Lugger besuchte nach der Volks- und Hauptschule die landwirtschaftliche Fachschule Stiegerhof und war bereits in jungen Jahren im Sommer viel auf der Alm. Auch die Liebe zur Landwirtschaft wurde hier gefestigt und die Zeit zwischen Schulausbildung und Hofübernahme nützte er fürs Studium zum Religionslehrer sowie die Ausbildung zum staatlich geprüften Berg- und Schiführer. Zur Familie gehört Gattin Helene und die Kinder Esther (19), Valerie (18), Martin (15) und Nesthäkchen Juliana (10). Die Eltern Leopold (86) und Brigitte (77) sind auch noch rüstig beisammen und helfen gerne mit, wo sie gebraucht werden. Der Familienvater ist Obmann vom Mühlenverein, Mitglied bei der Trachtenkapelle Maria Luggau, singt beim Männergesangsverein Lesachtal und ist bei der Bergrettung Lesachtal aktiv. Weitere Tätigkeiten sind unter anderem Gemeinderat, Elternverein Maria Luggau, Mitglied der Lawinenkommission oder stellvertretender Ausbildungsleiter im Kärntner Bergwanderführerverein.
Gailtal Journal: Herr Lugger, Sie feierten Ende Februar Ihren runden Geburtstag?
Mario Lugger: Diesen „Gedenktag“ habe ich in Demut und Dankbarkeit gefeiert. Ich darf mich in einer liebenswerten Familie geborgen fühlen und konnte immer meinen privaten als auch beruflichen Träumen freien „Lauf“ lassen. Ich hatte das Glück, bei meinen nicht ungefährlichen Unternehmungen stets gesund und gestärkt nach Haus zu kommen. Über die vielen Gratulationen habe ich mich sehr gefreut.
Sie sind sehr stark im Vereinsleben integriert?
Wer im Lesachtal will, dass etwas „los“ ist, muss sich oftmals selbst auf die Sprünge helfen. Ein aktives Vereinsleben ist dafür eine gute Basis. Das Wichtigste ist mir dabei eine gute „Harmonie“, was nicht nur musikalisch zu verstehen ist. Eine gesunde „Mischung“ an kulturellen Vereinen, Rettungsvereinen und gesellschaftlichen Institutionen lassen nicht viel Zeit für den Fernseher übrig.
Ihre Familie ist bekannt für die Wassermühlen?
Bis in die 1960er Jahre wurde im Lesachtal sehr viel Korn angebaut und der Ackerbau wird auch heute noch bei uns gepflegt. Durch die Erhaltung einiger Wassermühlen können wir so jeden Schritt vom Korn bis zum Brot selbst machen und auch vielen Menschen die einzelnen Arbeitsschritte zeigen bzw. näherbringen. Meine Eltern waren stets positiv zur Berglandschaft eingestellt und dies hat mich motiviert, den Hof zu übernehmen und weiter zu gestalten. Sie haben früh erkannt, dass die Verbindung Landwirtschaft und Bergtourismus für unseren Bauernhof eine zukunftsweisende Branche ist.
Wo sehen Sie sich in der Zukunft?
Die Landwirtschaft sehe ich auch weiterhin als Basis sowie Sprungbrett für verschiedenste berufliche Aktivitäten. Als Berg- und Schiführer bin ich viel unterwegs. Verschiedene Kulturen und Lebensweisen kennen zu lernen halte ich in Zukunft für wichtig. Zurzeit wäre ich als Heliskibergführer in Kamchatka (Russland) unterwegs, dort gibt es aber momentan leider andere Probleme als Schifahren. Ich hoffe, dass ich mit meiner Frau Helene das positive „Lebensgefühl Lesachtal“ an unsere Kinder weitergeben kann. Dann ergibt sich die Zukunft von selbst.