Der Präsident des Roten Kreuzes Kärnten

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Gail-, Gitsch- und Lesachtal -

Dr. Martin Pirz wurde 1976 in der Schweiz geboren, seine Eltern lernten sich dort beruflich kennen. Nach seiner Geburt zogen sie zurück nach Kärnten, wo sein Vater eine KFZ Werkstätte eröffnete. Gut bürgerlich im ländlichen Bereich wuchs er mit seinen zwei Brüdern Armin und Rainer auf. Martin Pirz wohnt in Eberndorf, ist verheiratet mit Andrea und hat zwei Mädchen, Mara und Laura.

Landesfinanzreferent Reg.-Rat Roland Peters, 1. Vizepräsidentin Christina Summerer, MBA, Präsident Dr. Martin Pirz, 3. Vizepräsidentin DGKP Brigitte Pekastnig, 2. Vizepräsident Mag. Gerold Taschek

Nach der Pflichtschule absolvierte Martin Pirz eine Lehre zum KFZ Mechaniker in Klagenfurt und arbeitete dort als Geselle bis zur Einberufung zum Bundesheer. Er verpflichtete sich nach dem Grundwehrdienst für weitere sechs Jahre beim Heer, absolvierte seinen Dienst in der Heeressanitätsanstalt und besuchte berufsbegleitend das Abendgymnasium, wo er die Matura nachholte. Dann folgte das Medizinstudium in Innsbruck. Martin Pirz begleitete erst als Flugrettungssanitäter die Rettungshubschrauber von ÖAMTC und ARA, nach der Turnusausbildung als Notarzt. Im Anschluss an die Facharztprüfung für Anästhesie und Intensivmedizin arbeitete er im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder und wechselte letztendlich zur Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt, wo er als Amtsarzt tätig ist. „Bin nicht mehr im Klinischen Alltag tätig, doch der Umgang mit dem Patienten fehlt mir“, merkt er mit Wehmut an diese Zeit an.

Wie eine Familie

„Wie bei einigen anderen wohl auch, führte mich der Weg zum Roten Kreuz über eine andere Rettungsorganisation. Bei der Wasserrettung am Klopeinersee erfolgte mein erster Kontakt mit solcher. Nach Erreichen des Helfer- und Rettungsschwimmers – sowie dem Tauchschein, motivierten mich Kollegen zur Mitarbeit beim Roten Kreuz, das Interesse bestand ja schon länger. Ich klopfte bei der Bezirksstelle in Völkermarkt an und wurde mit offenen Armen aufgenommen“, so Pirz. Als Kommandant hat er damals mit einem Team, das sehr mit dem Roten Kreuz verbunden war, beim Sanitätshilfewettbewerb teilgenommen, schwelgt er in Erinnerungen. „Es war einfach wie in einer großen Familie“.

Dr. Martin Pirz mit seinen Töchtern Mara und Laura sowie Gattin Andrea

Der Weg zum Roten Kreuz

Ab 2013 war Martin Pirz Bezirksstellenleiter in Völkermarkt, als er 2017 vom jetzigen Ehrenpräsidenten Dr. Peter Ambrozy gefragt wurde, bei ihm im Präsidium mit zu arbeiten, was er nach der Wahl durch die Generalversammlung zum Vizepräsident auch angenommen hat. „Nachdem sich die Lebensplanung von Peter geändert hat, habe ich mir sehr wohl überlegt, ob ich mich zur Wahl zum Präsidenten stellen will. Schließlich freundete ich mich immer mehr mit der Vorstellung an, diese doch sehr verantwortungsvolle und respektvolle Tätigkeit in einer der größten weltweiten Humanen Hilfsorganisation, natürlich in Absprache mit meiner Familie, zu übernehmen“. Pirz stellte sich dieser Herausforderung und konnte bei der diesjährigen Generalversammlung die Mehrheit der Delegierten überzeugen, dass er als Präsident geeignet und wählbar ist.

Das Rote Kreuz gut aufgestellt

Das gesamte Rote Kreuz in Kärnten steht auf einem sehr guten soliden Fundament, ist gut strukturiert, war gut geführt von motivierten Mitarbeitern, daher war auch in der Gesamtführung wenig Veränderung notwendig. Ein Nachjustieren in der Jugendarbeit, bei Aus-, Weiter- und Fortbildung, sowie Motivation bei hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern wird notwendig und eine Herausforderung werden. „Dies sind Kleinigkeiten mit großer Wirkung“, betont Pirz.

