Das Gailtal impft!

Gail-, Gitsch- und Lesachtal -

Covid 19 – man kommt nicht darum herum. Ob Delta, Omikron, Impfung, PCR Test, Gurgeltest, 3. Stich, Booster usw. Einige benötigen noch mehr Informationen, viele wollen es nicht mehr hören, verdrängen oder warten.

Von Ilse Jank

Aber worauf? Auf ein Wundermittel? Aus einem Albtraum zu erwachen? Aber nun ist es fix: die Impfpflicht kommt! Das Gailtal Journal ließ Ärzte aus der Region zum Thema Impfung zu Wort kommen.

Dr. Michael Santner, Hermagor

Unberechenbare Krankheit

Die SARS-CoV-2 Infektion ist nach wie vor eine unberechenbare Erkrankung mit teilweise nicht wirklich abschätzbaren Folgen. Aus diesem Grund ist der Schutz durch die Impfung, die mittlerweile millionenfach auf der ganzen Welt angewendet worden ist, von allergrößter Bedeutung. Impfreaktionen sind bekannt und im Gegensatz zur Erkrankung gut behandelbar. Diskussionen in sozialen Medien, Zeitungen und im Fernsehen tragen sehr oft zu Verunsicherung und Angst in der Bevölkerung bei und erfordern seitens der Mediziner viel Aufklärungsbedarf und Richtigstellungen in der täglichen Praxis. Grundsätzlich gilt: „Die Impfung schützt vor schweren Verläufen bei der Erkrankung und soll entsprechend den Empfehlungen des nationalen Impfgremiums angewendet werden!“

Dr. Alexander Mörtl, Kötschach

Zurück zu einem normalen Leben

Die Impfpflicht bedeutet mittel- oder langfristig die Möglichkeit, wieder ein normales gesellschaftliches Leben zu führen, mit allen Vorteilen einer guten umfassenden Gesundheitsversorgung. Einige Menschen haben noch Ängste und Sorgen wegen eventueller Nebenwirkungen oder auch Bedenken über die Notwendigkeit einer Impfung. Nach ausführlicher Beratung erweisen sich diese Einwände jedoch meistens als unbegründet und viele fühlen sich nach erfolgter Impfung regelrecht erleichtert.
Natürlich ergibt sich aus der kürzlichen Zulassung eines weiteren Impfstoffes eine Alternative für jene, die noch immer skeptisch sind bzgl. des vorhandenen Impfstoffangebotes. Vermehrte Nachfragen in diese Richtung bestätigen dies.

Dr. Andreas Neuhuber, Hermagor

Ohne Impfung droht Erkrankung

Als HNO Arzt gehöre ich zu den gefährdetsten Berufsgruppen für eine COVID Infektion. Daher sind alle meine Mitarbeiterinnen und ich 3- fach geimpft. Auch meine gesamte Familie, vom 6-jährigen Neffen bis zu meiner 84-jährigen Mutter sind immunisiert. Somit ist ein halbwegs normales Alltagsleben möglich. Ich rufe alle ungeimpften GailtalerInnen auf, das Privileg einer gratis Impfung ehest möglich zu nutzen. Denn eines ist klar: Ohne Impfung droht die Erkrankung! Daran führt kein Weg vorbei.

Dr. Florian Müller, Weißensee

Gute Impfquote am Weißensee

Regelmäßige Informationsschreiben, Aufklärungsgespräche und wertfreie Kommunikation festigten bei der Weißenseer-Bevölkerung das Vertrauen in die Wissenschaft und somit konnten wir eine gute Impfbereitschaft erreichen. Mein Resümee, nach einem „Corona-Impfjahr“ mit über 1500 Impfungen in meiner Ordination ist, dass sich die Daten der seriösen Wissenschaft mit meinen Erfahrungen decken: Die Impfung ist sicher und wirkt. Das Risiko, durch die Impfung einen gesundheitlichen Schaden zu erleiden, ist bedeutend gering, das Risiko bei einer akuten SarsCov2-Infektion ohne Impfschutz bzw. immunologisch naiv, ist hingegen um ein Vielfaches höher. Dieses Virus zu kontrollieren sollte unser gemeinsames Ziel bleiben. Wir als Gesellschaft sind mehr denn je gefordert uns mit Solidarität, Respekt und Wertschätzung zu begegnen, um mit einem gelebten Miteinander vielleicht sogar gestärkt aus dieser Krise herauszugehen.

Dr. Philipp Scholta, St. Lorenzen

Herausfordernde Zeiten

Unsere Gesellschaft wird in einer Art und Weise auf die Probe gestellt, wie ich es in meiner Lebensspanne noch nicht erlebt habe. Dass außergewöhnliche Zeiten auch außergewöhnliche Maßnahmen erfordern, ist jedem bekannt. Doch Teil bzw. Betroffener dieser Maßnahmen zu sein, ist etwas ganz Anderes. Zu zweifeln und zu hinterfragen liegt in der Natur des Menschen und Skepsis und eine reflektierte Bereitschaft zu Widerstand sollte in jeder Gesellschaft vorhanden sein, wie es uns die Geschichte gelehrt hat. Entscheidend bleibt meiner Ansicht nach der Wille, entgegengesetzte Meinungen zu hören; und die Bereitschaft, Fakten gelten zu lassen. Künstlich beatmete Patienten auf einer Intensivstation profitieren nicht vom Egoismus des Einzelnen sondern von medizinischen Teams, die derzeit weit über ihr Soll hinaus leisten. Meine Patienten konfrontieren mich mit den unterschiedlichsten Meinungen und jede hat einen beachtenswerten Hintergrund. Meine Ordination ist für alle Ansätze offen. Der Fokus liegt aber in der Lösung von Problemen und nicht in der Kreation von Widerständen.