Strategie für die Smarte Klima City
Bis 2040 soll es in Wien keine CO₂-Ausschüsse mehr geben. Die Idee ist nicht neu, denn bereits 1999 wurde ein Klimaprogramm verabschiedet. Im Fokus stehen elf verschiedene Bereiche. So soll die Energieversorgung künftig beispielsweise durch Fernwärme und Fernkälte sowie eine riesige Photovoltaik-Offensive gesichert werden. Auch bei Mobilität und Verkehr Wien Meilensteine setzen. Die Förderung von Wasserantrieb, E-Sharing-Angeboten, der Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel und die Umsetzung des Konzeptes „Stadt der kurzen Wege“ soll auch in den nächsten Jahren weiter vorangetrieben werden.
Dazu passt auch der Ausbau der Parkmöglichkeiten außerhalb der Stadt, sodass Pendler bequem mit dem öffentlichen Nahverkehr in das Stadtzentrum fahren können. Wer einen Parkplatz Flughafen Wien sucht, um von dort aus beispielsweise mit der Schnellbahn zu fahren, wird ebenfalls fündig, denn die Parkmöglichkeiten wurden auch hier erweitert.
Ein wichtiger Schritt, denn für die Bereiche Verkehr und Mobilität gibt es klare Zielvorgaben. Bis 2040 sollen die CO₂-Emissionen um 100 % reduziert werden, bis 2030 immerhin schon um 50 % pro Kopf. Durch einen stetigen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs soll der Anteil der in Wien zurückgelegten Wege mit nachhaltigen Beförderungsmöglichkeiten bis 2030 auf 85 % steigen. Bis 2050 wird sogar mit über 85 % gerechnet.
In den nächsten Jahren soll auch der Motorisierungsgrad weiter sinken. Bis 2030 rechnen Verantwortliche mit 250 privaten Pkw/1.000 Einwohner. Aus diesem Grund werden die Stellplätze vor allem im Stadtzentrum sukzessive reduziert, um neue Anreize für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu schaffen. Auch der Anteil der neu zugelassenen Fahrzeuge mit nicht-fossilen Antrieben soll bis 2030 auf 100 % steigen. Schon jetzt setzt Wien auf Öko-Busse, denn im Zentrum der Stadt verkehren sie mit Wasserstoff- und Elektroantrieb.
15-Minuten-Stadt: In Wien wird sie Wirklichkeit
Wien will ein Konzept umsetzen, was viele Forscher bereits als Modelle der Zukunft sehen: die 15-Minuten-Stadt. Jeder Bürger soll auch ohne eigenes Fahrzeug mobil sein und alle Wege erledigen können. Das geht nur mit einem gut ausgebauten und preislich attraktiven öffentlichen Nahverkehr. Auch die Infrastruktur der einzelnen Viertel spielt eine wesentliche Rolle. So muss sichergestellt sein, dass ich im Umkreis von 15 Minuten alle benötigten Dinge des täglichen Lebens befinden.
Sollen Wiener ihr Auto stehen lassen und die öffentlichen Verkehrsmitteln benutzen, brauchen sie auch andere Anreize: den Komfort beispielsweise. Wer sich nicht in überfüllten U-Bahnen drängen muss, um zur Arbeit oder nach Hause zu fahren, wird daran Gefallen finden. Das U-Bahn-Linienkreuz U2/U5 ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, denn damit kann die Fahrkapazität jährlich um 300 Mio. erhöht werden.
Zusätzlich gibt es in der Stadt mehr Wien-Mobilstationen. Die wachsende Zahl der (E)-Sharing-Angebote soll ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten. Bürger können durch die verschiedenen Angebote flexibel entscheiden, ob sie zu Fuß gehen, mit dem Radfahren, die U-Bahn nutzen oder doch auf ein (geliehenes) E-Auto zurückgreifen möchten.
Damit die Wiener öfter auf den Drahtesel umsteigen, gibt es in der Stadt eine Radwege-Offensive. Der neue Mega-Rad-Highway in der Stadt soll das Fahren nicht nur sicherer machen, sondern auch viel schneller. Die ca. 7 km lange Strecke mit einmal durch den 2. Bezirk wird künftig zur idealen Route für alle, die ohne Ampeln und Stau in die Stadt möchten.
Neben den infrastrukturellen Neuerungen schafft Wien auch mehr Grün und Erholungsplätze. Unter der Devise „Raus aus dem Asphalt“ werden in der ganzen Stadt viele Flächen entsiegelt, neu bepflanzt und verkehrsberuhigte Zonen geschaffen. Künftig sollen sich Wiener nicht nur über klare Luft ohne CO₂-Ausstoß freuen, sondern auch das wohlige Blätterrauschen genießen können.