Wieser stammt vom Haus „Gragger“ in Kirchbach und ist der jetzige Vulgarname, der ehemalige Nachname der Familie.
Insgesamt gab es fünf Kinder, wobei der älteste Bruder Norbert (1948) ebenfalls noch im Haus wohnt. Zwei weitere Brüder gibt es leider nicht mehr. Ambros verunglückte bereits im Jahr 1973 und Ewald verstarb im letzten Jahr unerwartet. Schwester Melitta lebt noch in Puchberg am Schneeberg (NÖ). Nach der Haushaltungsschule arbeitete die junge Kirchbacherin bei den Eltern der ehemaligen Gastronomin Sissy Sonnleitner in Mauthen und wurde als Köchin angelernt. „Die junge Sissy war damals noch Schülerin, als ich bei ihnen gearbeitet habe“, erinnert sie sich zurück. Pech hatte die Obergailtalerin, als sie später am Nassfeld arbeitete und das „Alpenvereinshaus“ (Anm. heute Nassfeldhaus) abbrannte. Dann arbeitete sie bei Bekannten aus Kirchbach auf einer Hütte in Obertauern und später am Weissensee. „Meine Tochter war damals bereits fünf Jahre alt und wuchs zuhause auf“, erinnert sie sich zurück, als sie ein Ruf ihrer Cousine aus Niederösterreich „ereilte“. Sie war Chefin vom Hotel Singer in Pernitz und suchte verzweifelt gutes Personal. Im Jahr 1973 erfolgte schließlich der Umzug in diese Region und sie arbeitete bis zu ihrer Pensionierung dort, heute wird das Unternehmen nur mehr als Restaurant geführt. Weil sie im Haus eine eigene Wohnung hatte, war sie mehr oder weniger immer „abrufbereit“. „Mit nur maximal fünf Mitarbeitern in der Küche schafften wir manchmal bis zu 800 Portionen Essen an einem Tag“, denkt sie zurück.
Zurück ins Gailtal
Im Jahr 2007 zog sie mit Pensionseintritt wieder zurück in ihre alte Heimat und pflegte ihre Mutter noch insgesamt vier Jahre, bevor diese im Jahr 2011 dann verstarb. Tochter Elfriede lebt nach wie vor in Niederösterreich, und zwar in Wimpassing bei Neunkirchen. Sie arbeitet in einer Arztpraxis, ist verheiratet und hat zwei Töchter und es gibt bereits ein Urenkelkind – Mia (2). Huberta Wieser liebt die Bescheidenheit und lebt in einfachen Verhältnissen. „Ich habe alles, was man zum Leben braucht“, vertraut sie uns an und gibt es ein großes Gottvertrauen. Durch diverse Schicksalsschläge, auch in früheren Zeiten bereits vor über einhundert Jahren, sind sie zusammengewachsen und ist sie heute der „gute Geist“ der Familie. Seit den Pfarrgemeinderatswahlen im März 2022 übt sie den Vorsitz aus und pflegt mit dem zuständigen Pfarrprovisor ein gutes Einvernehmen. „Für mich ist und war ein Herr Pfarrer immer schon eine Respektsperson“, sagt sie und verzichtet gerne auf die vertraute „Du“ Anrede. Derzeit gibt es ein sehr engagiertes Team und jeder bringt sich mit seinen Stärken ein. Wie überall, ob katholisch oder evangelisch, lässt der Kirchenbesuch leider etwas zu wünschen übrig und „ein bisschen weniger ich und ein wenig mehr wir wäre mir lieber“, wird festgestellt. Zurückzuführen ist dies sicherlich auch auf die heutige Wohlstandsgesellschaft. Und noch ein nachdenklicher Satz zum Schluss von Huberta Wieser: „Wenn der Tod nahe ist, finden die Allermeisten wieder zur Kirche und zum Glauben zurück“!