Am Mistplatz ist er der „Chef“

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Die Rede ist von Gemeindearbeiter Alfred Ranner, der heute seinen 60er feiert. Vor allem die Müllentsorger im Sammelzentrum kennen den Möderndorfer als den „TOTO“. Umgekehrt kennt auch Ranner einen Großteil seiner „Stammkunden“, wenn nicht immer mit Namen, dann aber zumindest die Wohnadresse oder das Auto.

Alfred „Toto“ Ranner ist die Drehscheibe im Sammelzentrum

Auch in Fußballkreisen und dies nicht nur im Bezirk Hermagor ist der Name „Toto“ sehr bekannt. Fährt man auf den „Mistplatz“ in Kühwegboden ist meist er die erste Ansprechperson. Sofort gibt es dann im Kofferraum oder im Anhänger einen Lokalaugenschein und danach wird der zu zahlende Abfallstoff verwogen.

Kein Tarviser Markt

Es gibt beim Abrechnen kein Verhandeln und versucht es doch einer, gibt es eine klare Ansage: „Wir sind nicht am Tarviser Markt“. Wehe es entsorgt ein Anlieferer ohne vorherige „Begutachtung“. Da kann der sonst eher ruhige Bedienstete sehr laut werden, ebenso bei Fehlwürfen und noch schlimmer, wenn jemand versucht, ohne zu bezahlen wegzufahren. „Ihm entgeht nichts, denn er hat die Augen auch am Hinterkopf“, erzählte uns ein langjähriger Anlieferer. Was Toto aufregt sind gemeine Entsorger und noch schlimmer, wenn diese kurz vor Dienstschluss kommen.

Seit 25 Jahren ein zuverlässiger Arbeiter

Es ist eine körperlich anstrengende Arbeit, vor allem wenn schwere Entsorgungsteile aus dem Kofferraum oder Anhänger mit dem Anlieferer zu entladen sind. „Wenn dann noch zusätzlich zur Entsorgung ein Traktoranhänger voll unsortierten Abfällen kommt oder einer außerhalb der Öffnungszeiten sein totes Tier entsorgen will, wird es dazu noch stressig“, so Ranner.

Sämtliche Abfallprüfungen hat Ranner mit Erfolg abgeschlossen

Sein Job ist sein Hobby

Ranner: „Mein Job ist auch eines meiner Hobbies. Besonders freue ich mich immer wieder auf die Exkursionen mit dem Abfallwirtschafsverband“. Er ist stets lange vor Arbeitsbeginn in seiner Dienststelle anzutreffen.

Gelernter Maler

Alfred hatte nach Abschluss der Schule eine Lehre zum Maler bei Hermann Regittnig in seinem Heimatort absolviert. Später arbeitete er in einigen Hotels am Nassfeld und seit 3. Mai 1999 bei der Stadtgemeinde Hermagor.

Warum „TOTO“?

Ranner: „Ich war als Schüler mit meiner Mutter in den Ferien immer auf der Eggeralm. Einer der Freunde, die ihre Ferien auch auf der Alm verbrachten, war Oswin Maurer (ein Möderndorfer) und er nannte mich „Toto“. Seither ist mir dieser Name geblieben“.

Ein leidenschaftlicher Sportfan

Im Sport kann man von Toto alle News, vor allem rund um den Fußball erfahren. Am Wochenende ist während der Saison ein fixer Termin der Fußballplatz und vor allem bei seinem Lieblingsverein Hermagor mir seinem Freund Wolfgang. Er kann dann bei Fehlentscheidungen oder wenn Spieler nicht ihre Leistung bringen, sehr laut werden. Weiters ist der gelernte Maler auch ein Bayern Fan und war schon mehrmals bei Livespielen dabei. Er selbst war aber auch Fußballer und spielte in der Reserve des SV Egg. Ein Höhepunkt war sein Tor zum 2:1 Sieg in Kirchbach.

Zur Arbeit fährt er ganzjährig mit dem Rad

19 Jahre treuer Keglerfan

Als es noch den Kegelverein KSK Oberkärnten gab, der es bis zur 2. Bundesliga brachte, war Ranner über 19 Jahre (bis 2017) bei jedem Training und Spiel dabei und feuerte seine Möderndorfer Spieler Achim Jost sowie seinen besten Freund Günther Ebenwaldner an.

Stammlokal „Theo“

Vor allem am Samstagabend trifft man den Gemeindearbeiter bei seinen Lieblingsdamen Rosi & Eva-Maria im Gasthaus zum „Theo“ oder im Sommer im Gasthaus auf der Eggeralm an. „Wir nehmen unseren Toto zu all unseren Ausflügen mit und er ist schon ein Teil der Familie“, so die Wirtin. Zusätzlich ist er ein Kappensammler. „Ich habe derzeit um die 250 Stück und einige wurden mir von Armin Assinger und sogar vom ÖSV gegeben.“

Ein Lob des Referenten

„Ich kenne „Toto“ ja schon viele Jahrzehnte und kann nun als sein Abfallreferent nur lobende Worte finden. Er lebt für das Sammelzentrum als wäre es seine Firma. In Namen der Stadtgemeinde möchte ich zu seinem 60. Geburtstag gratulieren. Bleib gesund und uns noch viele Jahre erhalten“, so Vizebgm. Günter Pernul.