 Schulwegunfällen, im Jahr 2015 waren es 49 . Erfreulich: Kärnten erreichte im Vorjahr zum dritten Mal in Folge das Ziel “kein tödlicher Schulwegunfall”. Für Kinder ist sehr wichtig, dass sie den Schulweg oder zumindest einen Teil davon zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen können. Bewegungsmangel ist bei Kindern ein zunehmendes Problem. “Der Schulweg ist die Chance, auf eine tägliche gesunde Portion Bewegung zu kommen”, so VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Werden Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht, wird ihnen diese Möglichkeit genommen.
Wichtig für die allgemeine Verkehrssicherheit
Auch für die Verkehrssicherheit ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder nicht mit dem Auto zur Schule bringen und das nicht nur, weil mehr Autoverkehr vor der Schule das Unfallrisiko für Kinder erhöht. “Im Vergleich zu den Wegen, die Kinder nach der Schule in der Freizeit zurücklegen sind Schulwege sicherer. Am Schulweg gibt es Schülerlotsen, es sind mehr Kinder unterwegs, die Achtsamkeit von Autofahrern ist bei Schulwegen höher. Damit können Kinder am Schulweg Kompetenz für das Verhalten im Straßenverkehr erwerben und sind damit in der Freizeit sicherer unterwegs”, stellt VCÖ-Sprecher Gratzer fest. Im Vorjahr verunglückten 195 Kinder bei Verkehrsunfällen in Kärnten, 73 Prozent davon nicht am Schulweg, sondern in der Freizeit.
Fußgängerfreundliche Verkehrsplanung
Der VCÖ tritt für verstärkte Maßnahmen für ein kindgerechtes Verkehrssystem ein. So ist es wichtig, dass jede Bushaltestelle auf einem Gehweg gut und sicher erreichbar ist, insbesondere auch in den ländlichen Gebieten. Wichtig für die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr sind auch ein möglichst verkehrsberuhigtes Wohn- und Schulumfeld und einer fußgängerfreundliche Verkehrsplanung. Auch so genannte Schulstraßen tragen dazu bei, dass Kinder sicher zur Schule kommen, betont der VCÖ. Dabei wird etwa eine halbe Stunde vor dem Unterricht die Straße für den Autoverkehr gesperrt. In der Stadt Salzburg wurde im Vorjahr vor sechs Volksschulen (Campus Mirabell, Morzg, Lehen 1 und 2 sowie Maxglan 1 und 2) dieses Modell eingeführt, weil es davor durch Elterntaxis viel Autoverkehr gab und es dadurch zu gefährlichen Situationen für die Kinder kam. Durch die Schulstraße hat sich die Situation für die Kinder verbessert. In Südtirol bewährt sich diese Verkehrssicherheitsmaßnahme bereits seit vielen Jahren.
Richtiges Verhalten besprechen
Eltern von Kindern unter 12 Jahren empfiehlt der VCÖ die letzten Ferientage zu nutzen, um den Schulweg gemeinsam mit dem Kind zu gehen und das richtige Verhalten zu besprechen. Bei Schulanfängern und bei Kindern, die die Schule wechseln, ist es wichtig, den besten Schulweg zu eruieren. “Oft führen mehrere Wege in die Schule. Wichtig ist, den für das Kind besten und sichersten und nicht unbedingt den kürzesten Weg zu wählen”, erklärt VCÖ-Sprecher Gratzer. Konkret heißt das, jene Route zu nehmen, wo weniger Autos fahren und weniger Straßen zu überqueren sind. Kinder können erst ab etwa dem 9. Lebensjahr Entfernungen richtig abschätzen, das Abschätzen von Geschwindigkeit ist erst danach möglich. Und als Regel sollte gelten: Am Schulweg bleibt das Handy in der Schultasche. Wer am Schulweg Gefahrenstellen sieht, unbedingt die Gemeinde darüber informieren, damit Maßnahmen gesetzt werden. Jahr 2017: 48 Schulwegunfälle (52 verletzte Kinder) Jahr 2016: 56 Schulwegunfälle (60) Jahr 2015: 49 Schulwegunfälle (53) Jahr 2014: 46 (46 verletzte Kinder, ein tödlich verunglücktes Kind) Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2018