Auf Niveau der beiden Vorjahre: Sterbe­fälle auch 2022 sehr hoch

Kärnten/Österreich -
Nach den aktuellen vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria wurden im Jahr 2022 91.765 Sterbefälle gemeldet. Diese Zahl ist ähnlich hoch wie im Vorjahr (2021: 91. 962), aber um 10,7 Prozent höher als der Fünfjahresdurchschnitt vor Beginn der Corona-Pandemie (2015 bis 2019).


„2022 sind in Österreich 91.765 Menschen gestorben. Das sind um 10,7 Prozent mehr als im Schnitt der letzten fünf Jahre vor Ausbruch der Pandemie und auch mehr als aufgrund der Bevölkerungsalterung zu erwarten gewesen wären. Die Lebenserwartung liegt bei Frauen mit 83,7 Jahren und bei Männern mit rund 79 Jahren noch immer unter dem Niveau der Jahre 2016 bis 2019. Im langfristigen Trend steigt die Lebenserwartung allerdings schon seit Jahrzehnten, so betrug sie bei Frauen im Jahr 1951 noch 67,8 und bei Männern 62,4 Jahre“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Um 7,4 Prozent übertroffen

Berücksichtigt man die gestiegene Bevölkerungszahl und Veränderungen in der Altersstruktur, so wären im Jahr 2022 auch ohne Corona-Pandemie etwas mehr Sterbefälle als in den Jahren 2015 bis 2019 zu erwarten gewesen. Im Rahmen der von Statistik Austria im Herbst 2019 – also vor Beginn der Pandemie – erstellten Bevölkerungsprognose wurden für das Jahr 2022 laut Hauptvariante insgesamt 85.427 Sterbefälle prognostiziert. Dieser Wert wurde nun um 7,4 Prozent übertroffen.

Gestorbene nach Bundesländern 2022 im Vergleich zur Bevölkerungsprognose (BPR) © Statistik Austria

Schätzung der Lebenserwartung

Die vorliegenden Daten ermöglichen auch eine erste vorläufige Schätzung der Lebenserwartung des Jahres 2022. Im dritten Jahr der Corona-Pandemie liegt die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer bei 78,99 Jahren und für Frauen bei 83,73 Jahren. Gegenüber dem Vorjahr 2021 stieg die Lebenserwartung bei Männern leicht an (2021: 78,80 Jahre), während sie bei Frauen nahezu unverändert blieb (2021: 83,76 Jahre). Bei beiden Geschlechtern liegt die Lebenserwartung jedoch weiterhin merklich unter dem Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie (2019: 79,54 Jahre bei Männern und 84,21 Jahre bei Frauen).

Viele Sterbefälle in den letzten Wochen in 2022

Ein Blick auf die vorläufige Zahl der Sterbefälle nach einzelnen Kalenderwochen zeigt, dass in der letzten Woche des Jahres 2022 (52. Kalenderwoche von 26. Dezember 2022 bis 1. Jänner 2023) insgesamt 2.291 Personen starben. In den ersten beiden Wochen des neuen Jahres (1. Kalenderwoche von 2. bis 8. Jänner 2023 beziehungsweise 2. Kalenderwoche von 9. bis 15 Jänner 2023) gab es mit 2.346 sowie 2.092 Verstorbenen ähnlich viele Sterbefälle. Im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt der gleichen Kalenderwochen der Jahre vor Beginn der Corona-Pandemie (2015 bis 2019) starben in der 52. Kalenderwoche 2022 um 32,0 Prozent , in der 1. Kalenderwoche 2023 um 29,8 Prozent und in der 2. Kalenderwoche 2023 um 12,6 Prozent mehr Personen.