Um 7,4 Prozent übertroffen
Berücksichtigt man die gestiegene Bevölkerungszahl und Veränderungen in der Altersstruktur, so wären im Jahr 2022 auch ohne Corona-Pandemie etwas mehr Sterbefälle als in den Jahren 2015 bis 2019 zu erwarten gewesen. Im Rahmen der von Statistik Austria im Herbst 2019 – also vor Beginn der Pandemie – erstellten Bevölkerungsprognose wurden für das Jahr 2022 laut Hauptvariante insgesamt 85.427 Sterbefälle prognostiziert. Dieser Wert wurde nun um 7,4 Prozent übertroffen.
Schätzung der Lebenserwartung
Die vorliegenden Daten ermöglichen auch eine erste vorläufige Schätzung der Lebenserwartung des Jahres 2022. Im dritten Jahr der Corona-Pandemie liegt die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer bei 78,99 Jahren und für Frauen bei 83,73 Jahren. Gegenüber dem Vorjahr 2021 stieg die Lebenserwartung bei Männern leicht an (2021: 78,80 Jahre), während sie bei Frauen nahezu unverändert blieb (2021: 83,76 Jahre). Bei beiden Geschlechtern liegt die Lebenserwartung jedoch weiterhin merklich unter dem Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie (2019: 79,54 Jahre bei Männern und 84,21 Jahre bei Frauen).
Viele Sterbefälle in den letzten Wochen in 2022
Ein Blick auf die vorläufige Zahl der Sterbefälle nach einzelnen Kalenderwochen zeigt, dass in der letzten Woche des Jahres 2022 (52. Kalenderwoche von 26. Dezember 2022 bis 1. Jänner 2023) insgesamt 2.291 Personen starben. In den ersten beiden Wochen des neuen Jahres (1. Kalenderwoche von 2. bis 8. Jänner 2023 beziehungsweise 2. Kalenderwoche von 9. bis 15 Jänner 2023) gab es mit 2.346 sowie 2.092 Verstorbenen ähnlich viele Sterbefälle. Im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt der gleichen Kalenderwochen der Jahre vor Beginn der Corona-Pandemie (2015 bis 2019) starben in der 52. Kalenderwoche 2022 um 32,0 Prozent , in der 1. Kalenderwoche 2023 um 29,8 Prozent und in der 2. Kalenderwoche 2023 um 12,6 Prozent mehr Personen.