Er traut sich, ehrlich zu sein

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Gail-, Gitsch- und Lesachtal -
Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer im großen Interview.

Gailtal Journal: Hat die schwarz-grüne Bundesregierung ein langes politisches Leben?

Gerhard Köfer: „Ich wünsche dieser Koalition grundsätzlich alles Gute, gehe aber nicht davon aus, dass diese eine Periode halten wird. Warum auch? Die Grünen haben alle Grundsätze über Bord geworfen. Kogler hat noch vor wenigen Wochen Kurz als Schwindler und Blender beschimpft. Die Lust auf Posten und Macht scheint jetzt bei den Grünen sehr ausgeprägt zu sein. Die 180-Grad-Kehrtwendung von Kogler und seinen Freunden werden sich die „wirklichen“ Grünen nicht gefallen lassen. Vor allem aber wird es Widerstände geben, weil deren klimapolitischen Versprechungen erst bis zum Jahre 2040 umgesetzt werden sollen. Für wie blöd hält man die Wähler eigentlich? In 20 Jahren wird keiner von denen mehr politisch tätig sein. Somit kann man alles versprechen und muss nichts einhalten.“

Erst die aktuelle „Klimahysterie“ hat die Grünen wieder ins Parlament gespült.

Köfer: „Das stimmt nur bedingt. Erst der sinnentleerte Wunsch von SPÖ und FPÖ, den ungeliebten Sebastian Kurz abzusetzen und Neuwahlen vom Zaun zu brechen, hat die Grünen wieder aus der Versenkung geholt. Wir nehmen den Klimawandel ernst, lehnen aber jegliche Hysterie ab. Die jetzt künstlich inszenierte Stimmung gegen Diesel-Autofahrer und die Einführung einer CO2-Steuer schadet vor allem den Pendlern im ländlichen Raum. Sündhaft teure Elektroautos werden unser Klima nicht retten. Und wenn Greta Thunberg meint, dass man ihr ihre Zukunft stiehlt, so frage ich mich, was mit jenen 7-jährigen Kindern in Bolivien oder dem Kongo ist, die beispielsweise für den Abbau von Lithium und Kobalt für die Akkus von E-Autos eingesetzt werden.“

Die Kärntner Notarzt-Versorgung bricht, vor allem an den Wochenenden, zusammen.

Köfer: „Unsere Bürger haben derzeit keine Gewissheit, dass sie in Notsituationen auf rasche Hilfe durch Notärzte hoffen können. Trotz anderer Behauptungen der dafür politisch Zuständigen ist es so, dass das Notarztsystem am Boden liegt. Ich habe diesbezüglich mit vielen Betroffenen Gespräche geführt. Sowohl Ärzte, das Rote Kreuz, als auch Patienten sind äußerst unzufrieden. Ich fordere abermals, dass im Landesbudget endlich ganz klar ein Schwerpunkt auf Gesundheit und Soziales gelegt wird. Die Sicherung der Gesundheitsversorgung ist für mich höher einzuschätzen, als die millionenschwere Finanzierung des Klagenfurter Stadttheaters.“