Mit der Jugend zukunftsfit

Um auch in Zukunft fit zu sein, ist eine Zusammenarbeit mit dem Jugendrotkreuz immens wichtig. „Gemeinsam mit Ing. Herbert Torta (Landesleiter Stv.) haben wir uns darauf verständigt, dass jeder Schüler, der die Schule verlässt, einen Erste Hilfe Kurs absolviert hat, und jedes Kind zur Geburtsstätte des Roten Kreuzes nach Solferino fährt. Kinder der Jugendgruppen sind sehr oft danach motivierte hauptberufliche Mitarbeiter, das darf man nicht außer Acht lassen. Sie lernen nicht nur erste Hilfe, sondern noch viel mehr: Soziale Kompetenz, Verantwortung zu übernehmen, Nervosität zu überwinden, unter Druck Entscheidungen zu treffen und Teamarbeit. Dies ist nur ein kleiner Teil der Errungenschaften für Kinder, die man für das spätere Leben durchaus verwenden kann. „Damit will ich Kinder fesseln und begeistern. Sowas lernt man nicht in einem Buch“, so Martin Pirz. Egal, ob Feuerwehr, Bergrettung, Wasserrettung, es geht allen Organisationen gleich: ALLE sind abhängig von ehrenamtlichen Mitarbeitern, die ihre Freizeit unentgeltlich einer Rettungsorganisation zur Verfügung stellen. Und er ist fest überzeugt, „dass dies das Rückgrat einer sozial gesicherten Gesellschaft ist.“


Übergabe des Spendenschecks vom Jugendrotkreuz durch Rotkreuz-Präsident Dr. Martin Pirz (links), SQM Gabriele Patterer (Bildungsregion West, Mitte) und SQM Ing. Herbert Torta (Landesleiter Jugendrotkreuz, rechts) an die Bürgermeister Klaus Glanznig (Treffen, 2. v. links) und Gerald Ebner (Arriach, 2. v. rechts)

Helfen lernen im Kindesalter

Das Österreichische Jugendrotkreuz als Teil des Österreichischen Roten Kreuzes hat die Aufgabe, junge Menschen zu humanitärer Gesinnung und zu mitmenschlichem Verhalten hinzuführen sowie konkrete Hilfe zu leisten.

Das ÖJRK bietet seit über 70 Jahren ein umfassendes Leistungsangebot für LehrerInnen, SchülerInnen und Jugendgruppen. „Es besteht die Bereitschaft der Schulaufsicht, dass wir als Bezirksreferenten unterstützend in den Schulen als Bindeglied vom ÖJRK des Landes Kärnten als Multiplikator an den Standorten wirken“, erklärt SQM Gabriele Patterer (Schulqualitätsmanagerin). Sie hat sich dafür bereit erklärt und ist auch im Bezirks-
ausschuss des Roten Kreuzes Hermagor anwesend.

Schulqualitätsmanagerin Gabriele Patterer (SQM)

Welche Möglichkeiten der Unterstützung

Schon vor Beginn der Schulzeit ist Erste Hilfe ein Thema. Mit ROKO lernen schon die Kleinen, wie man sich im Notfall richtig verhält. Mit dem Helfi Programm lernen Schüler der 1.-4. Schulstufe in 20 Unterrichtsstunden 1. Hilfe Maßnahmen bei alltäglichen Gefahrensituationen und erhalten Tipps zur Unfallverhütung. Neu ist die Prävention von Essstörungen. Neben Lernbegleitung mit Pädagogen/Innen und Pflegetipps nach einem Unfall oder Krankheit, stellt das ÖJRK Unterlagen für die Radfahrprüfung zur Verfügung, welche in Zusammenarbeit mit der Polizei abgelegt wird. Mit Schwimmausbildungen will das ÖJRK Badeunfälle auf ein Minimum reduzieren. Erholungsaufenthalte für Kinder und Jugendliche, die es schwerer im Leben haben, finden ebenfalls Unterstützung bei Ferienspaß ohne Handicap. Schülerzeitschriften in Kooperation mit dem Buchclub stehen ebenfalls – auch online – zur Verfügung.

Herzenssache

53 Schulen beteiligen sich am Projekt Herzenssache. Dabei gilt es, durch regelmäßiges Training den Kindern im Volksschulalter Mut zu machen, einzugreifen, wenn erste Hilfe Leistung erforderlich ist. Mit dabei aus unserer Region ua. die Volksschulen St Stefan i.G., Nötsch und Weissensee. Spendenaktionen, die zweimal im Jahr stattfinden, werden an bedürftige Schüler übergeben, wie z.B. heuer in den vom Hochwasser und Muren betroffenen Orten Treffen und Arriach.