„aufeinander zugehen“: 150 Jahre Diakonie in Österreich

Kärnten -
Unter dem Motto „aufeinander zugehen“ feiert die evangelische Diakonie heuer ihr 150-jähriges Bestehen in Österreich. Das Jubiläum geht auf die offizielle Gründung des Vereins für Innere Mission im oberösterreichischen Gallneukirchen im Jahr 1874 zurück. Aber vor allem auch Kärnten ist mit dem Anfang der Diakonie durch Pfarrer Ernst Schwarz in Waiern bei Feldkirchen und Gräfin Elvine de La Tour in Treffen eng verknüpft.

150 Jahre De la Tour Kärnten - Am Bild v.li.: Karin Harer – Diakonie Klagenfurt, Gerwín Müller -Aufsichtsratsvorsitzender, Thomas Fux – Präsident der Diakonie Österreich, Wirtschaftsdirektor Mag. Walter Pansi und Personaldirektorin MMag.a Susanne Prentner-Vitek - Vorstandsvorsitzende, Dr.in Maria Moser – Direktorin Diakonie Österreich und LH Peter Kaiser

Durch ihre damaligen Initiativen entstand die jetzige Diakonie de La Tour. Diese lud gestern, Sonntag, zur einem großen Jubiläumsfest in Klagenfurt-Harbach ein. Dabei dankten und gratulierten auch Landeshauptmann Peter Kaiser und Gesundheitslandesrätin Beate Prettner dem Diakonie-Team für die vielfältigen Leistungen im Sozial- und Gesundheitsbereich.

DRANBLEIBEN, HINSCHAUEN, MUT MACHEN, LEBEN STÄRKEN

Kaiser beschrieb die Diakonie mit vier Wörtern: „DRANBLEIBEN im Wirken gegen Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen, HINSCHAUEN, wenn Menschen in Not sind, MUT MACHEN am Weg vorwärts und in Zusammenhalt, LEBEN STÄRKEN und einander zur Seite stehen.“ Er hob hervor, dass die Diakonie in den vergangenen 150 Jahren viel Leid lindern konnte und den Menschen auch viel Freude gespendet habe.

(c) LPD Kärnten/Stein

Ein Partner des Landes in vielen Initiativen

Prettner dankte der Diakonie als Partnerin des Landes bei vielen Maßnahmen, Initiativen und Projekten: „Es sind unzählige Momente, die ich mit der Diakonie verbinde. Vor allem sind es die Schlüsselübergaben bei den Eröffnungen von Einrichtungen, aber auch eure alljährlichen Adventkranzübergaben. Danke vielmals für das alles.“ Zum Jubiläum überreichte die Gesundheitslandesrätin ein Apfelbäumchen.

Vielfältige Zusammenarbeit und Initiativen

Die gute Zusammenarbeit mit der Diakonie de La Tour strichen auch die drei Standortbürgermeister Klaus Glanznig aus Treffen, Martin Treffner aus Feldkirchen und Christian Scheider aus Klagenfurt hervor. Für Klubobmann Markus Malle ist die Diakonie eine Sensation, weil sie so vielfältig in den unterschiedlichsten Sparten tätig ist. Die Klagenfurter Stadträtin Sandra Wassermann verwies auf die Mobilitätsmaßnahmen in Klagenfurt-Harbach, welche die Menschen verbinden.

„Wir feiern das Leben – jedes einzelne Leben“

„Wir feiern das Leben – jedes einzelne Leben“, sagte Astrid Körner, die Rektorin der Diakonie de La Tour, in ihrer Predigt. „Jeder Mensch hat seine Schönheit, seine Echtheit, seine Würde“, betonte sie. „Lasst uns aufeinander zugehen, lasst uns einander Mensch werden ohne Aber“, rief sie im Festgottesdienst auf. Dieser wurde vom Kindergarten St. Ulrich, der heuer sein 15-Jahr-Jubiläum feiert, und vom Schulchor der de La Tour Schule Klagenfurt musikalisch umrahmt.

Am Bild v.l..: Personaldirektorin MMag.a Susanne Prentner-Vitek – Vorstandsvorsitzende, LH Beate Prettner, LH Peter Kaiser, Präsident der Diakonie Österreich, Wirtschaftsdirektor Mag. Walter Pansi und Pfarrerin Dipl.Ing.in Mag.a Astrid Körner (c) LPD Kärnten/Stein

Diakonie bekämpft neues Elend

Die Direktorin Diakonie Österreich, Pfarrerin Maria Moser, sagte, dass die industrielle Revolution auch neues Elend und neue Formen der Armut gebracht habe. Dem sei die Diakonie entgegengetreten. In Deutschland sei sie schon 1848 entstanden, als offizieller Verein in Österreich eben erst 1874 – obwohl es auch hier schon davor Initiativen gegeben habe.

Spirit bleibt erhalten

Gerwin Müller vom Aufsichtsrat der Diakonie de La Tour sagte, dass man sich den Spirit von Pfarrer Schwarz und Gräfin de La Tour erhalten habe und ihn auch weiter mitnehmen wolle.

Von Konflikten zu Schwesterkirchen

Grußworte für die katholische Kirche überbrachte Elisabeth Schneider-Brandauer, die Direktorin des bischöflichen Seelsorgeamtes. „Unsere gemeinsame Geschichte war nicht immer friktionsfrei, heute sind wir Schwesterkirchen“, betonte sie.

Zahlreiche Ehrengäste anwesend

Für die evangelische Kirche sprachen auch noch Wolfgang Rehner als Superintendent der Steiermark und Margarethe Prinz-Büchl, die neue Superintendentialkuratorin für Kärnten und Osttirol. Anwesend waren unter anderem auch Walter Pansi als Wirtschaftsdirektor der Diakonie de la Tour, Susanne Prentner-Vitek als Personaldirektorin der Diakonie de la Tour, Dompfarrer Peter Allmaier, Wolfgang Ernst, als Geschäftsführer der Diakonie Eine Welt, der frühere Rektor der Diakonie de La Tour, Hubert Stotter, die frühere Superintendentialkuratorin Heli Thelesklaf, Caritas-Direktor Ernst Sandriesser, Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl, Klagenfurts Bezirksfeuerwehrkommandant Gerhard Egger und Gerhard Greimer von der Sparkasse Feldkirchen, die auch schon seit 150 Jahren Partnerin der Diakonie ist.

Zur Diakonie Die Diakonie ist Dachverband von rund 30 Hilfswerken und -vereinen im Bereich der evangelischen Kirchen. Die vier größten diakonischen Werke in Österreich sind heute das Evangelische Diakoniewerk, die Diakonie de la Tour, das Diakonie Zentrum Spattstraße in Linz und die Diakonie Eine Welt, zu der etwa auch die Diakonie Katastrophenhilfe gehört. Mehr als 10.000 hauptamtliche und knapp 3.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind österreichweit tätig. Die Diakonie de la Tour hat 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 300 ehrenamtliche.

Infos zur Diakonie unter: https://www.diakonie.at/