Auf den Spuren von Henry Dunant

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Henry Dunant wurde im Juni 1859 während einer Geschäftsreise in der Nähe der italienischen Stadt Solferino Zeuge der erschreckenden Zustände nach der Schlacht von Solferino zwischen den verbündeten Truppen Piemont-Sardiniens und Frankreichs gegen die Armee des Kaisertums Österreich.

Die Mitarbeiter des Roten Kreuz Hermagor begaben sich auf die Spuren von Henry Dunant

Nach diesen Erlebnissen und Erzählungen der Schlacht regte er in einem Buch die Bildung von freiwilligen Hilfsorganisationen an, die sich in Friedenszeiten auf Hilfe für Verwundete im Krieg vorbereiten sollten. Verwundete, Sterbende und Tote lagen auf dem Schlachtfeld, ohne dass jemand Hilfe leistete. Zutiefst erschüttert davon, was er sah, organisierte er spontan mit Freiwilligen aus dem Ort, vor allem Mädchen und Frauen, die notdürftige Versorgung der verwundeten und kranken Soldaten. In unmittelbarer Nähe, in Castiglione richtete er mit anderen Helfern in der Chiesa Maggiore, der größten Kirche des Ortes, ein Behelfshospital ein. Hier konnte ein Bruchteil der Verwundeten versorgt werden. Schnell stellte er fest, dass es an fast allem fehlte. An Helfern, an Fachwissen und an medizinischem Material und Verpflegung. Dunant und die seinem Aufruf folgenden Helfer machten bei ihrer Hilfeleistung keinen Unterschied zwischen den Soldaten hinsichtlich ihrer nationalen Zugehörigkeit. Es gelang Dunant darüber hinaus, von den Franzosen gefangengenommene österreichische Armeeärzte für die Versorgung der Verletzten freigestellt zu bekommen.

Errichtung von Behelfskrankenhäusern

Er richtete Behelfskrankenhäuser ein und ließ auf seine Kosten Verbandsmaterial und Hilfsgüter herbeischaffen. Trotz der Hilfe starben viele Verwundete. Darüber hinaus entwickelte er in seinem Buch die Idee, wie zukünftig das Leid der Soldaten verringert werden könnte. Auf der Basis von Neutralität und Freiwilligkeit sollten in allen Ländern Hilfsorganisationen gegründet werden, die sich im Fall einer Schlacht um die Verwundeten kümmern sollten. Dunants Vorschläge wurden geprüft und als sinnvoll und durchführbar bewertet. Er selbst wurde zum Mitglied einer Kommission ernannt, der noch weitere fünf Männer angehörten. Diese beschlossen am 17. Februar 1863 die Kommission in eine ständige Einrichtung umzuwandeln. Dieser Tag gilt damit als Gründungsdatum des Internationalen Roten Komitees der Hilfsgesellschaften für die Verwundetenpflege, das seit 1876 den Namen Internationales Rotes Kreuz trägt.

Solferino

Besuch von Solferino

Also was liegt näher, als dieser historischen und geschichtsträchtigen Stätte einen Besuch abzustatten. Es heißt: Jeder „Rotkreuzler“ sollte einmal in Solferino gewesen sein. Nach dem Besuch des Museums und des Rot Kreuz Denkmals vor Ort, ging es noch hoch hinauf zur Burg, um einen wunderbaren Blick auf den Ort bis zum Gardasee zu genießen. Am zweiten Tag standen die kulturellen Schätze von Verona auf dem Programm. Ein Danke gilt dem Landesverband, vor allem aber Laura Flaschberger, Elisabeth Wiedenig und Luca Burgstaller, die diesen erlebnisreichen Ausflug ermöglichten.