Gerhard Köfer steht Rede und Antwort

„Wir sind der Anwalt der Bürger“

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Gailtal -
Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer im großen Interview

Gailtal Journal: Das Thema Armut berührt die SPÖ/ÖVP-Koalition offenbar nicht?

Köfer: „Laut Ausführungen der Caritas sind in Kärnten 62.000 Personen von Armut betroffen. Die Armut wächst täglich. Leider wird das Thema von der Koalition völlig ausgespart und als gottgegeben hingenommen. Immer mehr Menschen fehlt es an Lebensnotwendigem. Vor allem Frauen sind von Armut betroffen. Zudem ist Armut oftmals Ursache oder Folge für psychische Erkrankungen. Ich fordere SPÖ und ÖVP auf, dem Thema endlich Beachtung zu schenken und die betroffenen Bürger nicht weiter im Stich zu lassen.“

Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung des Team Kärnten?

„Nur der Wiedereinzug des Team Kärnten in den Landtag hat verhindert, dass es zur Rückkehr zu einem drei-Parteien-System, was demokratiepolitisch extrem bedenklich gewesen wäre, gekommen ist. Wir haben dafür gesorgt, dass sich SPÖ, FPÖ und ÖVP nicht das Land unter sich aufteilen. So sind wir längst die einzige Kontrollpartei im Landtag. Erfreulich ist auch, dass wir täglich mehr werden. Insbesondere langjährige Mitglieder von SPÖ und FPÖ unterstützen uns bei unserer Arbeit.“

Das Team Kärnten sieht sich in der Rolle als konstruktive Oppositionskraft.

„Ja und in dieser sind wir vollends angekommen. Beim Team Kärnten bestimmt nicht der Standort den Standpunkt: Wir üben Kritik, wo es notwendig ist und unterstützen jede Maßnahme, die für unser Land gut ist. Wir sind auch Anwalt der Bürger und die politische Rettungsgasse in Kärnten: Die Bürger vertrauen uns und kommen mit ihren Sorgen und Anliegen zu uns.“

Mit knapp 70 Wortmeldungen in der aktuellen Periode (Stand Februar-Sitzung 2019) sind Sie der mit Abstand fleißigste Abgeordnete im Landtag.

„Wir haben dutzende Anträge und schriftliche Anfragen eingebracht. Die Themen reichen über Schuldenabbau/-stopp bis hin zu FH-Standorten, Armutsbekämpfung, Pflege, Wohn- und Mietpolitik sowie Breitbandausbau. Außerdem haben wir mit 33 mündlichen Anfragen das Maximum, was laut Landesverfassung möglich ist, ausgenützt.“

In einer aktuellen Umfrage liegen Sie bei der fiktiven Landeshauptmann-Direktwahl als einziger Parteichef klar vor Ihrer Partei?

„Ein Parteichef muss seine Partei ziehen und nicht umgekehrt. Die Parteiobmänner von FPÖ und ÖVP würden bei der Direktwahl nur lediglich auf die Hälfte der Stimmen ihrer eigenen Partei kommen, auch LH Peter Kaiser liegt hinter der SPÖ. Das sollte zu denken geben.“

Ein Highlight im Kommunikationsbereich des Team Kärnten ist die Plattform www.kaernten-ohne-maulkorb.at.

„Über diese Plattform, die bereits weit über 400.000 Bürger angeklickt haben, wurde von uns eine Vielzahl an Skandalen aufgedeckt: Thema Flughafen, die SPÖ-Hasspostings-Serie, die Schulbuch-Skandale, die Kärnten Privatstiftung bis hin zu den Praktiken an einer Schule in Kärnten. All diese Dinge wurden von kaernten-ohne-maulkorb.at an die Öffentlichkeit gebracht. Jeder Bürger kann sich mit seinen Anliegen an unsere Plattform wenden.“

Der Flughafen-Verkauf wird vom Team Kärnten als einziger Partei hinterfragt. Ihre Haltung dazu?

„Warum schweigt der Landeshauptmann so hartnäckig? Wovor hat man Angst, was hat man zu verbergen? Die von uns im Landtag beantragte Rechnungshofprüfung wird jetzt für Transparenz sorgen. Die Bürger haben ein Recht darauf, zu erfahren, was mit ihrem Steuergeld passiert und wer beim Flughafen-Verkauf profitiert. Jetzt steigt der Druck auf Kaiser, Gruber und Gefährten.“

Beim Thema „Pflege“ haben Sie mit einem interessanten Vorschlag bzw. einer Forderung aufhorchen lassen?

„Die Pflege ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen überhaupt. Was wir wollen, ist die Einführung eines „Zu Hause“-Pflegemodells für Mindest-Pensionisten, die sich derzeit die Pflege zu Hause nicht leisten können und deshalb geradezu gezwungen sind, in ein Pflegeheim zu gehen. Ganz wichtig ist uns auch die Entlastung der pflegenden Angehörigen durch mehr mobile Angebote: Die pflegenden Angehörigen sind derzeit der größte und bestfunktionierende Pflegedienst in Österreich.“