Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen

Kärnten -

Die Aktion „16 Tage gegen Gewalt“, der SPÖ – Frauen, vom 25. November bis 10. Dezember ist ein bedeutender Anlass, um das Thema Gewalt an Frauen in den Fokus zu rücken. In diesen Tagen geht es darum, auf die allgegenwärtige Bedrohung aufmerksam zu machen, Tabus zu brechen und solidarisch ein starkes Zeichen gegen diese schwerwiegende Menschenrechtsverletzung zu setzen.


Gewalt an Frauen betrifft uns alle – als Gesellschaft, als Gemeinschaft und als Individuen. Es ist unsere Verantwortung, Wege zu finden, um Frauen ein Leben in Sicherheit, Würde und Selbstbestimmung zu ermöglichen.

Zuhören & Hinsehen

Landesrätin Sara Schaar betont, dass Gewalt gegen Frauen kein individuelles Problem, sondern ein strukturelles gesellschaftliches Thema ist, das alle betrifft. In Kärnten wird bereits verstärkt auf Prävention und schnelle Hilfe für betroffene Frauen gesetzt, auch durch die Männer-Beratung. Dennoch fordert sie eine umfassende Kultur des Hinsehens, Zuhörens und der Solidarität. Jede Frau habe ein Recht auf ein Leben in Würde und Sicherheit, das durch konsequente Täterverantwortung und Unterstützung der Opfer geschützt werden muss. Die „16 Tage gegen Gewalt“ sind ein wichtiger Impuls, doch das Engagement müsse das ganze Jahr über fortgeführt werden.

Täter als Ansatz für Präventionsarbeit

Ein entscheidender Teil der Präventionsarbeit muss jedoch auch bei den Tätern ansetzen. Gewalt ist kein unkontrollierbarer Instinkt, sondern ein Verhalten, das gelernt wurde – und daher auch verändert werden kann. Es ist wichtig, dass wir nicht nur die Opfer unterstützen, sondern auch präventiv mit Männern und Tätern arbeiten, um die Spirale der Gewalt zu durchbrechen. Täterprogramme, die auf Therapie, Selbstreflexion und Verhaltensänderung setzen, spielen hierbei eine zentrale Rolle. Sie bieten die Möglichkeit, destruktive Muster zu erkennen und durch verantwortungsbewusstes Handeln zu ersetzen. Nur so können wir langfristig verhindern, dass Gewalt weitergegeben oder wiederholt wird.

Gewalt in Österreich: Daten & Fakten

  • Jede dritte Frau ist von körperlicher und/oder sexueller Gewalt innerhalb oder außerhalb von intimen Beziehungen (erlebt ab dem Alter von 15 Jahren) betroffen
  • Mehr als jede vierte Frau musste bereits eine Form von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz erfahren (26,59%).
  • Mehr als jede fünfte Frau ist von Stalking betroffen (21,88%).

    Quelle: Autonome Österreichische Frauenhäuser, Gewaltschutzzentren Österreich

Wo finde ich Hilfe?

Frauenhelpline:           0800 222 555
Polizei:                        133 oder 112
SMS Polizei:                0800 133 133
Männerberatung:        01 603 28 28
Helpchat:                    www.haltdergewalt.at
Gewaltschutzzentren: www.gewaltschutzzentrum.at