Ein Multitalent für jede Herausforderung

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Franz Urbanz (61) lebt in Karnitzen bei St. Stefan im Gailtal mit seiner Familie und arbeitet als Berufsschullehrer für Dachdecker und Spengler an der Fachberufsschule Spittal an der Drau. „Nebenbei“ ist er noch als Projektleiter bei der bekannten Firma Zoppoth tätig und hat schon viele Großbaustellen mit abgewickelt.

Eine seiner größten Herausforderungen waren Fußball Stadien

Urbanz machte eine Lehre als Glaser, Spengler sowie Dachdecker und absolvierte 1988 die Meisterprüfung für das Spengler Gewerbe. Seit 1986 ist er bei der Firma Zoppoth beschäftigt und nach zwei Arbeitsunfällen erfolgte eine Umschulung zum Berufsschullehrer für Dachdecker und Spengler in Villach, seit 2007 ist er an der Fachberufsschule (FBS) in Spittal tätig. Er machte eine Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule Graz und hat diese als Diplom-Pädagoge 2004 (mit Bachelor 2016) abgeschlossen. Er stammt ursprünglich aus Matschiedl und wohnt seit 1992 in Karnitzen, wo auch ein Eigenheim errichtet wurde. Eine große „Stütze“ ist ihm seine Frau Gabriele mit der bereits seit 32 Jahren verheiratet ist. Zur Familie gehört noch Sohn Manfred (30) sowie Schwiegertochter Sabrina und Enkelsohn Matthias. Der Gailtaler war 35 Jahre in seiner kargen Freizeit Posaunist bei der TK Matschiedl, Mitglied bei der FF Matschiedl und war auch eine Periode lang Ortskommandant.

Gailtal Journal: Herr Urbanz, wie viele Lehrling haben Sie bereits ausgebildet?

Franz Urbanz: Im Betrieb waren es rund 60 Lehrlinge, davon gibt es fünf Meister. In der Berufsschule werden pro Jahr zwischen 100 und 130 Lehrlinge ausgebildet. Wenn ich die Freude und die „Berufung“ zum Handwerk den Schülern oder Mitarbeitern weitergeben kann, ist dies für mich sehr wichtig und macht mich froh.

Die Arbeit an der Fachberufschule in Spittal macht ihm viel Freude

Inwiefern hat sich das „Berufsbild“ in den letzten Jahren oder Jahrzehnten verändert?

Es ist vielfältiger geworden mit Steil- und Flachdächern, Wand- oder Fassadenverkleidungen. Eine Vielzahl von neuen Eindeck-, Verkleidungs- und Abdichtungsmaterialien gibt es. Der „Einzug“ von neuen Werkzeugen sowie Fertigungsmethoden und auch die digitale Planung und Dokumentation.

Was waren bis jetzt Ihre größten Projekte?

Die größten Herausforderungen waren die verschiedenen Materialien und Konstruktionen wie beispielsweise bei den Fußball-Stadien in Klagenfurt, Salzburg oder Linz. Oder aber auch die Fassadenverkleidungen am Red Bull A1 Ring, Rothauer Hochhaus in Klagenfurt oder Geislinger in Bad St. Leonhard. Bei den Dachsanierungen bei Böhler in Kapfenberg mussten wir eine Dacheindeckung mit der gesamten Konstruktion von über einhundert Jahre alten Werkshallen machen. Ein großer Dank an meine Spenglerkollegender Firma Zoppoth.

Bezeichnen Sie sich als „Allrounder“?

Ich habe als Spengler begonnen, die Meisterprüfung gemacht und war bis zum Eintritt als Berufsschullehrer Geschäftsführer von der Spenglerei. Bei der Einschulung meines Nachfolgers bin ich sprichwörtlich „hängen“ geblieben und seit dem Jahr 2000 Projektleiter für Kalkulation, Planung, Bestellung, Bauabwicklung sowie Abrechnung und Dokumentation.

In seiner „kargen“ Freizeit widmet er sich seiner Familie

Was machen Sie noch außerhalb Ihrer Arbeitszeit?

Trotz meiner vielen Tätigkeiten bin ich ein Familienmensch und nur durch den Rückhalt meiner Frau Gabriele ist dies möglich. Als Ausgleich setze ich mich gerne auf mein Mountainbike und im Winter etwas Schifahren. Besonders mein Enkelsohn Matthias ist mir sehr wichtig und wenn alle gesund und glücklich sind, dann bin ich es auch.