Neun Monate, die Sinn machen und Zivildiener mit persönlichen Mehrwerten belohnen, die sie im Berufs- und Privatleben gewinnbringend einsetzen können. Der Zivildienst dauert neun Monate und ist in einem Stück zu leisten. Leider wird es immer schwieriger, offene Stellen zu besetzen. Nicht nur die geburtenschwachen Jahrgänge, sondern auch der coronabedingte Ausfall von Stellungsterminen verschärfen zusätzlich die Lage.
Zivildiener sind unverzichtbar
Zivildiener sind beim Roten Kreuz vorwiegend im Rettungsdienst tätig und unverzichtbar, um flächendeckend rasche Hilfe zu garantieren. Ihr Engagement verleiht Zivildienern zusätzlich die Fähigkeit, im Fall der Fälle richtig Erste Hilfe leisten zu können. In ihren Einsätzen stärken sie ihre Teamfähigkeit und übernehmen Verantwortung. Seit den 70er Jahren bildet das Rote Kreuz in Kärnten Zivildiener aus.
Neun von zehn bleiben der landesweit größten humanitären Hilfsorganisation danach als freiwillige Mitarbeiter treu. „Diese Verbundenheit zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der jungen Männer ihren Zivildienst als positiv, sinnstiftend und bereichernd erlebt. Auch unsere Bevölkerung profitiert vom Zivildienst“, betont Kärntens Rotkreuz-Präsident Dr. Peter Ambrozy.
„Zivildiener sind ein wichtiges Bindeglied in unserem engmaschigen Netzwerk der Hilfe. Sie stützen unser Rettungssystem, das den internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht“, weiß Ambrozy.
Paul Lukas Kovacic ist einer der Zivildiener, die in Hermagor ihren Dienst versehen. Nach der Matura begann er mit dem Zivildienst. Wir treffen ihn heute auf einer der Teststationen in der Bezirksstadt. Um hier eingesetzt zu werden, musste er eine zusätzliche spezielle Ausbildung zum Abnehmen von Abstrichen absolvieren. Warum er sich für das Rote Kreuz entschieden hat? „Weil es mir als Sanitäter mehr Zukunftsperspektiven bietet“, so seine Antwort. Er möchte auch in Zukunft als „Freiwilliger“ beim Roten Kreuz bleiben.
Rene Eder findet es für sich sinnvoller als das Bundesheer und will hier einiges für das weitere Leben mitnehmen.
Er möchte auch nach dem Zivildienst Dienst beim Roten Kreuz versehen. Auch Christoph Pichler ist überzeugt, bei dieser Tätigkeit Perspektiven für die Zukunft im Leben zu finden. Und Steven Shea sagt: „Ich habe mich ebenfalls für den Zivildienst entschieden, weil ich es als sinnvoll empfand und sicher für meine Tätigkeit bei der Feuerwehr einiges mitnehmen kann.“ „Man lernt interesssante Menschen kennen, die Gesundheit mehr zu schätzen und nimmt vieles mit für die Zukunft. Ich bleib auf jeden Fall als Freiwilliger beim Roten Kreuz“, so Simon Schuller.
Freiwilliges soziales Jahr
Aber nicht nur als Zivildiener kann man beim Roten Kreuz tätig sein, sondern man kann hier auch das Freiwillige Soziale Jahr absolvieren. Es dient zur Bildungs- und Berufsorientierung für soziale Berufsfelder und soll freiwilliges Engagement fördern. Man kann herausfinden, ob man für einen Beruf im Sozialbereich geeignet ist, oder so wie Jasmin eine Auszeit von der Ausbildung nehmen. „Ich konnte nach der Matura keine Bücher mehr sehen.“
Nachdem es Corona bedingt nicht möglich war als Au Pair ins Ausland zu gehen, entschied sie sich für das FSJ beim Roten Kreuz. Inspiriert auch durch den Zivildienst ihres Bruders. Was nimmst du mit? In erster Linie die soziale Komponente. „Ich war immer sehr schüchtern, das hat sich jetzt sehr geändert. Ich kann auf Leute zugehen. Die Arbeit mit Menschen und meinen Kollegen in der Orts- und Bezirksstelle, die Zusammenarbeit mit anderen Blaulichtorganisationen bis hin zum Einsatz mit dem Hubschrauber haben mir dabei sehr geholfen“, so Jasmin.
Die Entscheidung, wie es nach dem Sozialen Jahr weitergeht steht noch aus. Aber eines ist sicher: Jasmin wird weiter einen Teil ihrer Zeit dem Roten Kreuz zur Verfügung stellen. Sollte jetzt bei dem Einen oder Anderen das Interesse geweckt worden sein, für Informationen steht das Rote Kreuz gerne zur Verfügung.