Ein Lexer kommt selten allein

Hermagor / Lesachtal -

Martina Lexer-Schwager (40) stammt aus dem Lesachtal und unterrichtet seit 2002 an der Musikschule Hermagor. Im Dezember des vorigen Jahres wurde ihr der Kulturpreis vom Land Kärnten verliehen – eine wirklich besondere Auszeichnung. Bekannt ist die Musikpädagogin auch durch ihre Mitwirkung beim „Lesachtaler StreichXang“, den sie mit ihren vier Schwestern und Vater Stefan Lexer bildet. Sie lebt in Micheldorf bei Hermagor und die ganze Familie ist sehr musikalisch.

Martina Lexer-Schwager setzt sich sehr für die Erhaltung der Volkskultur ein

Nach der Matura am BORG mit musikalischem Zweig in Klagenfurt begann die gebürtige Lesachtalerin mit ihrem Studium der Instrumental- und Gesangspädagogik am Kärntner Landeskonservatorium und schloss dieses in den Jahren 2002 im Fach Violine und 2003 im Fach Tuba mit ausgezeichnetem Erfolg ab. Seit 2002 unterrichtet sie an der Musikschule Hermagor, Violine und Tuba sowie Streichorchester. Mit ihrem Kollegen Christoph Glantschnig hat sie ein „Tubaensemble“ ins Leben gerufen, da gab es schon zahlreiche Auftritte. Ihre vier Schwestern Andrea (38), Margaretha (34), Hemma (32) und Anna-Maria (29) sind ebenfalls sehr musikalisch und gemeinsam mit ihrem Vater Stefan bilden sie seit 28 Jahren den „Lesachtaler StreichXang“.

Gailtal Journal: Frau Lexer-Schwager, herzliche Gratulation zum Kulturpreis vom Land Kärnten!

Lexer-Schwager: Herzlichen Dank! Corona-bedingt musste die Verleihung virtuell abgehalten werden. Ich wurde „live“ zugeschaltet und konnte mich beim Landeshauptmann und dem Kulturgremium für die Nominierung persönlich bedanken.

Es wurden zwölf Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft geehrt, Sie in der Kategorie „Volkskultur“?

Es erfüllt mich mit großer Freude und Stolz und bestärkt mich in meinem bisherigen Tun. Ich bin in der „privilegierten“ Situation meine Leidenschaft zum Beruf gemacht zu haben. Deshalb geht es mir nicht nur um die Weitergabe von technischen Fertigkeiten am Instrument, sondern um die Freude und das Entfachen einer gewissen Leidenschaft beim Musizieren. Die Erhaltung unserer Volkskultur durchs „Praktizieren“ ist mir ein Herzensanliegen. Sie ist Teil unserer Kultur, sehr speziell und sollte auch musikalisch gelebt werden.

Sie stammen aus einer sehr musikalischen Familie (fünf Geschwister sowie Ihr Vater Stefan)?

Mama hat bereits als 16Jährige auf den „Müllnerhof“ geheiratet und Papa und uns durch ihren Arbeitseifer und die Bereitschaft vieles allein zu „schaukeln“ die Freiheit gegeben, unserer Leidenschaft nachzugehen. Das Familienunternehmen „Lesachtaler StreichXang“ war der Traum unseres Vaters Stefan, der leidenschaftliche Funke ist auch auf uns „Gitschn“ übergesprungen. Nach dem Prinzip: „Ein Lexer kommt selten allein“ waren wir stets präsent und gerne unterwegs. Andere Familien sitzen am Wochenende am Küchentisch, fahren Ski oder gehen wandern. Wir verbrachten unsere Freizeit meistens im Auto auf dem Weg zu einem Auftritt. Diese Zeit schweißte uns familiär sehr zusammen.

Seit 28 Jahren gibt es den „Lesachtaler StreichXang“

Ihr Heimathaus im Lesachtal wurde in „Musikhof Lexer“ umbenannt?

Unsere Mutter hat das Vermieten von Gästezimmern bei ihrer Heirat gerne mit übernommen und da unsere Hausgäste immer in den Alltag am Hof integriert wurden, gab es während des Aufenthaltes oft die Gelegenheit einer Probe beizuwohnen. Ein Ständchen zu bekommen oder eben beim geselligen Abendprogramm selbst mitzusingen oder zu spielen. Daraus entstand dann die Idee zur Umbenennung.

Wie ist Ihre Arbeit als Musiklehrerin bzw. Musikpädagogin?

Weil ich zwei „konträre“ Instrumente habe ist die Arbeit sehr vielfältig, auch jeder einzelne Schüler ist anders. Alle kommen, um ein Instrument zu lernen, haben aber unterschiedliche musikalische „Rucksäcke“ mit und darauf gilt es neben den Vorgaben der Musikschule einzugehen. Ist eine spannende Herausforderung, der ich mich natürlich gerne stelle.

Die Arbeit in der Musikschule ist herausfordernd aber schön

Ihr Mann Gerald Schwager ist ebenfalls im musikalischen Bereich tätig?

Wir haben uns während der Studienzeit in Klagenfurt kennengelernt. Wir hatten insgesamt einen guten und großen Freundeskreis am Konservatorium und haben nach den Vorlesungen oft noch gemeinsame Stunden verbracht. Mit der Zeit haben wir gemerkt, dass wir eigentlich gut zusammenpassen (lacht).

Verraten Sie uns zum Abschluss auch noch etwas Privates?

Wir wohnen im Elternhaus meines Mannes und haben dieses durch die Jahre umgebaut bzw. erneuert. Unsere Kinder Nora (10) und Paul (12) sind begeisterte Musikschüler, stecken sich selbst schon hohe musikalische Ziele. Sind aber auch sportbegeistert und Paul, der neben Klarinette auch Orgel lernt, hat von seinem Opa und der Tante das „Organistenfieber“ geerbt. Er durfte schon öfters in der Pfarrkirche Egg die Messe musikalisch gestalten. Nora zeigt ihr Können auf der Trompete und lernt zu meiner großen Freude auch Violine.

Die gebürtige Lesachtalerin mit ihrem Mann Gerald sowie den Kindern Paul und Nora