Die gebürtige Deutsche zog im Jänner 1994 der Liebe wegen ins Gailtal, fing im Feber im Hotel Sonnenalpe bei Michael Pucher an, überbrückte den Sommer bei einer Spedition in Fürnitz und seit 1. Oktober 1994 hat Martina Filippitsch das Nassfeld – zumindest beruflich – nicht mehr verlassen.
In der italienischen Kultur verwurzelt
Von ihrer deutschen Herkunft hört man wirklich nichts mehr, wenn man sie italienisch sprechen hört, könnte man eher meinen, sie sei Italienerin. Die original-ital.-Espresso-Genießerin ist auf der italienischen Seite des Nassfelds am genau richtigen Platz, gehört im „Al gallo Forcello“ schon lange „zur Familie“ Bearzotti, hat Buchungen und Rezeption im kleinen Finger und kennt die touristische Landschaft in- und auswendig. Ihre erste Arbeit am Nassfeld war beim damaligen Verkehrsverein unter Obmann Hans Plattner, gemeinsam mit Kollegin Karin Patterer damals direkt am Nassfeld, in Arnold Puchers Bürohaus. Der Verkehrsverein Nassfeld war mit der Vermarktung der oben ansässigen Betriebe betraut, die italienische Sprache ging ihr bald in Fleisch und Blut über – dank Abwicklung der Tourismusmessen in Italien und Dolmetschertätigkeiten zu Beginn der zahlreichen Interreg Projekte.
Die gute Seele des „Forcello“
Ab 1999 in Karenz, die Zwillinge Maximilian und Marvin kamen 2000 zur Welt, Tochter Anna-Carina 1996, managte sie die Büroarbeiten des „Forcello“ erst von zu Hause aus und lebte mit Gatte Sigi Filippitsch (†2020) und den gemeinsamen Kindern in Jenig – Gemeinde Hermagor, wo sie das von Sigis Vater geführte Sägewerk, zum Wohnhaus ausgebaut haben. Viel Freizeit bleibt eigentlich nicht: Die Liebe zur Region, Reisen mit den Kindern und guten Freunden – diese gemeinsame Zeit ist der sympatischen Powerfrau einfach wichtig.
Viel erlebt am Berg
Mit einem verschmitzten Lächeln erinnert sie sich an die Zeiten zurück am Berg zurück. An die Wintersaison 2008/2009 mit über 12 m Niederschlag, als die Straße aufs Nassfeld zum Start der Semesterferien in beiden Richtungen nicht befahrbar war. Die Gäste konnten nicht abreisen, einige Neuankömmlinge schafften mitsamt ihren Koffern per Millenniums-Express und persönlicher Abholung mit PKW trotzdem die Anreise. Nur die Zimmer waren eben nicht frei. Irgendwie hat sie auch das gemanagt. Erlebt hat sie viel, war mitten drin statt nur dabei, bei der Entwicklung des Nassfelds in eine der Top-Ski-Destinationen Europas.